Das Standardwerk zum Wissensmanagement
"Es gibt viele Gründe, sich mit dem Wissensmanagement und seinen Methoden näher zu befassen. Dies ist zunächst die gestiegene Bedeutung von Informationen und Wissen für die Unternehmensführung, die es erforderlich macht, der Verwaltung dieser Ressourcen eine entsprechend höhere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Konzepte des Wissensmanagements werden darüber hinaus in anderen Managementansätzen wie dem organisatorischen Lernen oder dem Personalmanagement genutzt. Ein weiterer Grund ist die Entwicklung spezialisierter Informationssysteme, die unter Bezeichnungen wie Wissensmanagementsystem, Organisational-Memory-System oder Corporate-Memory-System Verbreitung gefunden haben und zum Unternehmenserfolg beitragen sollen."
Aus diesen Gründen und wegen seiner Bedeutung für die organisatorische Effizienz sollte, nach Meinung des Verfassers, die Nutzung der Potenziale des Wissensmanagements (WM) nicht dem Zufall überlassen werden, sondern bewusst reflektiert und die entsprechenden Aufgaben aktiv gestaltet werden. Hierzu vermittelt Franz Lehner, Professor für Wirtschaftsinformatik (mit dem Schwerpunkt Informations- und IT-Service-Management) der Universität Passau, mit seinem Standardwerk zum WM ein systematisches, fundiertes und umfangreiches Grundlagenwissen im Rahmen einer ganzheitlichen Einführung, welche sich vor allem an Studierende der Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre und Informatik richtet.
Die fünf Kapitel des Buches befassen sich mit den folgenden Schwerpunkten:
1. Die Herausforderung: Wandel und Bewältigung von Wandel in Unternehmen
Es werden vor allem die Voraussetzungen und das Umfeld diskutiert, welche dazu führen, dass dem WM eine solch große Bedeutung zukommt. Information und Wissen werden zunehmend zu einem Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor und die wohl wichtigste Herausforderung für Organisationen, die im Wandel und in der Bewältigung des Wandels besteht, wird unter den Gesichtspunkten der Informationstechnologie und der Reaktionen von Organisationen auf die Umweltdynamik behandelt.
2. Grundlagen des Wissensmanagements
Wissen wird seit Jahrhunderten praktisch in allen Betrieben bzw. Organisationen gesammelt und an die Organisationsmitglieder der nächsten Generation weitergegeben. Dies geschah jedoch lange Zeit ohne bewusste Reflexion und mit einem geringen Ausmaß an methodischer Unterstützung. Die ersten expliziten Quellen zum WM sind in den 60er Jahren auszumachen und ab den 90er Jahren kann die Etablierung des WM als eigenständige Fachdisziplin beobachtet werden. In diesem Kapitel werden zuerst die Entstehung bzw. die Entwicklungsstufen des WM sowie die mit ihm verbundenen Aufgaben, Klassifikationsmöglichkeiten bzw. Ausprägungen referiert. Des Weiteren werden auch die Leitbegriffe und Basiselemente sowie ausgewählte Ansätze und Modelle des WM, u. a. in Anlehnung an Nonaka/Takeuchi, Probst, North, Zander und Kogut, erörtert. Abschließend werden Konzepte des organisatorischen Gedächtnisses vorgestellt sowie Wissensnetze und soziale Netzwerke thematisiert.
3. Referenzdisziplinen des Wissensmanagements
Das Phänomen WM und die damit verbundene Frage "Wie Organisationen mit Wissen umgehen?" stellen ein interdisziplinäres Forschungsgebiet dar, mit dem sich inzwischen viele wissenschaftliche Disziplinen befassen. Deshalb werden in diesem Kapitel die wichtigsten Ansätze bzw. Konzepte derjenigen Disziplinen vorgestellt, welche wesentlichen Einfluss auf das WM genommen haben bzw. noch nehmen. Es sind insbesondere die Organisations-, Personal- und Managementwissenschaft sowie die Informatik, Psychologie und Soziologie. Dabei werden vor allem die Verbindungen zwischen den einzelnen Konzepten in Bezug auf die Ressource "Wissen" als Gegenstandsbereich herausgestellt und zwischen eher personen- und technologieorientierten Ansätzen unterschieden. Der Verfasser macht in diesem Zusammenhang wiederholt deutlich, dass zwischen den Konzepten zahlreiche Verbindungen bestehen und eine klare Trennung weder möglich, noch sinnvoll ist.
