The Doors. Das Comic

Sexsymbol, Chamäleon, "Lizard King"

"Higher" schmetterte der Leadsinger der Doors 1967 in sein Mikro. Die Ed Sullivan Show hielt live drauf und die Message kam in mehreren Millionen Haushalten ungefiltert an: "Girl we couldn't get much higher". 18 Comicstrips von franko-belgischen Comiczeichnern, 18 Geschichten, 18 Perspektiven auf das Sexsymbol, das Chamäleon, den selbsternannten "Lizard King" der Sechziger, James Douglas Morrison, besser bekannt als "Jimbo". Er wurde zum Rockstar, obwohl er eigentlich Filmer und Poet war. Sein früher Tod vereitelte zwar seine Anerkennung als Dichter, dennoch kam er wohl as high as you can get.

Von Aufstieg und Fall ...

"And the Doors" wollte sich die verbliebenen drei Mitglieder der Doors, Robby Krieger, Ray Manzarek, John Densmore, nach dem Tod ihres Sängers nennen. Noch zwei Alben folgten, die allerdings nicht einmal im Geringsten an die sechs Vorgänger heranreichten. Den Doors war es schon mit den ersten fünf Alben gelungen, alle in Serie zu vergolden, das schaffte vor ihnen und nach ihnen keiner mehr. Die vorliegende Graphic Novel erzählt nicht nur die Geschichte der Band und ihrer vergoldeten Alben, sondern auch die Konzerte und Hintergründe ihrer Hits. Biografische Texte und umfangreiches Fotomaterial unterbrechen die lose an ihren Alben orientierte Chronologie und erweitern so den Wahrnehmungsbereich über eine der wohl besten Rock`n´Roll Bands der Sechziger. Aber selbst darauf können sich die vielen Fans weltweit nicht wirklich einigen: war es nicht viel mehr Blues Rock, Hard Rock oder gar Psychodelic Rock? Das Fender-Rhodes-Piano, das von einer Vox-Orgel begleitet wurde, wäre ein Hinweis auf letzteres. Denn die Doors spielten damals tatsächlich ohne Bass. Vielleicht auch deshalb avancierte der 30-jährige Orgelbauer Vince Treanor zum Tourmanager dieser einzigartigen Band, wie Pierre Mauger es auf zwölf Seiten erzählt und zeichnet. Er blieb bis zum bitteren Ende bei den Jungs, auch beim Skandalkonzert in Miami, das Marion Duclos zeichnet und das die Karriere der Kalifornier beinahe vorzeitig beendet hätte. Morrison stand danach wegen Obszönität und indecent exposure vor Gericht. Aber verhandelt wurde nicht sein Exhibitionismus, sondern die Sechziger und eine ihrer politischsten Vertreter: The Doors.

... eines gefiederten Poeten

Mit "Five to One", "Unknown Soldier", oder "Hello, I love you" hatten die Doors eindeutig Stellung gegen den (Vietnam-)Krieg bezogen und sich zu "Politikern der Erotik" erklärt. Éric Dodon zeichnet zu ihrem bekanntesten Lied "Light my Fire", Tommy Redolfi einen beeindruckenden "kleinen Ausflug" im fluoreszierendem Grün und Thien-Thanh Tran eine Beitrag zum Lizard King Mythos. Zwischendruch finden immer wieder Originalzitate von Bandmitgliedern oder Zeitgenossen sowie Liedtexte Platz. Den Einfluss des Living Theatre und "Paradise Now" auf den Skandal von Miami beleuchtet u. a. Francesco Guerrini. Luk und Brice Follett widmen sich dem Ende des The End Verfassers und am Ende kommen auch viele weitere Stimmen zu Wort. Das Cover des Bandes stammt von Bast, Szenarist Gaet´s, der ebenfalls den Stones-Comic schrieb, bringt dem Leser neben Jim Morrison auch die höchst unterschiedlichen Band-Persönlichkeiten näher. Viele der größten Hits der Doors, wie etwa Light my Fire, Touch Me oder Hello I  love you kamen eigentlich gar nicht aus der Feder Morrisons. Aber wohl keiner der anderen drei hätte das "higher" so authentisch in das Mikrofon hauchen können wie Mr. Mojo Risin'. RIP.

Bei Bahoe Books sind außerdem die Comicbiografien über “The Beatles” und die “The Rolling Stones” erschienen.

The Doors. Das Comic
Gaet´s (Hrsg.)
Leo Gürtler (Übersetzung)
The Doors. Das Comic
180 Seiten, gebunden
Originalsprache: Französisch
EAN 978-3903290815

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