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Werbung umgibt uns permanent. Umso bedenklicher ist es, dass nicht Kreativität, sondern Mittelmaß die Qualität des Marketings bestimmt, wie Christian Blümelhuber, Professor für Betriebswirtschaftslehre, in seinem Buch aufzeigt. Er fordert mehr ästhetische Verantwortung und - vor allem - mehr Mut im Marketing.
Ausweitung der KonsumzoneVom Osmanischen Reich zum türkischen Nationalstaat
Özdogan analysiert den Weg Anatoliens vom Osmanischen Reich zum türkischen Nationalstaat und zeigt auf, wie die drängenden politischen Fragen in der heutigen türkischen Politik mit dieser Geschichte zusammenhängen.
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Interkulturell denken und handelnSeilziehen zwischen den Interessen der Politik und denjenigen der Wirtschaft
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Wirtschaftsdiplomatie im Kalten KriegDeutsche Geschichte ohne zu viel Ballast
Ein leserliches und nicht zu umfassendes Werk über die deutsche Geschichte.
Die Geschichte der DeutschenGesellschaft grenzüberschreitend
Im Zuge der sogenannten Globalisierung ist immer wieder die Rede von einem Bedeutungsverlust des Nationalstaates. In der Tat lässt sich im 20. Jahrhundert eine bemerkenswerte Verschiebung der Problemlagen auf die transnationale Ebene feststellen. Aussenpolitisch haben dabei, so heisst es in der Einleitung, vor allem die beiden Weltkriege, die verschiedenen Krisen im Rahmen des Kalten Krieges, die verschärfte Nord-Süd-Problematik und die daraus erwachsenen supranationalen Zusammenschlüsse sowie globale ökologische Krisen und die neuen Migrationen die offenkundigen Grenzen des Systems Nationalstaat und damit auch einer rein "inter-nationalen" Politik aufgezeigt. In welcher Weise die westlichen Gesellschaften auf diese sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen und Infragestellungen des Nationalstaates reagierten, genauer wie diese Herausforderungen in den jeweiligen Öffentlichkeiten wahrgenommen wurden und in welcher Weise sie das Selbstverständnis und die Identität der Gesellschaften veränderten, stellt die Ausgangsfrage dieses Sammelbandes dar. Innovativ an diesem Werk ist die Entfernung von der Ebene des Nationalstaates hin zu einer "transnationalen Gesellschaftsgeschichte". Kritisch anzumerken ist, dass die Auswahl der Beiträge eine etwas starke Konzentration auf den europäischen Raum bewirkt. Die Beiträge sind nach den unterschiedlichen Ebenen und Strukturen von Transnationalität geordnet. Nach dem Beitrag von Kurt Imhof, der den begrifflichen Rahmen skizziert, wird das allgemeine Spannungsfeld der Entwicklung von Öffentlichkeiten und Identitäten zwischen den Polen von Nation, Europa und Welt aufgespannt. Dabei folgen die Beiträge in etwa einer chronologischen Anordnung, indem zunächst Rudolf Stichweh für die Öffentlichkeit und Bernhard Giesen zur Entstehung europäischer Identitäten einen diachronen Längsschnitt präsentieren, gefolgt von einer Spezifizierung dieser Identitäten im 19. Und 20. Jahrhundert, wie sie der Beitrag von Hartmut Kaelble vornimmt. Die Texte von Martin Kohli und Jürgen Gerhards nehmen dann die Entwicklung europäischer Identitäten und Öffentlichkeiten in den letzten Jahrzehnten vor dem Hintergrund der Herausbildung des supranationalen Zentrums der EU in den Blick, während Peter Niedermüller diese Befunde in der Perspektive Ostmitteleuropas konfrontiert und kontrastiert. Der zweite Teilabschnitt konzentriert sich auf spezifische transnationale Räume und insgesamt eher nur gering instiutionalisierte Transfers zwischen sozialen Gruppen und Bewegungen. Dabei geht es ebenfalls in weitgehend chronologischer Orientierung zunächst um sehr unterschiedliche Formen und Probleme von Migration - Wissenschaftler im Exil (Martin Kirsch), die chinesische Diaspora in Südostasien (Dominic Sachsmaier) und schliesslich die mit Migration verbundenen Fragen der Staatsangehörigkeit und Staatsbürgerschaft (Mathias Bös). Die folgenden drei Beiträge beschäftigen sich darauf aufbauend mit transnationalen sozialen Bewegungen, beginnend mit der stärker institutionalisierten internationalen Frauenbewegung vor dem Ersten Weltkrieg (Susan Zimmermann), gefolgt von den eher lockeren transnationalen Strukturen der Studentenbewegung Ende der 60er Jahre (Ingrid Gilcher-Holtrey) und abgeschlossen durch eine umfassende Analyse des unterschiedlich institutionalisierten Grades an Transnationalität in den Öffentlichkeiten und Identitäten bei den neuen sozialen Bewegungen mit Rückblicken auf das 20.Jahrhundert und Ausblicken auf die kommenden Jahrzehnte (Dieter Rucht). Diesen Transferformen von sozialen Gruppen und Bewegungen stehen in einem letzten Abschnitt dann die stärker institutionalisierten Nichtregierungsorganisationen auf europäischer (Thomas Fetzer) und - anhand der Menschenrechtsinstitutionen - auf globaler Ebene gegenüber (Hans Peter Schmitz). Der Beitrag von Alexander Schmidt-Gernig zum Expertennetzwerk der Zukunftsforscher ist dagegen gewissermassen zwischen beiden Ebenen angesiedelt, indem er zeigt, dass die institutionellen Strukturen der Zukunftsforschung eher national blieben, die transnationale Ebene aber vor allem deshalb von ausserordentlicher Bedeutung war, weil hier gemeinsame Leitbilder und wissenschaftliche Paradigmen strukturbildend wirksam wurden.
