Kennzahlen im Controlling richtig einsetzen und interpretieren
Seit vielen Jahren zählen die Planung, Steuerung und Kontrolle mittels der Kennzahlen und Kennzahlensysteme zum unverzichtbaren Bestandteil des unternehmerischen Controllings. Diese Thematik hat unter dem Stichwort "Performance Measurement" in den letzten Jahren in Theorie und Praxis erneut an Aufmerksamkeit gewonnen, zumal in diesem Kontext vor allem die nicht-monetären Steuerungsgrößen und die Einbettung der Kennzahlensysteme in Managementprozesse diskutiert werden. Diese Entwicklung greift Werner Gladen, BWL-Professor insbesondere für Rechnungswesen und Controlling an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, auf. Mit seinem Lehrbuch führt Gladen in der sechsten Auflage ein etabliertes Grundlagenwerk erfolgreich fort, das seit 2001 aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen und Entwicklungen in der Theorie und Praxis des Controllings regelmäßig angepasst wird und dessen zwei ersten Auflagen unter dem Titel "Kennzahlen und Berichtssysteme" erschienen sind.
Das Buch gliedert sich in acht Kapitel. Im ersten Kapitel erfolgt ein Überblick über die konzeptionellen Grundlagen für den Einsatz von Kennzahlen(systemen) als Analyseinstrumente und als Steuerungsinstrumente (modernes Performance Management). Im zweiten Kapitel wird aufgezeigt, wie eine Unternehmensanalyse auf Basis traditioneller, monetärer und formalzielbezogener Kennzahlen durchgeführt werden kann. Die Darstellung ist vor allem auf erfolgszielbezogene Kennzahlen (z. B. Break-Even-Menge, neuere Periodenerfolgsgrößen und Kapitalrentabilitäten) beschränkt, weil das Buch die liquiditätsorientierte Steuerung weitgehend ausklammert. Da diese traditionellen Kennzahlen auf den kurzfristigen Periodenerfolg abstellen, jedoch die Unternehmen letztlich aufgrund des langfristigen, nachhaltigen Erfolgs beurteilt wer¬den, müssen sie mehr denn je die Nachhaltigkeit als Imperativ befolgen. Hinzu kommt, dass für börsennotierte Unternehmen der Marktwert der notierten Anteile die zentrale Beurteilungsgröße darstellt. Folglich werden im Kapitel 3 die "wertorientierten" Erfolgskennzahlen thematisiert (z. B. Shareholder Value und Economic-Value-Added).
Mit der Problematik der Bildung von Steuerungskennzahlen für funktionale und divisionale Bereiche sowie mit den Grundlagen der Verhaltenssteuerung in der Agency-Theorie befasst sich das Kapitel 4. Das Kapitel 5 referiert die Generierung von Funktionsbereichs-Kennzahlen (Beschaffung, Logistik, Produktion, Marketing, Forschung und Entwicklung). Das Risikomanagement ist ein immanenter Teil der Unternehmensführung und gewinnt nicht zuletzt im Zuge der zunehmenden Volatilität der Finanz- und Absatzmärkte an Bedeutung. Folglich werden im Kapitel 6 die wichtigsten Kennzahlen zur Risikobewertung vorgestellt. Die Kapitel 7 und 8 widmen sich den Bausteinen moderner Performance-Management-Systeme, welche aus der Kritik am ROI-Modell und an den operativen Steuerungskonzepten entstanden sind. Dabei stehen die Abbildung der langfristigen Zielgröße "Erfolgspotential" durch monetäre und nicht monetäre Indikatoren sowie die Rolle der Balanced Scorecard - insbesondere zur Integration strategischer Kennzahlensysteme in die Führung - im Fokus der Untersuchung.
Wie gut die verschiedenen Performancemaße ihre Aufgabe tatsächlich erfüllen können, hängt nicht zuletzt von den situativen Faktoren wie Mitarbeitermotivation, Informationsverteilung zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten, Ausgestaltung der Anreizsysteme und Innovationsgehalt der Aufgaben ab. Zum besseren Verständnis für diese Kontextabhängigkeit der Nutzung von Kennzahlen(systemen) wurden schon in der letzten Auflage verschiedene Aspekte zur Verhaltenssteuerungsfunktion des Performance Measurements, z. B. das LEN-Grundmodell der Agencytheorie und die Gestaltung von Bonussystemen, neu aufgenommen. Die jetzt vorliegende 6. Auflage wurde an einigen Stellen überarbeitet und gekürzt. Erweitert wurde sie um etliche Beispiele und u. a. um die Erörterung der folgenden Themen: Berücksichtigung von Abzugskapital bei der Ermittlung der Gesamtkapitalrentabilität (RONA, ROCE, ROIC), Profitabilität des Working Capital Managements, Relative Value of Growth sowie Nachhaltigkeit und Shareholder-Ansatz.
Dieses Lehrbuch bietet einen umfassenden, systematisch strukturierten und professionellen Beitrag zur Integration von Management und Controlling mittels des Performance Measurements. Gut gelungen ist auch die methodisch-didaktische Aufbereitung des gesamten Werkes (u. a. Lernziele, lesefreundliches Layout, umrandete Kernsätze und Definitionen, viele das Verständnis der Zusammenhänge unterstützende Abbildungen und Tabellen sowie Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle). Für die zukünftigen Auflagen wird allerdings empfohlen, den Literaturstand einer fälligen Aktualisierung zu unterziehen und den Anteil der Verständnisfragen und Übungsaufgaben auszubauen. Die Lösungen zu den Übungen sollten erweitert bzw. differenzierter ausfallen. Diese kleine Wunschliste schmälert jedoch keineswegs den guten Eindruck den das Lehrbuch vermittelt. Das Werk kann insbesondere den BWL-Studierenden an Hochschulen und weiterbildenden Akademien mit Fachrichtung Management und Controlling sowie den Finanz- und Controllingpraktikern zur Nutzung bestens empfohlen werden.

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