Grundlagen der Universalienforschung
Im Mittelpunkt des Interesses der modernen Ethnologie stehen die Unterschiede zwischen verschiedenen menschlichen Kulturen. Der Autor möchte dagegen mit dieser Publikation einen fundierten Überblick zum Thema "Kulturuniversalien" geben, um so den vor allem in Politik und Medien verbreiteten Spekulationen den Boden zu entziehen.
Mit diesem Buch wendet sich Antweiler jedoch nicht an ein breiteres Publikum, sondern an Studierende und Fachkollegen. Gerade Politik und Medien dürfte er damit also kaum erreichen können. Denn bevor er sich an die Beantwortung der im Titel aufgeworfenen Frage, was denn nun Menschen gemeinsam sei, macht, erörtert er ausführlichst Geschichte, theoretische Hintergründe und Grundlagen der Debatte um den Universalismus und Partikularismus in der Ethnologie und anderen Wissenschaften vom Menschen. So muss der Leser mehr als die Hälfte des Buches lesen, bis er zu dem gelangt, was der Titel verspricht.
Auf rund 40 Seiten gibt der Autor dann eine Überblick über von der Forschung bislang angenommene Universalien in menschlichen Kulturen, unter ihnen nicht nur allgemein geläufige, wie der Ausdruck der wichtigsten Gefühle, das Inzestverbot, Ritualisierung oder das Zuschreiben unterschiedlicher Merkmale für Männer und Frauen, sondern überraschende, wie "narrative Strukturen": "Auch in noch so partikularistischen Erzählungen sind allgemeine Elemente zu finden, die Aussagen machen, welche über einzelne Personen und Ereignisse hinausweisen. Ein Kernelement erzählter Geschichten ist ihr Potenzial zur Verallgemeinerung." (S. 168) Auch Kunst, Musik und Poesie gehören zu Antweilers Universalien. Entgegen im Westen verbreiteten Vorstellungen sind hingegen Religion, romantische Liebe, Aggression, Heirat, oder auch die Meinung, sexuelle Frustration sei Quelle emotionaler Konflikte, nicht universell; ebenso wenig ist es die Vorstellung, die Natur des Menschen ließe sich nicht ändern, sowie, dass sich in einem menschlichen Körper auch genau ein Selbst finde. Leider handelt es sich bei diesem interessantesten Teil des Buches um einen reinen Literaturüberblick, wobei Antweiler weitgehend auf Beispiele verzichtet, welche die Darstellung anschaulich machen könnten.
Den Abschluss des Buches bildet ein umfangreicher Methodenteil, in dem nicht nur die Methoden zum Definieren und Auffinden von Universalien behandelt werden, sondern auch eine Taxonomie und mögliche Begründungen diskutiert sind. Ein ausführliches Glossar, eine Bibliographie und ein Anhang mit bisher veröffentlichten Listen von Universalien schließen den Band ab.
Unverständlich ist die Wahl des Umschlagsfotos, auf dem drei nach islamischen Regeln streng verhüllte Frauen - eine von ihnen schwarzer Hautfarbe - zu sehen sind. Von derartigen Besonderheiten bestimmter Kulturen handelt das Buch gerade nicht. Hier liegt doch der Verdacht nahe, dass der Verlag mit einem Aufmerksamkeit erheischenden Einband den Verkauf dieses Buches zu fördern beabsichtigte.
Insgesamt handelt es sich bei dieser Arbeit um ein theoretisches Grundlagenwerk, das als Hand- und Lehrbuch sicherlich von der Wissenschaft geschätzt und an Instituts- und Universitätsbibliotheken weite Verbreitung finden wird. Leider führen Titel und Untertitel völlig in die Irre. Ein eher nüchterner, aber natürlich auch trockener Titel wie "Grundlagen der Universalienforschung" wäre dem Werk angemessen.
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