Birgitta Klemenz: Wallfahrtskirche Andechs

Andechser Pracht und Herrlichkeit

Die Wallfahrtskirche in Andechs, in der Nähe des Ammersees gelegen, zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Oberbayern. Das Kloster verfügt über einen reichhaltigen Reliquienschatz. Von den legendären Anfängen, von der Ausstattung der Kirche berichtet Birgitta Klemenz in diesem prächtig illustrierten Kunstreiseführer, in dem auch die mit Andechs verbundene Glaubens- und Kirchengeschichte facettenreich und prägnant vorgestellt wird.

Der Legende nach brachte Graf Rasso im 10. Jahrhundert Reliquien aus dem Heiligen Land nach Oberbayern, darunter Bruchstücke aus der Dornenkrone Christi, ebenso Partikel von Geißelrute, Spottzepter, dem Schweißtuch der Veronika und Splitter des Kreuzes. Diese gläubig verehrten Reliquien bilden den Ausgangspunkt der Andechser Wallfahrt, die erstmals im Jahr 1128 bezeugt ist. Die Burg Andechs jedoch, in der die Reliquien aufbewahrt wurden, wurde zerstört. 1388 indessen sorgt eine weitere Legende für versonnenes Schmunzeln und nachdenkliche Gesichter heute. Eine Maus soll während der Feier einer heiligen Messe in der früheren Burgkapelle einen Reliquienzettel aufgespürt haben. Am 26. Mai 1388 wurde unter dem Altar gegraben und eine Kiste mit den Kostbarkeiten entdeckt. Der „Heilige Schatz“ war sozusagen gehoben.

Die Geschichte geht auch an Andechs nicht spurlos vorbei, der Dreißigjährige Krieg sucht das Kloster heim, die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts folgt. Die Schreckensjahre nach der Französischen Revolution, die unverständlicherweise bis heute als Fortschritt und Aufklärung glorifiziert wird, und die napoleonischen Kriege sorgen für Verwüstungen, für Armut und Not. Monastisches Leben war fortan untersagt. Doch auch der Furor jener Jahre war nicht von Dauer. König Ludwig I. erwarb das säkularisierte Kloster 1846 für die von ihm gegründete Benediktinerabtei Sankt Bonifaz.

Birgitta Klemenz stellt anschaulich die Wallfahrtskirche vor, berichtet von der Rokoko-Ausstattung, die den spätgotischen Bau auszeichnet. Das Hauptfest der Andechser Wallfahrt ist Christi Himmelfahrt. Ein großes Fresko des Mittelschiffs zeigt das Ziel des Christenlebens, das über die „Heilung von leiblichen Gebrechen“ hinausreicht und das „Heil der Seele“ mit dem ewigen Leben verknüpft. Das Andechser Gnadenbild ist in den 1755 geweihten Hochaltar integriert und zeigt eine „spätgotische Madonna mit dem Jesusknaben, der von einer Weintraube eine Beere abpflückt“. Klemenz erläutert: „Wie aus der Beere der rote Saft gepresst wird, so wird der erwachsene Jesus sein Bild für die Menschen vergießen.“

Das Kloster Andechs, „Bayerns Heiliger Berg“, gilt als bedeutendster Wallfahrtsort und „Zentrum bayerischer Frömmigkeit und Kultur“. Reisende werden unter weißblauem Himmel eine prachtvolle Rokokokirche entdecken und können auch das geistliche und bodenständige Benediktinerleben im Alpenvorland kennenlernen. Birgitta Klemenz weckt Sehnsucht und Vorfreude nach einem Besuch im Land der Bayern.

Wallfahrtskirche Andechs
Wallfahrtskirche Andechs
36 Seiten, broschiert
EAN 978-3795473518

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