Veronica: "Lauf, lauf, Kleine!"
"Lauf, lauf, Kleine!", flüstert die Alte ihr nach, "vielleicht entkommst du". Ein Kommissar macht am 15. Juni 1991 eine grausame Entdeckung in einem Apartment in Madrid. Man sieht nur seine geweiteten Augen und dann den Schlund von Veronica. In einer dreitägigen Rückblende wird dann die Geschichte erzählt, wie es zu diesem Moment voller Schrecken kam. Die Erzählung der Ereignisse beruht auf Polizeiprotokollen, bei denen der erste Kommissar Spaniens zugab, dass es wohl tatsächlich paranormale Phänomene gibt. Zwei der ihn begleitenden Beamten mussten sich beim Betreten der Wohnung sogar übergeben. Paco Plaza hat sich auch einen guten Zeitpunkt für seine Geschichte ausgedacht, denn sie spielt am Tag einer Sonnenfinsternis. Und dieser Tag ist besonders beliebt bei Geistern.
Die rauchende Todesschwester
Die Schülerinnen der katholischen Schwesternschule werden angehalten, sich ein Negativ vor die Augen zu halten, damit die Strahlung der Sonne ihre Netzhaut nicht verletze. Währenddessen geht Veronica mit ihren beiden Freundinnen Lucia und Irie in den Keller der Schule, um den Geist von Veronicas totem Vater mit Hilfe eines der berüchtigten Ouija-Boards zu beschwören. Was sie dabei vergessen: den Geist zu verabschieden und so begleitet dieser Veronica in ihre Wohnung zu ihren drei Geschwistern, wo er sie das ganze Wochenende terrorisiert. Die Mutter der vier arbeitet in dieser Zeit in einer Bar und kann ihnen nicht helfen. Aber eine blinde Nonne, die rauchende "Todesschwester", die "Alte", hat Veronica einen wertvollen Tipp für den Kampf gegen die Geister verraten.
Spanischer Horror vom Feinsten
Glaubwürdig und authentisch nachvollziehbar inszeniert der Horror-Spezialist Paco Plaza ("[REC]") ein Gruselspektakel, das das Blut in den Adern zum Gefrieren bringt. Durch den Countdown, die Tage und Uhrzeiten, die eingeblendet werden, bekommt man das Gefühl, dem Grauen immer näher zu rücken und so erzeugt Plaza eine Spannung, die in eine geniale Kumulation ausartet. "Man wird bestraft wenn man die Grenzen zwischen Realität und Fantasie überschreitet", hat Veronica in der Schule gelernt und nun muss sie schmerzhaft erfahren, dass sie selbst diese Grenzen geöffnet und das Portal in die Geisterwelt offen gelassen hat. In delirischen Traumbildern zeigt Plaza etwa, dass ihre Geschwister ihr das Fleisch von den Knochen beißen und dabei lachen. Als sie aufwacht hat die 15-jährige endlich ihre Menstruation bekommen: aber der Spuk ist noch lange nicht vorbei. Die ekligen Matratzen zeigen die Abdrücke der Geister oder ist es nur einer? Ihr Vater? "Wer ein Portal öffnet muss es auch schließen", weiß die Todesschwester und diese Anspielung könnte man tiefenpsychologisch schön deuten. "Sie muss wieder ins Lot bringen, was sie verbockt hat", wiederholt die Alte.
Inspiriert von einer wahren Geschichte und nichts für schwache Nerven. So schön inszeniert kann Horror sein. Empfehlung!

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