Völkerrecht
Häufig gelesen
Die Menschenwürde im Recht
"Die Würde des Menschen ist unantastbar". Was dieser Grundsatz bedeutet und wie variabel in der Rechtsprechung damit umgegangen wird, legt der Autor dar.
Menschenwürde und MenschenrechteDas Recht zu strafen
Aktuelle Gesetzestexte rund um das Strafrecht liefert dieser Band. Nicht nur das Strafgesetzbuch ist dabei, auch andere Gesetzestexte, die als Grundlage des Strafens dienen.
StrafrechtDie dunkle Seite der Macht
Vom Fortbildungsstützpunkt zu einem der erfolgreichsten Söldnerunternehmen weltweit, das ist die Geschichte von "Blackwater". Der amerikanische Journalist Jeremy Scahill macht in seinem gleichnamigen Buch deutlich, welch fatale Wirkung Globalisierung und Liberalisierung zeitigen, wenn sie auf den staatlichen Hoheitsbereich der Sicherheit ausgeweitet werden.
BlackwaterFragiler Frieden
Die Zahl internationaler Friedensmissionen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Allerdings lässt sich feststellen, dass es dabei viele Rückschläge und Fehlentwicklungen gegeben hat. Roland Paris ist den Ursachen dieser Probleme auf den Grund gegangen.
Wenn die Waffen schweigenGrauen in Vietnam - der amerikanische Albtraum
Das am 16. März 1968 von GIs verübte Massaker von My Lai steht für das hemmungslose, grausame Verhalten der Amerikaner im Vietnamkrieg. Greiner legt nun die erste akribische Analyse des Vietnamkriegs vor, basierend auf bisher unausgewerteten Dokumenten.
Krieg ohne FrontenWie weiter in der Zypern-Frage?
Der Zypern-Konflikt schwelt seit Jahrzehnten. Den Hauptgrund für die derzeitige Festgefahrenheit sieht die Autorin bei den griechischen Zyprioten, die nach der Aufnahmen der Republik Zypern in die EU keinen Anreiz mehr haben, eine Lösung zu finden.
Wiedervereinigung oder Teilung?Menschenrechte und ihr Schutz
Dieser Sammelband stellt die politischen und diplomatischen Instrumente des Menschenrechtschutzes internationaler Organisationen in den Mittelpunkt, beleuchtet aber auch die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure.
MenschenrechtsschutzHenry Dunant
1859 reiste Henry Dunant, der schweizerische Philantroph, nach Oberitalien, um den verwundeten Soldaten in der Schlacht von Solferino zu helfen. Er praktizierte die Grundsätze seiner späteren Institution: "Verwundete hören auf, Feinde zu sein, sind einfach wieder Menschen, haben Recht auf Hilfe, ihre Nachrichten sollen den Angehörigen übermittelt werden." Sein Erlebnisbericht "Un souvenir de Solférino" (1862) erregte grosse Aufmerksamkeit. Auf Dunants Anregung wurde 1863 das Internationale Rote Kreuz gegründet und 1864 das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Genfer Konvention beschlossen. 1901 wurde Henry Dunant der erste Friedensnobelpreis - zusammen mit dem Pazifisten Frédéric Passy - verliehen. Von der ihm zustehenden Hälfte der Preissumme in der Höhe von 104'000 Franken sah Dunant jedoch nie etwas. Bis zu seinem Tod 1910 war der Gründer des Roten Kreuzes hoch verschuldet und musste zeitweise sogar an Hunger leiden. Ursprung dieser kaum bekannten Tragödie war ein Urteilsspruch des Genfer Handelsgerichtes von 1868: Dunant habe mit undurchsichtigen Geschäften absichtlich seine Geschäftspartner betrogen. Infolgedessen wurde Dunant, der stets seine Unschuld beteuerte, aus seinem eigenen Werk ausgeschlossen und sein erbittertster Widersacher, Gustave Moynier, bekam willkommenes Material gegen Dunant in die Hand. Gustave Moynier, der Dunants Ideen in seiner Gemeinnützigen Gesellschaft von Genf aufgenommen hatte, hatte ursprünglich nicht unwesentlich zur Entstehung des Roten Kreuzes beigetragen. Später wäre