Zombies in Centralville, USA
"Centralville USA – a real nice place", sagt’s und fährt durch die mit Zombies asphaltierte Landstraße des Ortes. Ein ganz schönes Staraufgebot hat Jim Jarmusch für seinen neuesten Film da auffahren lassen. Wie schon in vergangenen Filmen hat Bill Murray (der Mann mit dem ausdruckslosen Gesicht) wieder eine Hauptrolle bekommen und führt dieses Mal als Polizist Chief Cliff Robertson durch den wohl unaufgeregtesten Zombie-Film der Filmgeschichte. Stets an seiner Seite: Officer Ronald Peterson (Adam Driver), der von Jim (Jarmusch) das ganze Skript schon vorher zu lesen bekam.
Eine ganz normale amerikanische Kleinstadt
Es ist eine kleine Stadt, die da als Metapher für den Zustand der ganzen USA herhalten muss und für den nahenden Untergang wie prädestiniert erscheint. Durch das Polar Fracking wurde unser Planet Erde so aus dem Gleichgewicht gebracht, dass die Klimakatastrophe sich alsbald zu einer "polar shifting total planetary destruction" führen wird. Die Bewohner von Centralville wissen das, aber sie haben mit anderen Problemen zu kämpfen. Wie in dem Song "The Dead Don't Die" von Country-Sänger Sturgill Simpson kriechen die Toten plötzlich aus ihren Gräbern und torkeln - ihre Lieblingsbeschäftigung sabbernden Worte - durch das Stadtzentrum. "Chardonay", ruft ein Zombie, "fashion" eine andere, "coffee", der als erster aus dem Grund entstiegene Iggy Pop. Die Katzen benehmen sich komisch, Pilze und selbst im Leichenschauhaus benehmen sich die Toten plötzlich seltsam.
Wer kennt das ganze Skript?
"Kill the head. By any means necessary.", ruft Peterson als Losung aus. Tilda Swinton schwingt sogleich als Shogun-Kämpferin - in einer wohl unbeabsichtigten Hommage an Uma Thurman in Kill Bill - ihr Samurai-Schwert durch die Köpfe der Zombies, die auch vor den Hipsters aus Cleveland Ohio nicht halt machen. Als sich die beiden Polizisten schließlich der Übermacht der Zombies ergeben müssen und in ihrem Auto eingekreist werden, verrät Peterson seinem Kollegen Robertson endlich, dass er vom Regisseur das ganze Skript zu lesen bekommen habe. Alles was jetzt noch hilft, ist die Flucht nach vorne. "The Dead don’t die" ist eine unaufgeregte Hommage an den verschlafenen Süden der USA in den Sechzigern, die Autos, die Diners, die Landstraße, als es noch keinen Verkehr gab und Amerika noch ein Vorbild für die Freie Welt war. "Ah you know, those hipsters with their irony...".
"Appreciate the details", ein guter Rat, denn einzig der Einsiedler im Wald lebende Hermit Bob (Tom Waits) wird die Zombie-Katstrophe wohl überleben können. Aber die planetare Katastrophe wird auch ihn lehren, dass kein Mensch eine Insel ist. Alles in allem ein unaufgeregter, unprätentiöser Film der mit leiser Gesellschaftskritik den Zustand unseres Planeten zwar bekrittelt, wohl aber nichts zu dessen Rettung beiträgt außer dieser einen Prise Humor. Und die brauchen wir ja alle wirklich.

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