Diagnose mit Hilfe des Zungenbildes
Sicherlich weiß jeder Arzt, dass die Zunge jedes Patienten einen anderen Anblick bietet -wie sich übrigens auch jeder Puls anders tastet. Dennoch fehlt der westlichen Medizin ein System, in das sich derartige Erkenntnisse einordnen ließen. Genau das kann die Traditionelle Chinesische Medizin leisten.
Seit Jahrtausenden haben chinesische Ärzte Informationen darüber gesammelt, inwiefern das Betrachten und Betasten des Patienten, aber auch sein Geruch Rückschlüsse auf die zu Grunde liegende Erkrankung und damit auf die Ursachen der Symptome erlauben. Das Buch der beiden Experten auf diesem Gebiet, Claus und Beate Schnorrenberger, dokumentiert nun die vielen Details, die sich an der menschlichen Zunge ablesen lassen. Jahrelange Arbeit hat dieses Buch ermöglicht. Nach einer Einführung in die anatomischen und physiologischen Grundlagen dokumentiert die Fotosammlung die Variationen hinsichtlich der Farbe und Form des Zungenkörpers und seines Belages. Die Befunde werden den verschiedenen chinesischen Syndromen zugeordnet. Der Praxis-Teil gibt Hinweise zur Behandlung mittels Akupunktur, Arzneimitteln und Diätetik. Aufschlussreich ist der Abschnitt über Patienten mit chronischem Kopfschmerz. Hier wird anschaulich verdeutlicht, dass sich hinter einem scheinbar ähnlichen Krankheitsbild, z.B. bei Migräne, ganz unterschiedliche Ursachen verbergen können. Und somit wird schlagartig klar, dass ohne das Erkennen dieser Wurzel eine Erfolg versprechende Therapie nicht möglich ist, denn behandelt werden muss die Ursache der Erkrankung, nicht ihre Manifestation.
Die Autoren setzen beim Leser fundierte Kenntnisse sowohl hinsichtlich der theoretischen Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin als auch der Lage und Eigenschaften der einzelnen Akupunkturpunkte voraus; auch über Wirkungsweise und Dosierung chinesischer Heilpflanzen sollte man Bescheid wissen. Vorbedingung zum Verständnis des Buches ist also, dass der Leser mindestens drei weitere Bücher von Claus Schnorrenberger, nämlich das "Lehrbuch der chinesischen Medizin für westliche Ärzte. Die theoretischen Grundlagen der chinesischen Akupunktur und Arzneiverordnung" (1985), "Chinesische Heilpflanzen" (1998) und "Die topographisch-anatomischen Grundlagen der chinesischen Akupunktur und Ohrakupunktur" (1994) gründlich gelesen hat. Sofern dies der Fall ist, erweist sich die Sammlung als ausgesprochen nützlich. Doch auch für den Kenner der Materie hätte man die Erläuterungen etwas ausführlicher halten können. Dies gilt besonders für die Vorschläge zur Diätetik; hier finden sich nur in Ausnahmefällen überhaupt Begründungen für die Auswahl der Nahrungsmittel. Diese Knappheit ist umso unverständlicher, als von den Autoren bisher kein Buch zu diesem Gebiet vorgelegt wurde.
Eine Bereicherung der inzwischen recht umfangreichen Literatur zum Thema Traditionelle Chinesische Medizin stellt der Band also in erster Linie aufgrund der Dokumentation der verschiedenen Zungenbilder dar. Hierin liegt gerade für den Lernenden in Sachen Akupunktur und Phytotherapie ein großer Nutzen, ergeben sich doch häufig Unsicherheiten in der Interpretation eines Befundes. Und ohne die zahlreichen Fotos lässt sich einfach schlecht erklären, wie eine junge oder alte, stachlige oder Landkartenzunge aussieht.
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