ihm am liebsten gewesen, wenn Dunant einfach vergessen gegangen wäre und er selbst als Gründer gefeiert worden wäre. Doch so weit liess es Dunant nicht kommen. Er sorgte nicht nur dafür, dass sein Name mit dem Roten Kreuz verbunden blieb, sondern entwickelte auch neue Visionen. So zum Beispiel die Idee eines "Grünen Kreuzes", das die Gleichberechtigung der Frau fördern soll. Seiner Zeit etwas zu weit voraus, ging Dunant Kompromisse ein, damit wenigstens Ansätze umgesetzt werden konnten. Das trifft auch auf das Rote Kreuz zu: Dunants eigentliches Ziel war nicht eine Humanisierung des Krieges, die das Rote Kreuz ohne Zweifel mit sich brachte und bringt, sondern schlicht und einfach eine Welt ohne Krieg. Eveline Hasler zeichnet kein verklärtes Bild eines bewundernswerten Visionärs, sondern zeigt auch die menschliche Seite auf, wo Verbitterung, Selbstmitleid und Eitelkeit dazugehören. Eine bewegende Biografie über ein bewegendes Schicksal.
Der Zeitreisende - Die Visionen des Henry DunantTheorien kurz erklärt
Theorien helfen, komplexe und vielfältige Informationen zu strukturieren. Sie geben gewissermassen einen Raster vor, nach dem bestimmte Dinge verstanden, erklärt und möglicherweise prognostiziert werden können. Dabei ist es keineswegs so, dass eine Theorie einen objektiven Blick eröffnet. Theorien liegen für gewöhnlich Weltanschauungen zu Grunde, die durchaus streitbar sind. Theorien zu den internationalen Beziehungen versuchen beispielsweise folgende Fragen zu beantworten: Wie kommt es zu einem Rüstungswettlauf? Wann sind Vertragsverhandlungen von einem Erfolg gekrönt und wann scheitern sie? Sind Demokratien friedlicher? Verhindern Verträge Kriege? Wie liessen sich scheinbar unlösbare Konflikte beilegen? Xuewu Gu legt mit diesem Werk eine sehr empfehlenswerte Einführung in die wichtigsten Theorien der internationalen Beziehungen vor. Auf 150 Seiten erklärt er die verschiedenen Ansätze der einzelnen Theorien, deren Anwendungsbereich, ihre Stärken und Schwächen und er grenzt sie voneinander ab. Der logische Aufbau und die klare Sprache lassen ein gutes pädagogisches Gespür des Autors erkennen. In einem ersten Teil macht Gu allgemeine Ausführungen über Theorien und die geschichtliche Entwicklung der Theorien der internationalen Beziehungen. Hier stellt er auch sein Konzept der Kategorisierung der einzelnen Theorien vor, gemäss der er im zweiten Teil die Theorien dann vorstellt. Er ordnet sie folgendermassen ein: Pessimistische Ansätze: Diese Ansätze sind dadurch gekennzeichnet, dass sie grundsätzlich davon ausgehen, dass die Anarchie des internationalen Staatensystems nicht überwindbar und der Staat zuletzt auf Selbsthilfe angewiesen ist, wenn er im Kampf zwischen den Staaten um internationale Macht überleben möchte. Optimistische Ansätze: Diese Ansätze gehen davon aus, dass die Anarchie des internationalen Staatensystems überwunden werden kann und internationale Kooperation den einzelnen Staaten mehr Sicherheit bringt als nationale Selbsthilfe. Neutral: Diese Ansätze nehmen sich eher naturwissenschaftliche Herangehensweisen zum Vorbild. Hier steht weniger die Überwindung der internationalen Anarchie im Zentrum, als das Verhalten einzelner Akteure in bestimmten Situationen. Diese Einteilung besticht durch seine Einfachheit und die gute Abgrenzung der Theoriengruppen untereinander. So lassen sich die Theorien gedanklich ordnen. Aufgrund des zurückhaltenden Umfangs und des pädagogischen Werts hat dieses Werk die Bezeichnung "Einführung" im positiven Sinne verdient. Sie ist für jeden Einsteiger und jeden, der seine Kenntnisse auffrischen will, zu empfehlen.
