Roth und Papadimitriou haben ein Buch über die Veränderungen der europäischen Wirtschaftspolitik und der EU in den letzten Jahrzehnten geschrieben. Schwerpunkte der Abhandlung liegen dabei auf der wirtschaftlichen Kürzungspolitik, die unter anderem durch Renten- und Lohnkürzungen in den Krisenstaaten für die Verarmung ganzer Gesellschaftsschichten gesorgt hat, sowie der deutschen Dominanz innerhalb der EU. Im dritten Abschnitt schauen sie sich die Alternativen dazu an und bieten selbst einen sozialreformerischen Entwurf. Hier gilt ihre Kritik vor allem nationalstaatlichen Konzepten, die sich hauptsächlich aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen nicht realisieren ließen. Elemente ihres Gegenentwurfs sind beispielsweise eine radikale Verkürzung der individuellen Erwerbsarbeitszeit, um Lohnarbeit gesellschaftlich gleichmäßig zu verteilen, und strenge Kapitalverkehrskontrollen, damit eine Kapitalflucht der Investoren verhindert wird.