Manuel René Theisen: Wissenschaftliches Arbeiten

Wissenschaftliches Arbeiten: Von der Idee bis zum Manuskript

Der Verfasser dieses Buches hat im Vorwort zu einer früheren Auflage treffend darauf hingewiesen, dass die beiden „Herausforderungen Wissenschaftliches Arbeiten und Ordnungsgemäßes Zitieren sowie als Negativergebnis, das Plagiat, in den letzten Jahren zu bisher nicht gekannter Öffentlichkeitswirkung gekommen sind.“ Die Frage „Zitierst Du wie Guttenberg oder wissenschaftlich korrekt à la Theisen?“ wird nach wie vor nicht nur im Internet-Chat häufig thematisiert.

Der Nachweis der Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten wird in vielen Manuskriptvarianten, beispielsweise durch Protokolle, Facharbeiten, Thesenpapiere, Übungs-, Seminar-, Semester- und Projektarbeiten, Referaten bzw. Assignments, Fallstudien, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten bis hin zur Dissertation, erbracht. Dazu bedarf es ungeachtet aller sonstigen Voraussetzungen, welche zu erfüllen sind, handwerklichen Kenntnissen vergleichbare Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens. Hierzu bietet das vorliegende Buch von Dr. Dr. Manuel René Theisen, renommierter Professor (em.) für Betriebswirtschaftslehre der Ludwig-Maximilians-Universität München und begeistert von der „Lehre des wissenschaftlichen Arbeitens“ (Hodegetik), eine Fülle von wertvollen Anregungen und praktischen Tipps.

Angehende Abiturienten, Studierende an Akademien sowie vor allem Hochschulstudenten aller Fachrichtungen wären schlecht beraten, würden sie auf die angebotenen Hilfestellungen und die wahre Fundgrube an wertvollen Erfahrungen sowie nützlichen Informationen verzichten. Schließlich ist es nicht immer einfach, alles richtig zu machen. Dies zeigt z. B. ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin. Bei dem entsprechenden Prozess ging es um eine Doktorarbeit am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin. Im Urteil wurde u. a. kritisiert, dass der Verfasser ein Zitat aus einer Letztquelle übernommen hat, ohne auf die Zwischenquelle zu verweisen, in der er das Zitat gefunden hat. Und selbst wenn erstellte Manuskripte keine der einschlägigen Tatbestände wissenschaftlichen Fehlverhaltens – Falschangaben, Text- und Ideendiebstahl, Autorenschaftsanmaßung, Betrug, Täuschung und Plagiat – erfüllen, könnten die Ergebnisse der Arbeit Gefahr laufen, vom Korrektor bzw. Gutachter mit dem Kommentar versehen werden: „Dieses Referat enthält viel Neues und viel Gutes, aber das Neue ist nicht gut und das Gute ist nicht neu“ (Nobelpreisträger George J. Stigler, zit. nach Theisen, 17. Auflage, 2017, S. 283).

Der Aufbau des Buches orientiert sich an den einzelnen Arbeitsschritten, welche Studierende bei der Anfertigung eines wissenschaftlichen Manuskripts zurücklegen müssen und an die dabei jeweils auftretenden technischen, methodischen und formalen Fragestellungen. Die ersten Schwerpunkte widmen sich der richtigen Planung und der Durchführung der frühen Phasen des Arbeitsprozesses. Anhand von konkreten Beispielen und Fragestellungen werden viele praktische Hilfen für die Selbstorganisation des Studierenden, insbesondere für die Projektplanung, einschließlich der technischen bzw. organisatorischen Vorarbeiten, die Themenabgrenzung und Materialrecherche sowie für die Auswahl und Auswertung des Materials angeboten. In diesem Zusammenhang werden Hinweise zur Themenwahl und Formulierung der Forschungsfragen gegeben und es wird auch gezeigt, wie sich Nachschlagewerke, Bibliothekskataloge, Bibliografien, amtliche Veröffentlichungen, Periodika, Literaturlisten, Datenbanken, Elektronische Informationsformen und Künstliche Intelligenz (KI) zur Materialrecherche nutzen lassen. Zudem werden einerseits wertvolle Tipps zur Auswahl des Materials gegeben, d. h. zu seiner systematischen Bewertung und Beschaffung, andererseits zur Auswertung, d. h. zu den Aspekten Gliederung, Dateien und Materialablage. Theisen erklärt dabei nicht nur, was zu tun ist, sondern auch warum. Alternativen werden sachverständig, jedoch nicht weitschweifig diskutiert und Tipps werden nicht selten locker, oftmals witzig und dabei immer geistreich artikuliert. Die langjährigen Erfahrungen des Autors als akademischer Lehrer spiegeln sich auch in seinen wertvollen Hinweisen in einem Exkurs über die „Besprechungen mit dem Betreuer“ wider.