Theorien der internationalen BeziehungenEine Quelle zur Auslegung des Völkerrechts
Die dritte Ausgabe des World Court Digest beinhaltet die Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofes in der Periode von 1996-2000. Sie schliesst damit direkt an die erste (1986-1990) und die zweite Ausgabe (1991-1995) an. Obwohl es heute selbstverständlich ist, sämtliche Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs online abrufen zu können (www.icj-cij.org), hat das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (www.virtual-institute.de) entschieden, eine dritte Ausgabe zu veröffentlichen. Diese Entscheidung, die übrigens schon bei der zweiten Ausgabe getroffen werden musste, ist erfreulich, denn ein wesentlicher Vorteil der gedruckten Ausgabe, neben dem, dass ein Buch griffbereiter ist als eine Online-Datenbank, ist die praktischere Handhabungsmöglichkeit dank der systematischen Aufbereitung: Über das ausführliche Inhaltsverzeichnis oder den Index kann man relevante Entscheidungen zu bestimmten Themen finden. Ebenfalls aufgeführt sind separate opinions zu wesentlichen Punkten einer Entscheidung. Angesichts der Tatsache, dass Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofes eine wichtige Quelle bei der Auslegung des Völkerrechts sind, ist eine gedruckte Ausgabe sinnvoll und begrüssenswert. Diese Praxis sollte auch in Zukunft beibehalten werden.
World Court DigestDie Vereinten Nationen heute und morgen
Welchen Herausforderungen sieht sich die UNO zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegenüber?
Praxishandbuch UNODie bilateralen Verträge I
Spätestens zu Beginn der 90er Jahre wurde klar, dass sich die Schweiz um eine Annährung an die Europäische Union bemühen sollte. Die veränderten wirtschaftlichen und politischen Bedingungen machten ein fast vollständiges Abseitsstehen (abgesehen von dem Freihandelsabkommen von 1972 zwischen der Schweiz und der EG) immer folgenschwerer. Nach dem Scheitern des Beitritts zum Europäischen Wirtschaftsraum EWR 1992 ergriff der Bundesrat die Initiative, indem er 1993 Verhandlungen in verschiedenen Bereichen mit der EU anstrebte. Mitte 2002 ist das Ergebnis in Form von sieben bilateralen Abkommen in Kraft getreten. Auch wenn es sich um verschiedene Verträge mit unterschiedlichen Merkmalen handelt, ist es doch ein Paket, denn wenn einer der sieben Verträge gekündigt wird, treten alle anderen ebenfalls ausser Kraft (Guillotine-Klausel). Diese Synchronität wurde bereits während den Verhandlungen verfolgt. So konnte und kann verhindert werden, dass die Schweiz sich einseitig Vorteile verschafft ("Rosinenpicken"). Während den Verhandlungen wurde viel über die bilateralen Verträge diskutiert und politisiert, eine sorgfältige Analyse der Folgen des Inkrafttretens fehlte bis anhin. Das vorliegende Werk gibt hier pünktlich auf Mitte 2002 Aufschluss. Es befasst sich aus rechtlicher Sicht mit den Auswirkungen jedes einzelnen Vertrages. Nicht überraschend nimmt das Abkommen über die Freizügigkeit (die Themen Freizügigkeit und Landwirtschaft wurden von der EU in die Verhandlungen eingebracht) am meisten Raum ein. Neben diesen Spezifitäten werden auch Fragen verfolgt wie: Inwiefern nehmen die bilateralen Verträge einen EU-Beitritt vorweg? Wie ist das Verhältnis zum WTO-Recht? Welche Auswirkungen hätte eine allfällige Osterweiterung der EU? Inwieweit sind einzelne Bestimmung unmittelbar innerstaatlich anwendbar (self-executing-Normen)? Diese und andere Fragen werden im vorzüglichen ersten Teil (Grundlagen) des Buches beantwortet. Das Werk leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Verträge in die Praxis. Sein Handbuch-Charakter macht es zu einer praktischen Hilfe für alle, die beruflich mit den Veränderungen konfrontiert sind und (in den Worten von Joseph Deiss) "für all jene interessierten Bürgerinnen und Bürger, welche von den neuen Möglichkeiten profitieren wollen, die ihnen durch den Abschluss der Verträge eröffnet worden sind", vorausgesetzt sie möchten sich auf juristischer Ebene mit der Materie auseinandersetzen.
