Der Mensch bleibt schließlich doch alleine
Ein Mädchen durchstöbert mit seiner Mutter die Habseligkeiten der verstorbenen Großmutter väterlicherseits. Sie suchen eine sagenumwobene Smaragd-Brosche - ein Geschenk des Urgroßvaters -, von der in der Familie ständig die Rede war, die jedoch weder die Enkelin noch die Schwiegertochter je zu Gesicht bekommen hatten. Dabei findet das Mädchen ein Tagebuch, das von einer ungeahnten Tragödie im Leben der Großmutter erzählt und den Verbleib der Brosche erhellt …
In seinen beiden dünnen Erzählbänden beweist der junge Istanbuler Autor Yalçın Tosun Talent. Die Bücher machen Lust, mehr von ihm zu lesen. Beide wurden mit renommierten Preisen ausgezeichnet, Preise, die der Autor zumindest für seine im Jahr 2009 erschienenen Erzählungen durchaus verdient hat. Die Erzählungen des zwei Jahre später erschienenen, zweiten Bandes allerdings wirken unfertig, wie Entwürfe. Hier hätte sich der Autor mehr Zeit nehmen und einiges weiter ausarbeiten sollen, zumal manche Geschichten mit nur zwei Seiten kaum mehr als Schnappschüsse sind, die aber zu einer Erzählung werden könnten. Teilweise fehlt ein Schluss. Auch scheint Tosuns Suche nach einem eigenen Stil noch nicht abgeschlossen, er experimentiert, wobei vielversprechende Ansätze vorhanden sind. In " Anne, Baba ve Diğer Ölümcül Şeyler" beispielsweise sprechen in mehreren Erzählungen zwei verschiedene Ich-Erzähler abwechselnd. Jeder erzählt dieselbe Geschichte aus seiner Perspektive, wodurch zwei völlig verschiedene Geschichten mit einer interessanten Spannung entstehen.
Insgesamt ist die Stimmung der Kurzgeschichten melancholisch. Der Autor beleuchtet die bedrohlichen, deprimierenden Aspekte des menschlichen Daseins, menschliche Fehler und Schwächen bis hin zu Abgründen, Missbrauch, der unter der Decke gehalten wird, die Brüchigkeit von Freundschaft und Familie, wobei Solidarität und Liebe zwischen Menschen zwar nicht fehlen, letztlich aber wirkungslos sind; der Mensch bleibt schließlich doch alleine.

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