Die weiteren Schwerpunkte befassen sich mit dem Manuskript und der Ergebnisgestaltung. Dabei geht es u. a. um die regelmäßig auftauchenden Formatfragen und um den Stil des Manuskripts sowie um die Abfassung von Zitaten, Anmerkungen, Darstellungen, Text-Ergänzungen und Gestaltung der Verzeichnisse. Die zunehmenden Möglichkeiten der Nutzung und Dokumentation elektronischer Informationen werden dabei ebenfalls eingehend aufgezeigt. Weitere Kapitel thematisieren Druck, Veröffentlichung, Präsentation und Beurteilung der Arbeiten (einschließlich Bewertung und Benotung der mündlichen Prüfungen bzw. Referate und Vorträge) sowie nicht zuletzt die Grenzen zulässiger Unterstützung bis hin zum wissenschaftlichen Textdiebstahl und Wissenschaftsbetrug. Theisen macht dabei die Grenzen zwischen eigenständiger wissenschaftlicher Leistung und Betrug unmissverständlich deutlich und verweist auch auf mögliche bittere Konsequenzen von Plagiaten bzw. Plagiatsversuchen.

Dieses Buch hat in den letzten vier Jahrzehnten weit mehr als 200.000 Käufer gefunden und, einschließlich aller e-book-Versionen, Kopien und Bibliotheksnutzer, sicher mehr als 500.000 Studierenden zum Erfolg verholfen. Dies spricht für das Alleinstellungsmerkmal dieses Werks, das schon vor vielen Jahren von der britischen Zeitung „The Independent“ als „Bibel“ des wissenschaftlichen Arbeitens bezeichnet wurde. Seit der ersten Auflage wird dieser Klassiker regelmäßig alle zwei bis drei Jahre konzeptionell überdacht, überarbeitet und aktualisiert. Die an den Hochschulen schon vor Jahren eingeführten Bachelor- und Masterstudiengängen haben u. a. zu einer deutlichen Verkürzung der Studienzeiten, jedoch auch zu einem erheblichen Leistungsdruck geführt. Auf diese veränderten Studienbedingungen hat Theisen mit dieser Anleitung bzw. Ratgeber umfassend reagiert.

Das Buch erscheint in einem handlichen Format, zeichnet sich durch eine gelungene konzeptionelle Bearbeitung und eine moderne Textgestaltung aus. Die bewährte Systematik und die zentralen Schwerpunkte wurden auch in der vorliegenden neuen Auflage beibehalten. Dabei wurde die zunehmende Digitalisierung, der Einsatz von Social-Media und nicht zuletzt das deutlich veränderte Verhalten der „Wissenschaftsarbeiter“ stärker berücksichtigt. In diesem Zusammenhang setzt sich Theisen auch mit der KI, namentlich mit den Varianten textgenerierender Chatbots (ChatGPT u. a.), auseinander. Es werden nicht nur die Funktionsweise von ChatGPT und die Charakteristik dieses neuen Informationskanals erläutert, sondern vor allem dessen Einsatzmöglichkeiten bei der Materialgewinnung und die damit verbundenen Gefahren und Grenzen.

Das Layout mit zweifarbigem Druck und viele Abbildungen, Beispiele, Symbole sowie Stichwörter erleichtern die Orientierung und den gezielten Einstieg in technische, methodische und formale Detailfragen. Checklisten am Ende eines jeden Kapitels unterstützen die individuelle Lernzielkontrolle der bearbeiteten Themen. Um der zunehmenden Internationalisierung in den Wissenschaften Rechnung zu tragen, lässt der Verfasser neben der traditionellen Zitierweise mittels Fußnoten oder Endnoten („Chicago Style“) auch den „Harvard Style“, zumal für vom Umfang her beschränkte wissenschaftliche Arbeiten, gelten, d. h. die entsprechenden Belege werden in den Text integriert und folgen (in Klammern) unmittelbar der zitat- oder belegpflichtigen Stelle. Hierzu hat Theisen die in den letzten Jahren entwickelten und – national wie international zunehmend normierten – Zitiervorgaben eingearbeitet, soweit diese für wissenschaftliche Arbeiten überzeugend und zielführend umgesetzt werden können. Zur Illustration und Lernkontrolle enthält das Werk in den beiden Buchklappen wiederum eine Kurzanleitung zum Gebrauch des „Harvard-Style“ und des „Chicago-Style“ (mit Fußnoten). Für die Gliederung empfiehlt der Verfasser vorrangig die digital besser darstellbare numerische und nicht mehr die alpha-numerische Zählweise. Beibehalten wurde auch das bewährte Konzept einer „musterhaften Anleitung“ zum wissenschaftlichen Arbeiten mittels nützlicher Termin- und Projektpläne, Musterkapitel, Formatvorlagen und Layout-Tipps.

Fazit: Auch weiterhin ist das Studium dieses Klassikers ein wichtiger Meilenstein zum Erfolg einer wissenschaftlichen Arbeit!

Wissenschaftliches Arbeiten
Martin Theisen (Bearbeitung)
Wissenschaftliches Arbeiten
Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit
304 Seiten, broschiert
EAN 978-3800663736

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