Bilaterale Verträge Schweiz - EGRecht in Zeiten des Krieges
Das humanitäre Völkerrecht, auch Kriegsvölkerrecht genannt, bezeichnet die Gesamtheit der rechtlichen Beschränkungen, die das Völkerrecht den Beteiligten eines bewaffneten Konfliktes auferlegt (das gilt für internationale Konflikte und Bürgerkriege). Dieses Recht im Krieg (ius in bello) ist keinesfalls mit dem Recht zum Krieg (ius ad bellum) zu verwechseln. Seine Geschichte reicht bis ins Altertum zurück, den eigentlichen Charakter hat es aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Dass der Krieg auch in Zukunft ein Bestandteil der Menschheitsgeschichte sein wird, wird uns tagtäglich vor Augen geführt. Dieser umfangreiche Sammelband widmet sich den allgemeinen Prinzipien und spezifischen Facetten des humanitären Völkerrechts, rekapituliert seine Entwicklungsetappen, konfrontiert das Ideal mit der aktuellen Realität in den Konflikten der Gegenwart (Stand 2001) und leitet schliesslich aus dem Befund der extremen Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit die Frage nach der dringend gebotenen Effektivierung der Rechtsdurchsetzung insbesondere mit dem Instrument des Völkerstrafrechts. Zu den einzelnen Beiträge: VORAUSSETZUNGEN, GRUNDSÄTZE UND UMSETZUNGSPROBLEME DES HUMANITÄREN VÖLKERRECHTS Stefanie Schmahl Der Menschenrechtsschutz in Friedenszeiten im Vergleich zum Menschenrechtsschutz im Krieg Wenn eine staatliche Ordnungsmacht, die Menschenrechte garantiert, nicht mehr existiert, oder handlungsunfähig ist, müssen Normen in Gestalt des humanitären Völkerrechts greifen und diese Lücke bestmöglich füllen. Die spezifischen Umstände des kriegerischen Konflikts werfen jedoch gravierende Probleme auf. Stefan Oeter Kampfmittel und Kampfmethoden in bewaffneten Konflikten und ihre Vereinbarkeit mit dem humanitären Völkerrecht Oeter behandelt die Verrechtlichung des Kernaspekts gewaltsamer Auseinandersetzungen, Kampfmittel und Kampfmethoden, die im Zuge der unmittelbaren Kampfhandlungen Anwendung finden. Yves Sandoz Role of the ICRC in the Evolution and Development of International Humanitarian Law Sandoz zeichnet die zentrale Rolle des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz im Kontext der Evolution des humanitären Völkerrechts nach, deren Anfänge weit ins 19. Jh. zurückgehen, und schildert die Erfolge wie die Rückschläge in der Arbeit der Institution. Christopher Daase Das humanitäre Völkerrecht und der Wandel des Krieges Die Dringlichkeit einer dem Wandel des Kriegsbildes angemessenen Fortentwicklung des humanitären Völkerrechts verdeutlicht der Beitrag von Daase. Manfred Mohr Durchsetzungsmechanismen des humanitären Völkerrechts - eine aktuelle Bestandsaufnahme Mohr beschreibt und analysiert das dem Zweck der Rechtsdurchsetzung dienende Spektrum der Mechanismen. Gabriele Haug-Schnabel Die "Natur des Menschen" und die Beachtung des humanitären Völkerrechts Gestattet seine genetische Ausstattung dem Menschen überhaupt ein von "Menschlichkeit" geprägtes Verhalten, auf das er phylogenetisch nur bedingt ausgelegt ist, oder besteht doch die Aussicht, diesen Ballast der Evolution abzuwerfen? DAS HUMANITÄRE VÖLKERRECHT IN DEN KRISEN DER GEGENWART Sven Chojnacki / Wolf-Dieter Eberwein Kosovo - Indonesien - Tschetschenien: Sind alle Menschen gleich? Anhand einer vergleichenden Studie zeigen die Autoren die ungleiche Behandlung von Krisenregionen durch die Staatengemeinschaft auf. Christiana Fiamingo / Phenyo Keiseng Rakate / Fulvia Tinti International Law Report Africa Die Autoren schildern die Situation verschiedener afrikanischer Staaten und geben Einblicke in Krisenverläufe auf dem von vielen bereits aufgegebenen Kontinent. Yasmine Sherif International Humanitarian Law - Personal Experiences