Das Verschwinden der Kinder
"Strangerland", der australische Originaltitel, fängt die Stimmung dieses Thrillers wohl besser ein, als "Spurlos", denn letztendlich geht es mehr um das Leben in einem fremden Land, in dem Kinder verschwinden, wie die alte Aborigine sagt, als um die verschwundenen Kinder. Landschaftsaufnahmen über die unendliche Weite Australiens und der Unmöglichkeit dort eine Nadel im Heuhaufen zu finden, aber auch die Teilnahmslosigkeit der Dorfbewohner machen Nathgar, das Dorf im australischen Outback, unwirtlich. Doch der Cop Rae (Hugo Weaving) will dem Ehepaar Catherine (Nicole Kidman) und Matthew Parker (Joseph Fiennes) helfen, ihre beiden Kinder Lily und Tom wiederzufinden.
Ein nackter Tanz
Das dunkle Geheimnis des Ehepaares Parker sorgt auch dafür, dass die anfängliche Unterstützung der Dorfgemeinschaft bald in Antipathie umschlägt, denn selbst an der Supermarktkasse tuscheln sie, dass Matthew seine Tochter Lily missbraucht habe und sie deswegen verschwunden sei. Aber auch dafür gibt es keine Beweise. Der Zuschauer wird allein gelassen, sich ein Bild davon zu machen, denn eigentlich hat Matthew die beiden Kinder nachts nur gesehen, wie sie davoneilen und er hat es unterlassen, sie zurückzuholen. Aber dieses eine Mal zu zögern, ist noch kein Verbrechen, auch wenn er sich schuldig fühlt deswegen, denn das war der Moment, wo alles anfing. Aber auch Catherine macht einen solchen Moment aus, er führt viel weiter zurück, in die Kindheit von Lily, als sie einmal nackt im Regen tanzte und sich frei fühlte: "Sie hat getanzt, nackt. Das hat Matthew Angst gemacht. Ich glaube das war der Zeitpunkt, durch den sich alles änderte."
Starke Frauen
Regisseurin Kim Farrant lässt den Zuschauer für mehr als zwei Stunden in visuell beeindruckenden Bildern in die Wüste Australiens und den Outback eintauchen. Ein Sandsturm durchbricht die Tragödie und sorgt für eine Atmosphäre des Weltuntergangs, in der auch eine Mutter wie Catherine wahnsinnig werden kann. Als sie nackt durch das Dorf schreitet, bekommt sie die Aufmerksamkeit, die das Verschwinden ihrer Tochter eigentlich hätte verursachen sollen. Aber außer Matthew und Rae kann niemand ihre Verzweiflung verstehen und gerade daran zerbricht sie. Nicole Kidman spielt ihre Rolle als Mutter überzeugend und kreiert gemeinsam mit dem Ambiente des Films eine ganz eigene Form des Horrors. Den horror vacui.
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