Transnationale Öffentlichkeiten und Identitäten im 20. JahrhundertFür den vorlesungsmüden Studenten
Soziologie hat in den Augen der Öffentlichkeit ein diffuses Bild und wird oft mit einer politischen Anschauung verwechselt. Heute ist der Soziologe/die Soziologin in den Medien vielfach nur der Lieferant von Statistiken, der seine Zahlen, die ja doch meist schon zu Genüge erhoben wurden, präsentieren und bestenfalls noch erklären darf. Eine Funktion der Soziologie, zum Beispiel im Sinne eines Einflusses auf die Politik, wird kaum erkennbar. Was ist Soziologie? Womit beschäftigt sich ein Soziologe/eine Soziologin? Welchen Einfluss hat die Soziologie auf die Gesellschaft? Was unterscheidet die Sicht eines Soziologen/einer Soziologin von der Sicht eines gewöhnlichen Gesellschaftsmitglieds? Was nützt Soziologie? Solche Fragen gilt es zu beantworten, wenn polemische Aussagen, wie, die Soziologie sei tot und sei lediglich eine Modeerscheinung der 60er und 70er Jahre gewesen, im Raum stehen. Diese Fragen zu beantworten, ist wohl auch der mindeste Anspruch, den man an eine Einführung in die Soziologie stellen sollte, ob es ein Kurs, Seminar oder Buch ist. Das hier vorliegende Lehrbuch der Soziologie "soll ein Leitfaden des akademischen Unterrichts ebenso sein wie ein Kompendium soziologischen Wissens für Studenten, Praktiker und ein interessiertes gebildetes Publikum." Das Konzept orientiert sich an einem amerikanischen Vorbild und die Beiträge wurden von deutschen Vertretern des Fachs erstellt, wobei ihnen freigestellt war, wie viel sie von der amerikanischen Vorlage übernehmen wollten. Das Ergebnis ist ein über 600seitiges Buch, das eine erfreuliche und beispielhafte Erweiterung des deutschsprachigen Lehrbuchmarktes darstellt. Der Inhalt ist in fünf Teile gegliedert (Das Wissen von der Gesellschaft / Das Individuum und die Gesellschaft / Differenz und Ungleichheit / Gesellschaftliche Institutionen / Sozialer Wandel und Globalisierung), die wiederum in die wichtigsten Themen, wie zum Beispiel Methoden der Sozialforschung, Sozialisation, Geschlecht und Gesellschaft, Religion oder Umwelt unterteilt sind. Jedes Kapitel schliesst mit einer Zusammenfassung, Wiederholungsfragen, Übungsaufgaben und einem Glossar mit den wichtigsten Begriffen. Die Übungsaufgaben sind nicht einfach Abfragungen des Wissens, sondern Anregungen soziologische Fragen zu stellen und eigene Antworten zu finden. Die klare Aufteilung nach didaktischen Gesichtspunkten macht den Wert dieses Lehrbuches aus und erlaubt auch, das Werk ein Lehrbuch zu nennen. Das umfangreiche Stichwort- und Personenregister macht es ausserdem zu einem nützlichen Nachschlagewerk. Der ideale Ersatz für den vorlesungsmüden Studenten, der eine Einführung in die Soziologie wünscht.
Lehrbuch der Soziologie