Sherif verdeutlicht mit ihren persönlichen Schilderungen den engen Zusammenhang zwischen einer ethischen Grundorientierung der Handelnden und ihrem Verhältnis zur Beachtung völkerrechtlicher Regeln. SPEZIFISCHE PROBLEME Hermann Weber Kernwaffen und das humanitäre Völkerrecht Weber beurteilt die rechtliche Zulässigkeit des Gebrauchs von Kernwaffen und kommt naheliegenderweise zu einem vernichtenden Urteil. Hans-Joachim Heintze Nichtletale Waffen und das humanitäre Völkerrecht Der Autor hinterfragt die einseitig positive Bewertung nichtletaler Waffen Christina Möller Sexuelle Gewalt im Krieg Die Autorin zeichnet den langen Weg nach, den dieser spezifische Typ von Kriegsverbrechen bis zu seiner Enttabuisierung zurückgelegt hat. Christine Kreuzer Kinder in bewaffneten Konflikten Kreuzer befasst sich mit den Auswirkungen von bewaffneten Konflikten auf Kinder. BESTRAFUNG ODER AMNESTIE? A. VÖLKERSTRAFRECHT Kai Ambos Zur Bestrafung von Verbrechen im internationalen, nichtinternationalen und internen Konflikt Ambos zieht exemplarische Fälle aus der Praxis des Internationalen Straftribunals für das ehemalige Jugoslawien heran. Benjamin B. Ferencz The Evolution of International Criminal Law: A Bird's-Eye View of the Past Century Der Autor war nach dem Zweiten Weltkrieg Chefankläger im Nürnberger Einsatzgruppenprozess. Heiko Ahlbrecht Das Internationale Militärtribunal Nürnberg - Völkerrechtliches Strafgericht oder Internationales Besatzungsgericht? Die Frage der Rechtslage Deutschlands ist bei der Einschätzung der Rechtsnatur des Gerichtshofs entscheidend. Michael Bohlander Völkerrecht als Grundlage internationaler Strafverfahren? Die kritische Auseinandersetzung mit den Rechtsauffassungen internationaler Richter im Rahmen des Verfahrens gegen Dusko Tadic dient Bohlander als Grundlage für die Aufstellung von Desideraten für eine Weiterentwicklung des Strafrechtssystems - speziell des Strafprozessrechts. Dejan Hinic The International Criminal Tribunal for the Former Yugoslavia: A Serbian View Hinic zeichnet in prononcierter Weise das Stimmungsbild in grossen Teilen der serbischen Bevölkerung nach. Wen-qi Zhu The Jurisprudence of the International Ciminal Tribunal for Rwanda Dem Autor zufolge markiert dieses Tribunal einen bedeutenden Schritt auf dem Wege der Entwicklung einer effektiven internationalen Strafgerichtsbarkeit. Kingsley Chiedu Moghalu The International Criminal Tribunal for Rwanda and the Development of an Effective International Criminal Law - Legal, Political and Policy Dimensions Moghalu erinnert daran, dass auch der Effekt der Arbeit des Tribunals, der darin besteht, bei der Bevölkerung den Glauben an das Walten von Gerechtigkeit wiederherzustellen und so den Friedensprozess zu fördern, nicht zu unterschätzen ist. Jan C. Harder Die Verabschiedung des Statuts von Rom: Signal der Hoffnung Der Beitrag zeichnet die Entstehungsgeschichte des Ständigen Internationalen Strafgerichtshofes nach. Jana Hasse Internationale Straftribunale (IMTN, IMTFE, ICTY und ICTR): Die Angeklagten Listen der Angeklagten und der jeweilige Stand der Dinge. B. ALTERNATIVEN ZUM VÖLKERSTRAFRECHT Oliver Tolmein Strafrecht als Instrument zur Schaffung von Frieden: Das Beispiel des ICTY Tolmein gelangt in der Frage der Friedensförderung durch Strafrecht zu einem skeptischen Urteil. Kathryn Leitenberger Frieden durch Wahrheit Die Autorin befasst sich mit der Institution der Wahrheits- und Versöhnungskommissionen. Phenyo Keiseng Rakate Towards a Retorative Model of Justice - The South African Experience Der Autor legt eine Fallstudie einer Wahrheits- und Versöhnungskommission vor. Jana Hasse Bestrafung oder Amnestie? Hasse stellt die Grundsatzfrage nach dem angemessenen Umgang mit Kriegsverbrechen.
