Der Krieg und die Ideale
Der Autor Guy Raives und der Zeichner Éric Warnauts haben mit "Zeitenwende" eine Comic-Reihe geschaffen, die sich mit Themen der Zeitgeschichte auseinandersetzt und die "gute alte Zeit" in schönen und akribisch gezeichneten Bildern wieder zum Leben erweckt. Natürlich weiß jeder, dass die "gute alte Zeit" eine Chimäre ist, aber hätten damals gewisse Leute nicht für Gerechtigkeit gekämpft, würde es uns heute wohl nicht so gut gehen. Denn dass nach dem Krieg eine demokratische Struktur in Mitteleuropa errichtet werden konnte, verdanken wir vor allem Menschen wie Assunta, um die es in vorliegender Geschichte vorrangig geht.
Eiserner Vorhang durch Europa
Berlin, 1947: An der deutsch-deutschen Grenze wird ein Mann erschossen, der einen Aktenkoffer mit Aufzeichnungen über Gefangene in sowjetischen Arbeitslagern bei sich trägt. Darunter ist auch Assunta, die Freundin von Thomas. Dieser hat - nach ihrem Verschwinden in einem sowjetischen Arbeitslager - die Suche nach ihr nie aufgegeben. Seine Freundin Lucie verschafft ihm Zugang zu den richtigen Leuten und führt ihn schließlich in die gehobenen Kreise des Pariser Nachtlebens ein, damit er auf diese Weise auch an Informationen über Assunta rankommt. Doch die Zeit wird knapp, der Kalte Krieg beginnt, denn wie nicht nur Historiker wissen, war 1947 auch das Jahr der Truman-Doktrin. Churchill sagte in seiner Fulton-Rede: "Von Stettin an der Ostsee bis hinunter nach Triest an der Adria ist ein Eiserner Vorhang über den Kontinent gezogen." Dazwischen befanden sich Menschen. Viele Menschen.
Kominform oder Yankee?
In einem Lager in Karaganda in Kasachstan soll sich Assunta befinden. "Das Glück versetzt keine Berge. Nur Glaube und Engagement vermögen das.", meint auch Pater Joseph aus Brüssel, dann wechselt die Handlung auch von Lüttich nach Berlin, das damals in vier Zonen aufgeteilt war, wo Penizillin mehr wert war als Gold, wie aufmerksame Beobachter schon von dem Film Noir "Der Dritte Mann" wissen, der sich mit einer ähnlichen Thematik wie "Zeitendwende 3" beschäftigt. Kritik wird auch an der amerikanischen Kultur der Yankees geübt, die damals angefangen hätten, Frankreich zu "kolonisieren". Die Ideologen des Café Flore in Paris würden Hand in Hand mit dem Kapitalismus und Faschismus arbeiten, meint ein Verbindungsmann der Kommunisten über den Existentialismus Sartres. Gab es überhaupt Spielraum zwischen dem Kominform und den Yankees? Der schmale Grat der Hoffnung verläuft entlang eines tiefen Abgrunds. Wer den Drahtseilakt meistert, wird überleben.
Geschichte spannend erzählt
Eine gelungene Graphic Novel, die abgesehen von dem brisanten Inhalt auch tolle Zeichnungen enthält, die liebevoll und detailreich eine Welt auferstehen lässt, in der es noch Ideale gab, die nicht korrumpiert waren. Im Anhang befindet sich auch ein chronologischer Ablauf der tatsächlichen Ereignisse.

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