Lieblingsorte in Venedig
Und wieder ein Venedig Reiseführer! Aber "Lieblingsorte" des insel Verlages sind besondere Reiseführer, der sich in vorliegendem Fall auch der wohl bekanntesten "Insel" der Welt widmet: Venedig. In insgesamt sechs Kapiteln werden die sechs Sestieri Venedigs vorgestellt und zudem Ausflüge in die Umgebung vorgeschlagen. Birgit Haustedt hat als "Insel"-Bewohnerin aber eine Menge Geheimtipps auf Lager, die man so in keinem anderen Reiseführer über Venedig finden kann.
Lokale Tipps eines locals
Zum Beispiel ein Tipp im "San Marco"-Sestiere: wer wusste schon, dass es in den Arkaden des "schönsten Ballsaales der Welt" (Copyright: Napoleon) ein kleines Geschäft gibt, das sich allein der Olivetti-Schreibmaschine widmet oder dass sich im Museum di Storia Naturale die Venezia zwei Millionen Tier-Exponate, darunter ein 20 Meter langes Skelett eines Finnwals sowie ein Urzeit-Riesenkrokodil befinden? Ganz zu schweigen davon, dass Graf Giuseppe Reali der Stadt Venedig auch seine Sammlung von Großwildjagden vermachte: Löwen, Antilopen, Zebras, Elefantenzähne, insgesamt 300 Trophäen des Hobbies des Grafen. Wer davon Appetit bekommt: die Autorin gibt auch eine Menge Einkehrtipps, allerdings "besondere" Orte, in denen die Wartezeit oder die Preise jedwede Erwartungen in jedweder Hinsicht übertreffen werden.
Venedig: "Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen"
Ein Besuch in einer Forcola-Werkstatt, das 200-Plätze-Restaurant Trattoria alla Madonna oder ein ausführlicher Besuch der Kathedrale sowie des 175x82 Meter großen Platzes davor und die glorreichen Zeiten des Café Florian werden ebenso vorgestellt wie jenes oben bereits erwähnte Olivetti-Museum. Nicht nur Schriftsteller liebten die Stadt, sondern auch Komponisten. Neben Richard Wagner war es vor allem Giuseppe Verdi, dessen Opern in Venedigs Teatro La Fenice aufgeführt und uraufgeführt wurden. "La Traviata" fiel 1853 zwar durch, aber sein "Rigoletto" wurde gefeiert und der Gefangenenchor aus "Nabucco" ist Legende, richtete er sich doch vor allem gegen die damaligen Besetzer Venedigs, die Österreicher: Va, pensiero, sull'ali dorate ("Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen" hieß es damals und ähnlich erging es auch dem Opernhaus selbst. Das "Fenice" (Phoenix) war in seiner Geschichte zwischen 1772 und 1996 insgesamt vier mal abgebrannt.
Die Autoren und "locals" der Reihe "Lieblingsorte" des insel Verlages haben ihre (Wahl-)Heimat neu erkundet, wie Fremde, aber eben mit Heimvorteil: jedem Lieblingsort sind zwei Seiten gewidmet, mit Farbfotos, Tipps, Wegbeschreibung und Öffnungszeiten.
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