Humanitäres VölkerrechtDie Grundrechtecharta
Ein ausführlicher Kommentar der Grundrechtecharta unter Berücksichtigung der Dikussion im Konvent.
Kommentar zur Charta der Grundrechte der Europäischen UnionVölkerrecht in der Praxis
Anhand einer Vielzahl von Fällen wird in diesem Buch die Praxis des heutigen Völkerrechts untersucht. Die bewährte Form der Kapiteleinteilung, die in jeder Einführung ins Völkerrecht zu finden ist, wurde auch hier beibehalten. Die besondere Berücksichtigung der schweizerischen Praxis macht das Buch auch aus geschichtlicher Sicht interessant und führt vor Augen, welche Bedeutung dem Völkerrecht in der Rechtssprechung zukommt. Interessant ist zum Beispiel der Nufenen-Fall (1980), wo es um die Anerkennung von Grenzen geht (bei diesem Thema hätte man ja nicht als erstes gedacht, dass man einen innerstaatlichen Fall aus der Schweiz anführen könnte). Es handelt sich dabei um eine Klage des Kantons Wallis gegen den Kanton Tessin beim Bundesgericht. Der Kanton Wallis focht die Richtigkeit der Grenzziehung auf dem Nufenenpass an, die durch den Bau einer Strasse wichtig geworden war (v.a. aus wirtschaftliche Sicht). Das Völkerrecht kam hier zum Zuge, weil innerstaatliche Normen fehlten, die hätten zur Anwendung kommen können. So hiess das Bundesgericht anhand der Praxis und Lehre des Völkerrechts, die Klage des Kantons Wallis gut. Das Buch ist sowohl Nachschlagewerk (besonders bei der Suche nach Quellen völkerrechtlicher Konfliktentscheidungen) als auch Lehrbuch (dank der ausführlichen Kommentierung der Fälle und der an jedes Kapitel angeführten exemplarischen Fragen). Als Anregung für eine vierte Auflage: Die Fragen hätten ansatzweise beantwortet werden können (zum Beispiel indem stichwortartig darauf hingewiesen wird, welche Themen mit der Frage angesprochen werden). Das würde die Funktion als Lehrbuch klar aufwerten.
