Ungarn auf die Schnelle
Ungarn vollzieht mit dem Nato- und EU-Beitritt den logischen Schritt seiner traditionellen Orientierung gegen Westen. Seit 1989 hat Ungarn in grossen Schritten erfolgreich die westlichen Standards und die Bedingungen für den EU-Beitritt vollzogen. Die Öffnung zeigt sich in der zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung mit dem Westen und dem stetig wachsenden Touristenstrom.
Wer sich über Ungarn informieren möchte, aber hierfür nicht dicke Bücher bewältigen will, kann den Zentraleuropa Almanach Ungarn zur Hand nehmen. Auf 128 Seiten erfährt der Leser Grundlegendes aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur. Dazu gibt es Folgendes anzumerken:
- Im Bereich Politik wurde der Fokus auf die Westintegration und die Sicherheitspolitik gelegt. Die Innenpolitik wird nur aus dieser Perspektive berücksichtigt.
- Der Wirtschaftsbereich könnte stellenweise ein Werbetext für potenzielle Investoren sein. Hier wird die wohl etwas gar euphorische Sichtweise gegenüber dem neuen Wirtschaftsraum deutlich. In der Praxis wurde bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2003 einiges deutlich relativiert.
- Der Kultur wird im Vergleich zur Politik und Wirtschaft bescheidener Platz eingeräumt.
Einen geschichtlichen Überblick gibt eine recht ausführliche Zeittafel. Wünschenswert wären Bezüge zu heute gewesen, zum Beispiel welchen Einfluss die Vergangenheit auf die Verhältnisse zu anderen Ländern oder Volksgruppen heute hat. Praktisch sind die Hinweise auf Internetseiten und Informationen für Besucher und Geschäftsreisende. Allerdings wären diese überholungsbedürftig gewesen, denn die Devisenbestimmung, man dürfe lediglich 3000 Forint (knapp 20 Euro) bei der Einreise mitführen, ist längst nicht mehr richtig. (Heute dürfen Ausländer bis 350'000 Forint aus- oder einführen.)
Kurz: Die Bilanz zum Zentraleuropa Almanach Ungarn ist durchzogen. Er ist durchaus nützlich und lesenswert, legt die Akzente aber etwas gar einseitig.

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