Play very Loud
Für Herbst 2025 ist eine große Welttournee der aus dem südenglischen Crawley stammenden Gothic Punk Band "The Cure" geplant. Ihr neues Album "Songs of a Lost World" schließt nahtlos an ihre legendären Scheiben der 80er-Jahre an und stellt erneut den Weltuntergang in den Mittelpunkt ihres Schaffens.
Wiederkehrende Weltuntergangsphantasien
Schon mit den Alben 17 seconds (1980), Faith (1981) und Pornography (1982) schrieben The Cure in den Achtzigern Geschichte, noch bevor sie ab den Neunzigern in den Teeniepop abrutschten. Nicht zu vergessen das hervorragende Debutalbum Three Imaginary Boys und die Single Boys don't cry. Heute, fast 50 Jahre nach ihrem Debut, steht die Weltuntergangsuhr nur mehr auf 89 Sekunden bis Ende. Laut einer Grafik der APA waren es 1947 noch 7 Minuten, 1991 sogar noch 17 Minuten, aber seit 2015 tickt die Uhr eindeutig schneller. Das liegt sowohl am Klimawandel, der atomaren Bedrohung, als auch dem Ukrainekrieg. Wenn es sich bis dahin noch ausgeht, also in den letzten 89 Sekunden, werden The Cure 2029, also in vier Jahren, ihr 50-jähriges Bandjubiläum feiern. Zwei weitere Alben sollen laut Frontman Robert Smith bis dahin noch erscheinen. Ein Jahr später, 2030, wird Robert Smith 70 Jahre alt und danach soll dann endgültig Schluss sein mit The Cure. Oder mit der Welt. "I must fight this sickness, find a cure" hieß es schließlich schon auf Pornography (1982).
Songs of a Lost World
Standesgemäß erschien das neue, 14. Studioalbum von The Cure am 1. November (Allerheiligen) letzten Jahres. "Songs of a Lost World" brachte es auf Anhieb an die Spitze gleich mehrerer Charts-Listen. Es landete sowohl in den USA als auch in UK auf Platz 1 und wurde schnell zum bestverkauften Album der Band seit "Wish" (1992). Auch in Deutschland schoß das erste Studioalbum seit sechzehn Jahren gleich nach Erscheinen auf Platz 1. Insgesamt ist "Songs of a Lost World" in ihrer englischen Heimat das fünft-erfolgreichste Album des Jahres 2024, nach Taylor Swift, Coldplay, Sabrina Carpenter und Billie Eilish und das obwohl es erst Ende des Jahres erschienen war. Das wird ihnen so schnell keiner mehr nachmachen können.
Von Anfang bis Ende: das Ende
"Songs of a Lost World" - mit immerhin 49:13 Spielzeit - besteht aus acht Tracks, die - sowohl was die Lyrics als auch die Atmosphäre betrifft - ganz klar als Soundtrack zum aktuellen politischen Weltgeschehen und der allgemeinen Stimmungslage betrachtet werden können. Schon der Auftakt "Alone", das erste Lied, beginnt mit dem famosen Satz: "This is the end" und das Gefühl der Schwere und Melancholie aber auch der Befreiung daraus wird bis zum letzten Track mit derselben Intensität gehalten wie die Kompression eines Autoreifens: Zum Zerbersten gespannt. Der für die Lyrics verantwortlich zeichnende Leadsänger singt vor allem von sehr persönlichen Lebensereignissen, die er in die allgemeine Weltuntergangsstimmung einbettet. Dabei verleiht er aber nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Zuhörern eine Kraft und Energie, die einen den Aufstieg aus dem Hades unbeschadet, ohne sich auch nur einmal umzudrehen, überstehen lassen.
Von Anfang bis Ende: das Ende
Robert Smith wird mit bald 70 Jahren zum Orpheus unserer Zeit, der nicht nur musikalisch, sondern auch lyrisch die Maßstäbe eines ganzen Jahrhunderts prägte. Nicht umsonst gelten The Cure als einflussreichste Band des 20. Jahrhunderts und das beweist auch die Qualität einer Band, wenn sie viele andere dazu inspiriert, sich ebenfalls musikalisch auszuprobieren. Auch nach bald 50 Jahren Bandgeschichte (1979, als das Debut "Three Imaginary Boys" erschien, gilt als Gründungsjahr) setzen The Cure immer noch Maßstäbe und knüpfen nahtlos an ihre Anfänge, die rebellischen Punktage, an. The Cure spielen sich mit “Songs Of A Lost World” an die Spitze der Charts und sind wieder relevanter denn je. Eine Band, mit der man immer noch rechnen kann.
Mit Songs of a Lost World wurden The Cure auch wieder zu Kritikerlieblingen. 5 von 5 Sternen vom NME, The Guardian, The Times und AllMusic. Der deutsche Spiegel bezeichnete das neue Album als "überraschend zeitgemäß“, zeit.de spricht vom neuen Album als "bestes Album seit 35 Jahren", also "Disintegration" (1989). Kein Song des neuen Albums ist unter vier Minuten, mehr als die Hälfte sogar über sechs Minuten. Der elegische, gitarrenlastige Sound, die Verzerrung und die Orpheus-Stimme des Frontmans machen "Songs of a Lost World" und die Musik der Cure zur besten Wiederentdeckung der Jahre 2024/25. Ein ausführliches Interview zum neuen Album gibt es hier. Play very Loud.
Praktische Hilfestellung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung
Gute Lektüre für alle Unternehmen, die der Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegen.
NachhaltigkeitsberichterstattungÜber Imperien in Syrien-Palästina
Diese ebenso reichhaltige wie umfangreiche Studie ist die erste Monographie, die sich schwerpunktmäßig mit der ptolemäischen Herrschaftszeit in Syrien-Palästina befasst. Ein in jeder Weise herausragendes Buch.
Imperialer Wandel und ptolemäischer Imperialismus in SyrienInvestition und Investitionsmanagement von Unternehmen
Dieses empfehlenswerte Lehrbuch befasst sich praxisnah mit den wichtigsten Fragen der Investition und des Investitionsmanagements von Unternehmen.
InvestitionEin Rätsel, das eins bleiben wird
Kaspar Hauser tauchte am 26. Mai wie aus dem Nichts mitten auf dem Unschlittplatz in Nürnberg auf. Fünf Jahre gab er den Bürgern der alten Reichsstadt Anlass zu allerlei Herumrätseln. Dann fiel er einem Mordanschlag zum Opfer.
Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens / Der Fall Kaspar HauserÜber alle Kontinente hinweg
Die wohl berühmteste Weltreise der Literatur in einer schönen Schmuckausgabe.
In 80 Tagen um die WeltÜber die Zeit
Lars Gustafsson reist mit lyrischer Musikalität auf den Spuren von Johann Sebastian Bach, nur sehr viel sanfter als der Leipziger Thomaskantor, nicht mit revolutionärer Kraft, aber mit einer vergleichbaren Sensibilität.
Variationen über ein Thema von Silfverstolpe