Kontingente Prokastrination: forever!
Ein Comic als Ellipse. Liebevoll und voll französischem Witz und Charme wird die Geschichte der jungen Dissertantin Jeanne erzählt, die statt sich für den Lehrberuf an Schulen zu entscheiden, das große Wagnis einer wissenschaftlichen Karriere in Angriff nimmt und sich für ein Doktorratsstipendium bewirbt. In Frankreich gibt es dafür - anders als in Österreich - Stipendien, die einen aber auch dazu verpflichten, regelmäßig Lehrveranstaltungen abzuhalten, nicht immer zum Thema der eigentlichen Forschung. So trifft es Jeanne, die eigentlich über die Erzählung des Wächters von Franz Kafka dissertieren will, ausgerechnet mittelalterliche Literaturgeschichte in ihrem begleitenden Uni-Seminar zu unterrichten. Allein mit der Vorbereitung dieser zwei Wochenstunden ist ihr Arbeitsalltag aber schon mehr als zur Hälfte ausgefüllt und wann soll sie dann noch in die Bibliothek gehen für ihre eigenen Recherchen?
Zwischen Schule und Beruf: das Studium
Voller Sympathie und Einfühlsamkeit wird die Figur von Jeanne gezeichnet und charakterisiert, die schließlich, um Geld bis zur Promotion zu sparen, auch mit ihrem Freund zusammenzieht, obwohl 90% aller Beziehungen dann zu Bruch gehen, wenn einer davon eine Doktorarbeit schreibt. Das ständige Jammern über den Nicht-Fortgang ihrer Arbeit macht schließlich nicht nur ihr zu schaffen, sondern bald auch ihrem Freund, ihrer Familie und ihren Freunden. Natürlich könnte Jeanne aber nie dasselbe passieren, wie Melanie, die schon seit sieben (!) Jahren an ihrer Diss. arbeitet. Niemals! Sie sei ja bei weitem nicht so chaotisch und überhaupt. Witzig sind die "Vorher-Nachher"-Bilder ihrer vielen KommilitonInnen, die den körperlichen Verfall in den Jahren des Forschens veranschaulichen. Die Last der Arbeit ist deutlich auf den Schultern der jungen Wissenschaftler zu sehen: sie altern schneller. Drastisch werden auch die sozialen Folgen einer Forschungsarbeit geschildert: soziale Isolation ist noch milde ausgedrückt...
Kontingente Prokastrination forever
Besonders gut gelungen ist auch die Darstellung ihres Verhältnisses zu ihrem Dissertationsbetreuer. Dieser hat nämlich ebenso Angst vor Jeanne wie sie vor ihm und auch er schreibt Prokastrination ganz groß. Witzig sind auch die langen E-Mails, die sie ihm schreibt, wo jedes Wort und Pünktchen stimmen muss. Schließlich muss er auch irgendwie über die Runden kommen. "Stimmt es, dass du an der Schule aufgehört hast, weil du Angst hast erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen?", fragt ihre kleine Nichte Jeanne bei einem Familientreffen, "und dass, wer eine Doktorarbeit schreibt, ein Kind bleiben darf?" Die treffende Milieuschilderung aus Frankreich sei all' jenen ans Herz gelegt, die sich mit ihrem Forschungsprojekt allein gelassen fühlen: Nein, ihr seid es nicht! Es geht jedem gleich, was für ein Trost ..." Wenn man bekommt, was man begehrt, lässt das Verlangen nach. Das Gefühl der Befriedigung dauert nicht länger als drei Minuten und erlischt ehe man sich dessen bewusst wird", wird Schopenhauer zitiert, deswegen: Hinauszögern so lange wie möglich!
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