Mensch und Naturkatastrophen

Der Umwelthistoriker Christian Rohr untersucht die Wahrnehmung, Deutung und Bewältigung von Naturgewalten in historischen Gesellschaften und vergleicht dabei unterschiedliche Typen extremer Naturereignisse.

Extreme Naturereignisse im Ostalpenraum

Der Umgang mit kranken und behinderten Kindern in der Frühen Neuzeit

Iris Ritzmann untersucht den Umgang der Gesellschaft mit kranken und behinderten Kindern in der Frühen Neuzeit.

Sorgenkinder

Mythos Barbarossa

Kaul legt eine Analyse der faszinierenden Geschichte des Mythos' von Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser vor. Sie gibt damit auch einen Einblick in die Mittelalterrezeption des 19. Jahrhunderts und die Geisteshaltung eines großen Teils des deutschen Volkes jener Zeit.

Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser

Die Aufzeichnungen eines Breslauer Juden

Die Tagebücher des Breslauer Juden und Historikers Willy Cohn zeigen die Auswirkungen der Judenverfolgung auf die Breslauer jüdische Gemeinde auf.

Kein Recht, nirgends

Archive in China

Vivian Wagner zeigt auf, wie unterschiedlich sich die Erinnerungsverwaltung in China von der kaiserlichen Zeit bis in die Gegenwart entwickelt hat, und welche archivischen Konzepte ihr zu Grunde lagen.

Erinnerungsverwaltung in China

Praxiswissen für Archivbenutzer

Das Buch verhilft dem Benutzer von Archiven zu kritischem Verständnis und unterstützt bei der Interpretation der Quellen.

Die archivalischen Quellen

Geschichtsdarstellung: Von Narratologie bis Karikatur

Dieses Werk versammelt Texte, die verschiedene Aspekte des weiten und komplexen Themas "Geschichtsdarstellung" aufgreifen. Ein lohnenswerter Blick über den Tellerrand der Historiographie.

Geschichtsdarstellung

Das Radio: Geschichte eines Kulturgutes

Den Aufstieg des Radios, seine Blütezeit und Krise schildern die Autoren kenntnisreich und spannend am Beispiel Deutschlands.

Ganz Ohr

Familieninhärentes Unternehmertum

Mit ihrer Bochumer Habilitationsschrift von 2003 legt Carola Groppe, von Hause aus Erziehungswissenschaftlerin, eine äußerst interessante und für die wirtschaftshistorische Forschung gleichsam bedeutende Untersuchung vor. Am Beispiel der Langenberger Seidenfabrikantefamilien Colsman (Bergisches Land), die heute noch in der 8. Generation fortgeführt wird, geht die Autorin der Frage nach, wie Unternehmer "gemacht werden". Carola Groppe konnte auf die umfangreichen, jedoch weit verzeigten, Archivalien der Familie und der Firma zurückgreifen, deren Überlieferungsdichte ein Paradies für jeden Historiker darstellt. Dem Text kommt das später in Form längere und meist spannend zu lesender Zitate zu Gute. Analytisch und methodisch folgt die Autorin folgendem Konzept: Nach einer knappen bildungstheoretischen Einleitung werden die drei Generationen der Familie Colsman, von 1649 bis 1840, als Folie für die Bildungs- und sozialtheoretischen Überlegungen benutzt. Carola Groppe verfolgt dabei stets die gleichen Sozialisationsbedingungen, um die eingangs gestellten Thesen bestätigen zu können: Lebenswelt, Lebensform, Lebensmuster und Kultur, Bildungswege und Protestantische Ethik. Das Fazit: die Unternehmer der Familie Colsman wurden zum Unternehmertum erzogen. Neben der Erziehung der Eltern, spielte vor allem das soziale Milieu, in der die Nachfolger in spe vorbildhafte Lebensmuster erlebten, eine große Rolle. Dass die Unternehmensnachfolge über mehrere Generationen bis heute gesichert ist verdankt die Familie Colsman zudem einem Ausbleiben von intrafamiliären Erbfolgekriegen. Stets bestand ein geeigneter Pool von Nachfolgern. Die Hoffnung auf Weiterführung der Firma ruhte nicht auf einer Person, was am Beispiel Krupps zu erheblichen Problemen führte. Carola Groppe hat eine sehr detaillierte, anspruchsvolle und bisweilen spannende Arbeit vorgelegt, die nicht nur inhaltlich bemerkenswert erscheint, sondern durch die Interdisziplinarität sowohl für die historische- als auch erziehungswissenschaftliche Forschung ein Gewinn ist. Einzig die mangelnde Auseinandersetzung mit der Terminologie lässt negative Kritik notwendig werden: So geht die Autorin nicht auf die in der wirtschaftshistorischen Forschung entflammte Debatte, wie sich Wirtschaftsbürgertum definiert bzw. wann man von Wirtschaftsbürgern anstatt von Unternehmern sprechen kann, ein. Den Wert der vorliegenden Arbeit schmälert das aber nur geringfügig. Man darf auf den zweiten Band, der den Zeitraum von 1840 bis 1922 abdeckt, gespannt sein und hoffen, dass ein baldiges Erscheinen naht.

