Der makroökonomische Blick
Die beiden Verfasser dieses Lehrbuchs, Michael Frenkel, Professor für Makroökonomik und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar und Ralf Fendel, Professor für Monetäre Ökonomik an der WHU, gehen von der Überlegung aus, dass solide Kenntnisse der Kreislaufanalyse und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zusammen die Basis jeglicher makroökonomischen Theorie und Politik bilden. Dementsprechend verfolgt das Autorenduo mit diesem Werk das folgende Ziel: „Ein tragfähiges Fundament für makroökonomische Theorie und Politik zu legen und dabei gleichzeitig einen quantitativen Eindruck vom Wirtschaftsgeschehen in der Bundesrepublik Deutschland zu vermitteln“.
- Das Buch besteht aus vier Teilen:
Der erste Teil gibt vor allem einen Überblick über die Ziele und Systematik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) und beantwortet zudem die Frage, wofür die Daten der VGR verwendet werden. Des Weiteren werden zentrale Grundelemente bzw. Konzepte der Kreislaufanalyse und VGR behandelt. Von elementarer Bedeutung sind die Unterscheidung von Strom- und Bestandsgrößenrechnungen, die Klassifizierung der Wirtschaftssubjekte und deren ökonomischen Aktivitäten sowie die Gliederung, Erfassung und Bewertung der zu beobachtenden ökonomischen Transaktionen. - Der zweite Teil hat den Wirtschaftskreislauf zum Gegenstand, d. h. er befasst sich mit der Veranschaulichung der mit dem Wirtschaftsprozess verbundenen Transaktionen. Hierfür sind die Transaktionen der am Wirtschaftsleben Teilnehmenden zu systematisieren und die unterschiedlichen Wirtschaftssubjekte zu Gruppen, wie Unternehmen, private Haushalte, Staat und Ausland, zusammenzufassen. Danach werden im Rahmen der Kreislaufanalyse wichtige Beziehungen zwischen den einzelnen Transaktionen, welche als Ströme bezeichnet und zusammengefasst werden, abgeleitet und analysiert. Es wird auch das Prinzip der Inlandsproduktberechnung mithilfe eines gegenüber realen VGR-Systemen stark vereinfachten Kontenschemas dargestellt. Die hier erarbeiteten Konzepte bilden den begrifflichen Rahmen und das Minimalgerüst zum besseren Verständnis für die deutlich komplexeren Rechensysteme der amtlichen Statistik.
- Der dritte Teil setzt sich mit dem Kern des in Deutschland verwendeten Gesamtrechnungssystems, also mit der Berechnung von Inlandsprodukt und Nationaleinkommen auseinander. Die VGR in der Bundesrepublik Deutschland und damit auch das hier präsentierte Kontensystem des Statistischen Bundesamts basiert auf dem System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Vereinten Nationen (System of National Accounts, SNA) und dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG). Die sukzessive Anpassung des deutschen Gesamtrechnungssystems an das ESVG führte zu einer ganzen Reihe konzeptioneller und begrifflicher Änderungen, welche im Einzelnen referiert werden. Im Mittelpunkt der weiteren Betrachtungen stehen das Kontensystem des Statistischen Bundesamts sowie ein Überblick über die Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsrechnung. Danach folgt der empirische Befund der Inlandsproduktgrößen, einschließlich deren Struktur. Zudem werden die wichtigsten Anwendungsgebiete der Inlandsproduktberechnung und die hierbei auftretenden Probleme, wie etwa die intertemporale und internationale Vergleichbarkeit von Einkommensdaten oder die Aussagefähigkeit von Inlandsprodukt und Nationaleinkommen in Hinblick auf die gesellschaftliche Wohlfahrt, referiert. In diesem Zusammenhang werden auch Verbesserungsvorschläge und Weiterentwicklungen, zum Beispiel der „Human Development Index“ (HDI), der „OECD Better Life Index“, die Glücksforschung und Maße der Lebenszufriedenheit sowie die Umweltökonomische Gesamtrechnung, diskutiert.
- Der vierte Teil widmet sich den wichtigsten Nebenrechnungen der VGR. Bei der Input-Output-Rechnung geht es um die detaillierte quantitative Darstellung und Analyse der güter- und produktionsmäßigen Verflechtungen zwischen den Sektoren einer Volkswirtschaft und den Beziehungen zur übrigen Welt. Hingegen erlaubt die Vermögensrechnung Einblicke in die Zusammensetzung der Vermögensbestände einer Volkswirtschaft. Mit der Finanzierungsrechnung werden insbesondere die nach Arten spezifizierten Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten in den einzelnen Sektoren in einer abgelaufenen Periode dargestellt. Das abschließende Kapitel über die Außenwirtschaftsrechnung befasst sich vor allem mit der Zahlungsbilanz, in welcher im Wesentlichen die Güter- und Kapitalströme sowie die Nettovermögenspositionen zwischen Inländern und Ausländern gegenübergestellt werden. Überlegungen zum Wechselkurs und Außenwert einer Währung sowie zu den Außenhandelspreisen und den Terms of Trade runden diesen Schwerpunkt ab.
Die VGR unterliegt regelmäßigen Veränderungen, die z. B. durch den Informationsbedarf der Nutzer, durch neue Erkenntnisse zu sinnvollen Strukturen und durch die Verfügbarkeit entsprechender Daten beeinflusst werden. Dementsprechend wurden die Daten in der Neuauflage umfassend aktualisiert. Seit der letzten Auflage gab es auf europäischer Ebene keine grundlegenden systematischen Veränderungen des Systems der VGR, so dass sich die Änderungen eher auf nationaler Ebene und in Details niederschlugen, etwa Anpassungen bei der Darstellung des Wägungsschemas des Konsumentenpreisindex und bei statistischen Datenreihen. Hingegen wurden wesentliche inhaltliche Veränderungen bei der Bearbeitung der Alternativen zum Inlandsprodukt als Indikator der Wohlfahrt eines Landes vorgenommen
Der gelungene grundlegende Aufbau dieses Werkes wurde beibehalten. Den beiden Autoren ist es wiederum gut gelungen, eine für Nichtfachleute eher spröde Materie anschaulich und interessant darzustellen. Durch viele Anwendungsbeispiele und eine deutliche Herausstellung des empirischen Befundes werden zweifelsohne das Interesse am Lehrstoff erhöht. Zahlreiche Abbildungen und Tabellen unterstützen das Verständnis für Zusammenhänge und lassen auf wichtige Details zugreifen. Die in Boxen untergebrachten Textteile, welche die Ausführungen vertiefen bzw. den Charakter von Exkursen haben, wecken bzw. verstärken das Interesse und tragen, zusammen mit den am Ende jedes Kapitels aufgelisteten Schlüsselbegriffen, zum nachhaltigen Lernerfolg bei.
Dieses Lehr- und Lernbuch hat sich – nicht zuletzt wegen der kompakten und gut verständlichen Aufbereitung der VGR – zwischenzeitlich an vielen deutschen Hochschulen als Standardwerk etabliert. Es kann insbesondere den Studenten der Wirtschaftswissenschaften aber auch den Studenten der Volkswirtschaftslehre im Nebenfach sowohl als vorlesungsbegleitende Lektüre, als auch zum eigenständigen Selbststudium, sehr gut empfohlen werden.

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