Krimi noir im Frankreich 1989
Menschen werden ermordet, Ställe brennen samt der Pferde ab und in großen Wirtschaftsunternehmen gibt es kokaingepuderte Macht- und Ränkespiele, die damit zusammenzuhängen scheinen.
Commissaire Daquin vom Drogendezernat in Paris übernimmt die Fälle und kommt auf die Spur eines international agierenden Kokainrings. Betroffen sind jedoch auch Wirtschafts- und Politgrößen, was die Ermittlungen für Daquin deutlich erschwert. Denn die großen Player haben gute Verbindungen zu seinen Vorgesetzten. Auch hier hält sich die Polizei jedoch nicht an das Recht und Daquin macht mit Einschüchterung und Erpressung bis hin zur Folter einfach weiter.
Das ganze spielt im Sommer 1989 in Paris und ist in typischer Art Manottis angereichert mit vielen Seilschaften und Abhängigkeiten, die sich über zahlreiche Personen in Korruption, Drohungen und Erpressung erstrecken. Auch spielen, wie in anderen Krimis Manottis, Sex und Prostitution abseits der Heterosexualität eine Rolle. Eigentlich schon 1997 im französischen Original erschienen, liegt es nun endlich in deutscher Übersetzung vor.
Wer bei der Lektüre dranbleibt und so die Übersicht über die vielen Personen und ihre Zusammenhänge behält, wird mit einer spannenden Geschichte belohnt, die mit schillernden Figuren glänzt. Die Autorin nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und hält sich nicht mit detailreichen Beschreibungen auf, sondern hat einen kurzen, prägnanten Schreibstil, mit dem man zügig vorankommt. Skrupellos sind dabei nicht nur die Verbrecher aus Wirtschaft und Politik, sondern eben auch die Polizei. Leider kommt Kommissar Daquin, der basierend auf Vermutungen während einer illegalen Ermittlung auch vor Folter nicht zurückschreckt, dabei viel zu gut weg.

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