Das Genie, das unabsichtlich die Charts eroberte
Viele seiner Platten hätte er sich selbst sabotiert. Alle wollten einen Hit, nur Zappa wollte keinen. Dabei hätte er jeden Tag einen schreiben können. So Zeitgenosse Alice Cooper, der neben vielen anderen Kollegen für diese neue Dokumentation über den "Maestro" der Rockmusik interviewt wurde. Ebenfalls mit dabei: Frank Zappa, Gail Zappa, Ruth Underwood, Pamela Des Barres, Jimi Hendrix, Joni Mitchell, Mick Jagger, David Bowie …
Zappa, das Musikgenie
"Erfolg", das war für ihn, so nahe wie möglich an die Idee heranzukommen, die man ursprünglich hatte. Die Musik, die Zappa schrieb, existierte vor allem in seinem Kopf und es war nicht leicht, diese tatsächlich umzusetzen. 62 Alben hatte das enfant terrible der zeitgenössischen Musik zu Lebzeiten veröffentlicht, 53 Alben folgen noch posthum. Ein unglaubliches Werk eines "Besessenen", der "mit seinen dressierten Affen, aber er hatte große Gefühle für uns, er war ein Mensch", so Ruth Underwood, unabsichtlich die Charts eroberte. Etwa 1982 mit "Valley Girl", das als Parodie gedacht war und Zappa nach oben katapultierte, mehr als ihm lieb war. Aber schon mit "Bobby Brown Goes Down" des Albums Sheik Yerbouti (1979) hatte er seinen Zynismus über die machistische Musikindustrie in Vinyl gegossen. Ganz abgesehen von seinen frühen Erfolgen mit dem ersten Album "Freak Out!" (1966), das die Beatles später mit "Sergeant Pepper" (1967) nachahmten, sollen sie selbst einmal gesagt haben. Frank Zappa war auch mit seiner Kritik an MTV seiner Zeit weit voraus, denn er sah bereits früh kommen, dass es bald nur mehr um die Bilder gehen würde und nicht mehr um die Musik und das Zuhören. Video killed the Radio Star usw.
Hitfabrikant wider Willen
Die vorliegende Dokumentation glänzt mit vielen Extras wie dem Original-Soundtrack zum Film mit den Songs von und mit Frank Zappa, Deleted Scenes, Audiokommentar mit Alex Winter und Cutter Mike J. Nichols, Trailers, Booklet, Artcards. Vor allem aber zeigt sie einen Frank Zappa auf dem Höhepunkt seines Schaffens von frühen Live-Aufnahmen im damals angesagten New Yorker Gerreck Club bis hin zu seinen späteren Beiträgen wie etwa The Black Page, Zappa Records "Shake your Bootie" (1979) u. v. a. m. Alex Winter (The Panama Papers) hat ein glaubwürdiges Porträt des 1993 verstorbenen Multitalents, das die Grenzen zwischen der E- und U-Musik auflöste, realisiert und konnte für seinen Film auf das Privatarchiv des Gitarristen und Gründers der Kultband Mothers of Invention sowie jenes der Zappa-Familie zurückgreifen. Tausende von Stunden sorgfältig digitalisierter Videos, Fotos und Audiodateien, die Zappa himself bereits zu Lebzeiten selbst sammelte und archivierte, bildeten die Grundlage für eine fesselnde Dokumentation. Weitere Interviews führte er mit Bruce Bickford, Pamela Des Barres, Bunk Gardner, Mike Keneally, Scott Thunes, Ian Underwood, Steve Vai, Ray White.
Wer an den Autor dieser Zeilen schreibt, kann das beschriebene Set gewinnen. Gewinnfrage: Welches Suchtmittel bevorzugte der Maestro?
75 Jahre Popkultur
75 Jahre Atlantic Records als Chronik mit Fotos der Künstler der weltbesten Fotografen: ein musikalischer Bilderreigen
75 Years of Atlantic RecordsLady Gaga returns to her roots
Mit ihrem 7. Album kehrt Lady Gaga nach Ausflügen in den Jazz zu ihren Ursprüngen zurück: Tanzmusik und gute Laune.
MayhemGeburt eines Schurken
Wer glaubt, der Jäger würde ausschließlich auf Tiere Jagd machen, irrt gewaltig. Denn Kraven the Hunter jagt vor allem Bösewichte.
Kraven the HunterDie Macht der Gedanken
Scanners I-III in einer Vorzugsausgabe mit vielen Extras und Booklet. Eine Reise zu den Anfängen Cronenbergs.
ScannersPlay very Loud
The Cure schließen mit ihrem neuen Album "Songs of a Lost World" nahtlos an ihre grandiosen, melancholischen 80er-Frühwerke an. Ein Werk, relevanter denn je ...
The Cure75 Jahre Godfather of Shock Rock
Eine Bildband-Biografie, die sich in 75 Kapiteln und vielen liebevollen Details dem Master of Macabre widmet.
75 Jahre Alice Cooper