Praxis des VölkerrechtsNachschlagewerk mit friedenspolitischem Akzent
Die Autoren des vorliegenden Lexikons stammen zur Mehrzahl aus dem Bereich der kritischen Friedensforschung und geben diesem Buch somit einen entsprechenden Akzent, der sich auch in der Auswahl der Begriffe niederschlägt. Die Herausgeber stellen nicht den Anspruch in Konkurrenz mit bereits existierenden Lexika zur Internationalen Politik zu treten. Sie nennen folgende Punkte, die den Inhalt kennzeichnen sollen: - in der Theoriediskussion durch die Aufnahme neuer Ansätze wie des feministischen und des postmodernen Diskurses über internationale Politik, sowie neuerer Leitvorstellungen wie der "internationalen Zivilgesellschaft" - die Verwendung einer politologischen Herangehensweise, d.h. dem wiederholten Rückbezug auf Fragen von Herrschaft und Macht, der Einführung der sich "von unten" ("low politics") neben den angestammten "high politics" - die breite Berücksichtigung ökologischer Aspekte - die historische Aufbereitung von Stichworten - mit Blick auf vergleichbare englische Werke eine stärker didaktisch orientierte Präsentation - in den Quellenbezügen und den Literaturhinweisen wurde versucht, ein "internationales" Lexikon zu erarbeiten, welches eine Orientierung lediglich am Diskurs im deutschsprachigen Raum vermeidet Auf knapp 600 Seiten finden sich etwas mehr als 200 Begriffe. Dieses Verhältnis zeigt, dass den Begriffen - im Gegensatz zu den meisten Nachschlagewerken - relativ viel Raum gegeben wurde. Damit ist auf der einen Seite eine gewisse Beschränktheit verbunden, indem man gewisse Stichworte, die man in einem Lexikon der internationalen Politik erwartet hätte, nicht findet, auf der anderen Seite hatten die Autoren so die Möglichkeit, fundiertere Information zu liefern. Das Fehlen von Begriffen milderten die Herausgeber ab, indem sie ein recht umfangreiches Register anlegten, mit dem man auch Begriffe finden kann, denen kein separater Artikel gewidmet wurde. Nimmt man einen direkten Vergleich eines Stichwortbeitrages zwischen diesem und einem "herkömmlichen" Lexikon vor, wird die Stärke des vorliegende Lexikons deutlich: Der Begriff wird nicht nur erklärt oder übersetzt, man erhält zudem auch Informationen über die geschichtliche Entstehung des Begriffs und über die Bedeutung, die er für unterschiedliche Interessensgruppen hat. Ausserdem werden weiterführende Literaturhinweise gegeben. Fazit: Dieses Lexikon bietet artikelhafte Einführungen in die Themenbereiche der Internationalen Politik und ist somit beispielsweise für Studenten besonders nützlich.
Lexikon der internationalen PolitikVölkerrecht: Ein gutes Nachschlagewerk
Das Buch ist eine gebundene Teilausgabe des Lose-Blatt-Werkes "Ergänzbares Lexikon des Rechts", das 18 Rechtsgebiete umfasst. Die Herausgabe dieses Buches ist sehr zu begrüssen, zumal sich ein deutschsprachiges Lexikon des Völkerrechts nur schwer finden lässt. Bewährte Völkerrechtslehrbücher lassen sich zwar dank Stichwortverzeichnissen auch als Nachschlagewerke verwenden, den Vorzügen eines Lexikons können sie aber nicht gerecht werden, da sie meist zu ausführlich sind und man sich die relevanten Stellen zusammensuchen muss. Dem Anspruch an ein Lexikon, zu einem Stichwort eine kurze Abhandlung zu erhalten, wird das Werk gerecht: Der jeweilige Begriff wird erklärt, relevante Verträge genannt, die geschichtliche Entwicklung - soweit von Interesse - aufgezeigt, über den gegenwärtigen Meinungsstand informiert, Bezüge zu anderen Begriffen oder Rechtsgebieten gezogen und auf weiterführende Literatur hingewiesen. Das Lexikon ist somit für den Einstieg in ein Rechtsproblem nützlich. Dass es sich bei dem Buch um eine Zusammentragung voneinander unabhängiger Kapitel handelt, fällt auf, wenn man das Layout vergleicht. Die Stichwortkapitel sind zwar einheitlich aufgebaut und es wurden Verknüpfungen mit Hilfe von Verweisen gemacht, schade ist aber, dass die leserfreundliche Hervorhebung wichtiger Stichworte in den Texten nicht bei allen Kapiteln angewendet wurde. Diese kleine Kritik soll aber keinesfalls darüber hinwegtäuschen, dass die Anschaffung dieses Werkes sich auf jeden Fall lohnt.
Völkerrecht - Lexikon des RechtsWer einen Angriffskrieg, an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft. (StGB §80)