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Abenteuer eines schizophrenen Superheldes

Marc Spector alias Moon Knight kommt in den Besitz eines Ultron-Kopfes. Dieser wiederum wird heiß begehrt vom neuen Kingpin von Los Angeles. Im Kopf des schizophrenen Superhelden spielen Spider-Man, Captain America und Wolverine verrückt, denn jeder von ihnen gibt ihm, der Faust des Khonshus, einen anderen Rat. Aber vertrauen kann er eigentlich nur der gehörlosen Maya Lopez alias Echo.

Dansen Macabre und andere Gegenspieler

In L. A. arbeitet Marc Spector als Produzent einer erfolgreichen TV-Serie über Moon Knight. Überdies kämpft er aber auch gegen einen mysteriösen neuen Kingpin des Verbrechens. Denn der Ultron-Kopf ist eine gefährliche Trophäe, die die ganze Menschheit auslöschen könnte. Er besteht aus unzerstörbarem Adamantium/Vibranium und ist eine Künstliche Intelligenz, die angeschlossen ans Netz, den Untergang herbeiführen könnte. Aber es gibt noch andere, lebende Feinde der Menschheit. Tick Tock ist einer davon, er gehört wie andere Schurken auch zu Nightshift. "Ihr habt diese besondere Art von Mumm", meint Echo ironisch, denn natürlich weiß sie schon, was ihnen blüht. Eine davon heißt "Dansen Macabre", sie hypnotisiert dich mit ihrem Tanz und dreht dir dann die Luft ab. Aber makabre Tänze vollführen bald auch die anderen Mannen von Nightshift. Marc Spector sieht ziemlich cool aus, aber er arbeitet offiziell ja auch in Hollywood. Seine Deckung verschafft ihm vor allem sein Freund, der eine Art Alfred von Batman darstellt. Er holt ihm die Kohlen aus dem Feuer, macht ein gezinktes Angebot an die Vertreterin des Bösen, Sheoke Canada, besser bekannt als Snapdragon. Aber auch sie dient nur einem höheren Herrn: Count Luchino Nefaria.

Moon Knight: noch realistischer

Mit dabei ist auch seine Tochter, Madame Masque, die eine Maske trägt, die exakt so aussieht, wie sie wirklich aussieht. Wozu also die Maske? Auch dieses Geheimnis bleibt Moon Knight wie so viele andere nicht verborgen, denn er ist der Wächter der Nacht. Dieser Moon Knight ist anders als die bisherigen, noch dunkler, noch geheimnisvoller - noch realistischer. Vielleicht liegt es daran, dass er schon mal mit Maya ins Bett steigt und die beiden sich über den in den USA vorherrschenden Puritanismus hinwegsetzen. Sie sind einfach ein gutes Team, die zwei. Aber das wird auch der Count bald feststellen müssen. Ein außerordentlich dichtes Abenteuer, das - obwohl ich die Serie noch nie gesehen - habe, sicherlich eine gute Vorlage zur Verfilmung bieten würde, wäre es als Comic nicht doch einfach viel genialer. Ein unvergessliches Erlebnis ist garantiert und hoffentlich erscheint bald mehr zu Moon Knight, das diese Klasse erreicht.


von Juergen Weber - 14. Februar 2024
Moon Knight - Vollmond über Los Angeles
Brian Michael Bendis
Alex Maleev (Illustration)
Bernd Kronsbein (Übersetzung)
Moon Knight - Vollmond über Los Angeles

Panini Comics 2024
Originalsprache: Englisch
300 Seiten, gebunden
EAN 978-3741636288