Wie das Schloss Hallwyl archäologisch untersucht wurde
Das vorliegende Buch widmet sich dem (vermeintlich) bekannten Schloss Hallwyl im schweizerischen Kanton Aargau, das in den Jahren 1995-2003 Ziel einer umfassenden archäologischen Untersuchung war.
Nach einem einleitenden Kapitel, in dem auch auf die dort durchgeführten Grabungen der Jahre 1910-1916 verwiesen wird, wird der aktuelle Untersuchungsbefund vorgestellt (S. 19-83). Es schließt sich ein Kapitel zu den Funden an, welches in einzelne Abschnitte zu Kleinfunden, Tierresten und Pflanzenresten aufgeteilt ist (S.84-129). Auf den Seiten 131-141 folgt eine historische Untersuchung zur Familie von Hallwyl, bevor auf den Seiten 142-182 die Grabungsergebnisse präsentiert werden. Dieses Kapitel ist wiederum unterteilt in Abschnitte zur Bau- und Siedlungsgeschichte, zu den architektonischen Elementen, burgenkundlichen Aspekten sowie wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Erkenntnissen. Im Anschluss an eine kurze Zusammenfassung werden auf den Seiten 185-358 umfangreiche Kataloge und Tabellen geboten, doch nicht nur zu den Funden, sondern auch zu den Mauern, Türen, Fenstern und den dendrochronologischen Proben, es werden aber auch die Raumbezeichnungen und Grundflächen der Räume aufgrund historischer Quellen präsentiert und eine Genealogie des Hauses Hallwyl gegeben.
Trotz der insgesamt sehr ansprechenden Aufmachung des Bandes ist es bedauerlich, dass bei den Zeichnungen der Funde keine Maßstabsleiste angebracht, sondern lediglich die Angabe "1:2" beigefügt wurde, und insbesondere das Fehlen einer separat herausnehmbaren Karte mit den Bezeichnungen der Mauern und Grabungsflächen zwingt den Leser zu dauerndem Blättern und stört die Übersichtlichkeit empfindlich. Doch ist das nur eine Marginalie, denn es soll an dieser Stelle ausdrücklich positiv hervorgehoben werden, dass das Buch nicht nur dem Anspruch seines Untertitels gerecht wird, sondern darüber hinaus auch historische Aspekte einbezogen werden, und dem Leser insbesondere durch die beigefügten Kataloge und Tabellen zu Türen und Fenstern oder eben auch Raumbezeichnungen und Grundflächen wichtige Arbeitsmaterialien an die Hand gegeben werden. Auch darüber hinaus überzeugt das Buch durch die umfassende Berücksichtigung vieler oftmals vernachlässigter Aspekte der Interpretation einer Burg, wie beispielsweise der Bemalung der Deckenbalken, des Schussfeldes der Scharten u.v.m.
Dem vorliegenden Band ist nicht nur bei Mittelalterarchäologen, sondern bei allen burgenkundlich interessierten und tätigen Laien und Forschern eine weite Verbreitung zu wünschen, stellt er doch eine gründlich erforschte Anlage umfassend und ansprechend vor - und zwar sowohl hinsichtlich der vorderen als auch der hinteren Schlossinsel, also der Haupt- wie der Vorburg gleichermaßen.
In Ergänzung zu diesem Band ist ein 2005 im selben Verlag erschienenes Buch zur baulichen Sanierung und Restaurierung des Schlosses erschienen, so dass ein umfassendes Verständnis des Baus, wie er sich dem Besucher heute präsentiert, möglich wird.
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