Franz Doblers Prosastückligeschäft
In einem Interview sagt Franz Dobler: "Ich bin froh, wenn keiner auf die Idee kommt, meine Literatur hätte was mit Martin Walser oder solchen Leuten zu tun." Mit Martin Walser hat diese Literatur tatsächlich nichts zu tun. Schon eher mit Robert Walser - um einen Walser zu bemühen. Die Verwandtschaft ist vielleicht nicht offensichtlich und sie beschränkt sich auch eher auf die Form der Texte. "Prosastückligeschäft" nannte Robert Walser sein Schreiben für das Feuilleton. Prosastückli, das sind auch Doblers Texte; Sterne und Strassen versammelt journalistische und literarische Texte von 1983 bis 2003, erschienen sind die meisten in der Süddeutschen Zeitung, junge Welt und in der taz.
Und wovon handeln diese Prosastückli? Von allem ein bisschen: Gefährliche, weil zum verweilen einladende Lokale, Fussball, Countrymusik (immer wieder), St. Gallen (bzw. Admiral James T.) und beknackte Werbung, zum Beispiel. Wenn Dobler über andere Künstler spricht, meist Musiker oder Schriftsteller, tut er das mit einer ehrlichen Begeisterung oder aber einer sehr ehrlichen Ablehnung. Nie geht's um viele Ecken herum. Sehr schön ist beispielsweise der Text über den jüdischen Texaner Kinky Friedman, Countrysänger und Krimiautor, der als Gouverneur von Texas kandidiert mit dem Slogan: "He ain't Kinky, He's My Governor." Der Kontrast zum "zugeschröderten, ausgebohlten, abgemerkelten" Deutschland könnte nicht grösser sein.
Man kann Franz Doblers Texte zwischen Literatur und Journalismus als Popliteratur bezeichnen, wenn man damit eine Literatur meint, die einen unangestrengten Realitätssinn mit einer unprätentiösen Sprache verbindet.
Was allerdings an diesem Buch zu bemängeln bleibt, ist der Umschlag: Es ist nicht nachvollziehbar, wie die Edition TIAMAT darauf gekommen ist, die eigentlich ganz hübsche Illustration von Gefe mit einem Tarotkartenbegleitbuchsternenhimmel zu unterlegen. Allerdings, ich gebe es zu, ein Detail.

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