4. Methodische und softwaretechnische Unterstützung des Wissensmanagements
Zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben eines zielgerichteten und systematischen WM braucht es die Unterstützung durch Methoden und Softwaresysteme. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen zum einen die Methoden zur Förderung des Wissensaustauschs, der Wissensnutzung und des organisatorischen Lernens (Dokumentation der Lessons Learned, Best Practice Sharing, Story Telling/Learning History, Wissensstafette), zur Wissensrepräsentation (Wissenskarten, Ontologien, Prozessmodelle), zur Planung und Analyse (Wissensintensitätsportfolio, WM-Portfolio, Knowledge Asset Road Map), zur Förderung von Kommunikation und Beziehungsnetzen (u.a. Communities of Practice, Knowledge Camp und Knowledge-Café) sowie Methoden zur Bewertung und zur Wissenserhebung (z. B. Intellectual Capital Navigator, Wissensbilanz, Boston Box) und verschiedene Vorgehensmodelle für WM-Projekte.
Zum anderen hat sich wegen der Komplexität und Vielfalt der Aufgaben des WM in den vergangenen Jahren ein umfangreiches Angebot an softwaretechnischer Unterstützung entwickelt, das im Einzelnen näher vorgestellt wird. Hierzu zählen Groupware-Systeme (Kommunikations-, Kollaborations- und Koordinationssysteme) und Social Software, Inhaltsorientierte Systeme (Dokumentenmanagement-, Contentmanagement-, Portal- und Lernmanagementsysteme), Systeme der künstlichen Intelligenz (Experten-, Agenten- und Text-Mining-Systeme), Führungsinformationssysteme (Data-Warehouse-, OLAP- und Data-Mining-Systeme) und sonstige Systeme, insbesondere Suchdienste bzw. Information-Retrieval- und Visualisierungs-Systeme. Mit einem abschließenden Überblick über WM-Systeme (WM-Suiten oder KM-Suites), einschließlich der Architekturen für die Entwicklung von WM-Systemen, wird dieser Themenbereich abgerundet.
5. Wissensmanagement in der Praxis
Im letzten Kapitel schlägt Lehner die Brücke von den theoretischen Konzepten und Modellen zu deren praktischer Verwendung. Anhand von Praxisbeispielen der Firmen Xerox, Accenture, Fraport, Nokia, Schaeffler, Walmart, Telekom und Samsung werden u.a. die Gründe eruiert, welche in Unternehmen zur Einführung des WM führen und aufgezeigt, welche Maßnahmen hierbei ergriffen und Instrumente eingesetzt werden. Es geht dabei aber auch um die speziellen Herausforderungen und Probleme, Erfolgsfaktoren und Barrieren bei der Implementierung des WM. Abschließend werden auch einige Beispiele für gescheiterte WM-Projekte und Fehlschläge diskutiert.
In der vorliegenden jüngsten Auflage wurde das Werk durchgehend aktualisiert und insbesondere die Themenbereiche KI und Big Data vertieft. Das Lehrbuch überzeugt nach wie vor durch den gelungenen Mix aus einer ganzheitlichen und anspruchsvollen Bearbeitung des WM einerseits und der praxisgerechten Illustration der Materie anhand zahlreicher Beispiele und umfangreicher Fallstudien andererseits. Hinzu kommt die studierfreundliche Unterstützung anhand einer professionellen methodischen Aufbereitung, beispielsweise durch Lernziele und Zusammenfassungen zu Beginn bzw. am Ende eines jeden Kapitels. Ein außerordentlich umfangreiches Literaturverzeichnis erleichtert die Vertiefung in Spezialaspekte des WM.
Alles in allem kann dieses Werk nicht nur der vom Autor anvisierten studentischen Zielgruppe, sondern auch Praktikern des WM zur Orientierung in einem innovativen und zukunftsorientierten Anwendungsfeld als Nachschlagewerk sehr gut empfohlen werden.
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