Der Geist des Unternehmertums

Lesenswerte Einführung

Anton Amann hat mit diesem Buch einen sehr angenehm zu lesenden Überblick über das Fach Soziologie geschaffen. Es ist die klare und verhältnismässig einfache Sprache, die die Lektüre nicht zu anstrengender Arbeit, sondern zur Freude macht. Seine Ausführungen schaffen es stellenweise sogar zu fesseln, was man wahrlich nicht von jedem Buch mit wissenschaftlichem Inhalt sagen kann. Amann, der hiermit eine - aus einer an der Wiener Universität gehaltenen Vorlesung entstandene Arbeit - vorlegt, gibt dem Leser eine fundierte Einführung in die Soziologie. Der dreiteilige Untertitel, Theorien Geschichte Denkweisen, legt zuerst den Schluss nahe, eine der üblichen Einführungen vor sich zu haben, die nicht mehr zum Inhalt haben als die auf die Vergangenheit gerichtete Wiederkäuung der bekannten Theorien. Doch der Schein trügt. Amann erklärt im ersten Teil des Buches die Grundfragestellung der Soziologie, befasst sich mit der sehr wichtigen Frage der Aufgabe und Verantwortung (wichtig, weil es nach wie vor genügend Zweifler gibt, die die Daseinsberechtigung der Soziologie grundsätzlich in Frage stellen) und erläutert - von Fragestellungen, Grundideen, Konzepten und Theorien ausgehend und zugleich auch die Sozialgeschichte der Soziologie betrachtend - die Systemik der Soziologie. Im zweiten Teil legt er die der Soziologie eigene Denkweise dar, wobei er wiederum nicht Wert auf eine Geschichte der grossen Denker legt, sondern diese als Grundlage für seine Ausführungen nimmt. Die meisten Kapitel schliessen mit einem Exkurs. Hier geht der Autor vertiefter auf wichtige Themen der Soziologie (Arbeitsteilung, soziale Ungleichheit, Anomie und Kriminalität, Entfremdung, etc.) ein. Das erklärte Ziel Amanns, mit diesem Buch "ein Behelf, einen Weg durch die Theorien, die Geschichte und die Denkweisen zu zeigen und die weitere Beschäftigung mit dem Fach schmackhaft zu machen: jenen, die mit der Soziologie noch nicht vertraut sind, aber auch jenen, denen sie schon wieder verleidet wurde." zu schaffen, hat er erreicht, mit der kleinen Einschränkung, dass diese Einführung für den "blutigen Anfänger" wohl doch etwas zu komplex ist, sodass die Gefahr besteht, dass ein solcher sie bald wieder beiseite legt.

Soziologie