Rettet die Neugier - für die Wirtschaft
Sogenannte "Frühförderung" konfrontiert die Kleinsten schon lange vor dem verpflichtenden Schulbesuch mit belehrendem Unterricht. Salman Ansari plädiert in seinem Buch nicht nur gegen die Verwissenschaftlichung der Lerninhalte in der frühen Kindheit, sondern auch für einen anderen Umgang mit Kindern, die mit Respekt und auf Augenhöhe behandelt werden sollen.
Nahezu überall, wo ein Wort über dieses Buch verloren wird, bleibt nicht unerwähnt, dass Ansari einen Doktortitel der Chemie trägt. Das scheint besonders wichtig zu sein, wenn es um "Frühförderung" geht. Der Naturwissenschaftshype ist also mittlerweile bis zu den Kleinkindern vorgedrungen. In Kindergärten und Kindertagesstätten erhalten deswegen Physikkästen Einzug, um Ingenieure und Forscher heranzuziehen. Ansari widerspricht dem und fordert, dass sich Lernen an der Lebenswelt orientieren müsse. Alles Gelernte müsse in einen Dialog zur Wirklichkeit treten, um einen Sinn zu haben. Belehrungen von oben herab förderten Kinder nicht, sondern zerstörten Interesse und Neugier. Stattdessen sollen sie die Wirklichkeit durch selbstständiges Handeln und Ausprobieren entdecken können. Entlang der Fragen, die sich die Kinder selbst und denen, die ihre Lernprozesse begleiten, stellen, soll sich das Lernen abspielen. So erteilt Ansari der Unterweisung eine Absage. Kinder sollen respektiert und nicht abgerichtet werden. Seine Standpunkte und Argumentationen sind eigentlich nicht neu. Neuere Ergebnisse der Hirnforschung sollen belegen, wofür Ansari argumentiert. Leider finden sich aber im kompletten Buch keine Hinweise oder Literaturverweise, wo er dies denn her hat und wie diese Ergebnisse aussehen. Allenfalls ältere Pädagogen und Psychologen wie Wagenschein und Piaget werden zitiert.
Besonders befremdlich ist jedoch das Primat der Wirtschaft, das Ansari gleich zu Beginn in seiner Problemstellung einräumt: Dass etwas im Bildungssystem schiefläuft, macht er daran fest, dass der "Fachkräftemangel" das gesamtwirtschaftliche Wachstum "wie nie zuvor" bedrohe. Von einem Wirtschaftsboss oder herrschenden Politiker wäre so eine Aussage keine Überraschung. Aber von einem Pädagogen? Steht nun das Wirtschaftswachstums im Zentrum der Bemühungen oder die Entwicklung junger Menschen?
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