Lyrischer Widerstand gegen Faschismus
Diese Buchbesprechung wird eine sehr kurze sein. Damit kann man sicherlich leben. Jene Kürze liegt allerdings nicht daran, dass die von Peter Ulrich Lehner bereits 2009 herausgegebenen, lyrischen Beiträge des 20. Jahrhunderts aus Österreich nicht zu loben wären. Ganz im Gegenteil. Alleine der Titel "Widerstand und Freiheitskampf" löst bei entsprechend geneigten Leserinnen und Lesern Vorfreude aus, sofern Faschismus sowie Freude in irgendeiner Form verbindbar wären. Der Widerstand dagegen sicherlich, mit Blick auf die Opfer begrenzt, schon.
Betrachtet man aktuell geschichtsrevisionistische, neofaschistische Bestrebungen nicht alleine in Österreich als auch der BRD, namentlich zu nennen sind die FPÖ sowie jene würgereizauslösende AfD, sollte man sich glücklich schätzen, noch solche Bücher in den Händen halten zu dürfen. Dies gilt auch, obwohl jene Erstausgabe des im Mandelbaum-Verlages erschienenen Buches bereits im Jahr 2009 zu finden ist
Der Herausgeber versammelt in genanntem, 400 Seiten starkem Buch, hervorragende, antifaschistische Autorinnen und Autoren. Bertolt Brecht findet gleichermaßen entsprechende Würdigung wie auch Richard Zach. Letzterer mag eher weniger bekannt sein. Er, geboren 1919, fand schon während der austrofaschistischen Zeit seinen Weg zur illegalen, aber präsenten Kommunistischen Partei. In Zeiten der deutschen Besatzung Österreichs beteiligte sich Zach an der Gründung einer Widerstandsbewegung, die ab 1940 die Flugschrift "Der Rote Stoßtrupp" herausgab. 1943 wurde jener mutige, junge Mann, Richard Zach, von den Faschisten ermordet. Ihn in diesem Buch wiederzufinden dürfen, erfreut sehr.
"Widerstand und Freiheitskampf" versammelt eine sehr zu würdigende Zahl lyrischer Beiträge im Zuge antifaschistischer Bestrebungen während der deutschen Nazidiktatur in weiten Teilen Europas. Aber auch der Beitrag des Herausgebers, "Faschismus, Die Brachialgewalt des Kapitals" sollte lobend Erwähnung finden. Nachzudenken darf als nie falscher Weg bezeichnet werden.
Schließen möchte ich meine wortarme Empfehlung mit Brecht. Ja, wieder einmal der Promi. Greifen sie doch zu dem Buch, sind Vorzeigelyriker nicht (ausschließlich) ihr Ding.
Mein Sohn, ich hab dir die Stiefel
Und dies braune Hemd geschenkt:
Hätt ich gewusst, was ich heute weiß
Hätt ich mich lieber aufgehängt.
...
Sah das braune Hemd dich tragen
Hab mich nicht dagegen gestemmt
Denn ich wusste nicht, was ich heute weiß:
Es war dein Totenhemd

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