Reiseführer für das Fränkische Seenland
Dieser kleine "Erlebniswegweiser" porträtiert kurz 30 Badegelegenheiten und informiert über Anschrift, die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und was in der Umgebung noch zu finden ist.
Fränkisches SeenlandWo das Pferd auf dem Balkon parkt
Das ist kein glatter Reiseführer mit den besten Sehenswürdigkeiten, Hotel-, Restaurant-Tipps, sondern ein Überlebensbericht aus dem Herzen Moskaus. Witzig geschrieben und gnadenlos ehrlich.
Nicht alle Russen haben Goldzähne sind immer betrunken und auch nicht jeder russische Beamte ist korruptFrankfurt gnadenlos entdecken
Das reich bebilderte Buch lädt zu einer ungewöhnlichem Stadtbegehung ein: Nicht die schönsten Orte Frankfurts sind hier versammelt, sondern die interessantesten Unorte.
101 Unorte in FrankfurtVenedig durch die Augen der Liebenden
Die Autorin erzält die Geschichte Venedigs durch die Augen der Liebenden. Nur Romantik und Harmonie darf man als Leser aber nicht erwarten. Ein Reiseführer der anderen Art.
Amor in VenedigStreifzüge durch Berlin
Reich bebilderte, informative Streifzüge durch die Weltstadt mit all ihrer Vielfalt.
Berlin und UmgebungMit Fernando Pessoa in Lissabon
Vorliegender Stadtbegleiter aus Ammanns kleiner Bibliothek gibt dem Leser die Möglichkeit Lissabon so zu erleben, wie sein berühmtester Bewohner es gesehen hat.
Oh Lissabon, du meine HeimstattMit der grossen Kelle in Paris
Wer mit dickem Portemonnaie in Paris unterwegs ist, kann in diesem opulenten Werk viele Gelegenheiten entdecken, sich seines Geldes zu entledigen. Dieser schön gestaltete Luxus-Reiseführer spricht entsprechend Gutbetuchte und Träumer an.
Taschen's ParisBiken in der Türkei
Ein passabler Mountainbike-Führer mit schönen Landschaftsaufnahmen für die Berglandschaft der türkischen Riviera und Lykiens.
Bike Guide Türkische RivieraBurgen und Schlösser an der Mosel
Ein vorzüglicher Führer für den burgeninteressierten Besucher der Mosel.
\"Von den Schauern der Vorwelt umweht... \"Der Wegweiser zur italienischen Regionalküche
Der kulinarische Wegweiser zur italienischen Regionalküche. Eine kulinarische Landkarte des heutigen Italiens.
Osterie d'Italia 2006/07Literarische Spurensuche in Frankreich
Nestmeyer war auf literarischer Spurensuche in der Provence und Côte D'Azur. Er hat einige interessante Entdeckungen gemacht.
Provence und Côte D\'AzurÄgypten für Individualtouristen
Wenige Bilder, dafür viele Informationen über lohnenswerte Entdeckungen auch jenseits der üblichen Touristenpfade in Ägypten.
ÄgyptenFacettenreiches Kulturland
Andalusien! Glühende Hitze, Flamenco, maurisches Erbe - einige der Assoziationen, die sofort bei diesem Namen geweckt werden. Andalusien steht aber auch für einen Wandel von einem der ehemalig ärmsten Agrargebiete Europas zu einer qualitativ hochwertigen Tourismusregion mit all seinen daraus resultierenden Vor- wie Nachteilen. Neben den reizvollen Küsten an Atlantik und Mittelmeer bietet Andalusien auch ein attraktives Hinterland mit Berglandschaften, Sümpfen und Korkeichenwäldern. Andalusien bietet einen Gegensatz von ruraler Abgeschiedenheit, etwa in der Sierra de Jaén und modernem Großstadtleben wie in Sevilla. Andalusien beherbergt sowohl die jüngsten Gemeinden Europas als auch die älteste westeuropäische Zivilisation mit der über 3000 Jahre alten Stadt Cádiz. Diese autonome Provinz Andalusien, mit einer Fläche von 87.260 Quadratkilometern größer als Österreich, ist also ein facettenreiches Kulturland, welches sich beschreibenden Worten mehr und mehr entrückt, je weiter sich der Reisende in das Land begibt. Wenn man dieses Land, welches seinen Namen von den Vandalen bekam, die sich hier und im Norden des heutigen Marokkos während der Völkerwanderung niederließen und ihr Königreich gründeten, überhaupt in einem Satz charakterisieren möchte, dann vielleicht so: Andalusien - Land der Gegensätze! Nacheinander von Ost nach West beschreibt Schröder die sieben Provinzen Andalusiens. Er beginnt mit einer allgemeinen Einführung zum Reiseland. Es wird in anspruchsvoller, jedoch nicht abgehobener Sprache auf Geographie, Geschichte, Gebräuche und Gesellschaft des Landes eingegangen. Zu jeder beschriebenen Provinz und Stadt erhält der Leser ein detailliertes Kartenwerk und illustrierende Fotografien. Ein ganzes Kapitel widmet der Autor reisepraktischen Tipps wie Anfahrtsbeschreibungen per Auto, Flug und Zug, Preisen, Adressen für Hotel, Gastronomie und Tourismus-Service, ärztlicher Versorgung, Wandertipps, Öffnungszeiten von Museen und vieles mehr. Abgeschlossen wird das Buch mit einem kleinen Sprachführer und einem genauen Register. Antike, Mittelalter, Neuzeit Einen besonderen Focus richtet Thomas Schröder auf die bewegte Geschichte und die daraus resultierende vielfältige Kunstgeschichte des Landes: Er beschreibt einen weiten Bogen von der ersten menschlichen Besiedlung in der Jungsteinzeit hin zu den Phöniziern, die das Gebiet beiderseits der Straße von Gibraltar zunächst als Flottenstützpunkt nutzten und schließlich als Handelszentrum ausbauten. Es folgten Griechen, Karthager und natürlich die Römer, welche im 2. Punischen Krieg 218-201 v. Chr. auf der iberischen Halbinsel gegen die Karthager kämpften und ihnen erfolgreich die Hispania Ulterior genannte Provinz entrissen. Betis war der Name des seit der maurischen Ära Guadalquivir getauften Flusses, welcher Córdoba und Sevilla durchströmt und zwischen Huelva und Cádiz in den Atlantik mündet. Noch heute benennen sich zahlreiche andalusische Fußballclubs nach dem römischen Namen, der bekannteste und erfolgreichste: Real FC Betis Sevilla. Der Beginn der germanischen Völkerwanderung beschleunigte den Zerfall des Römischen Imperiums, vor allem in seiner Westhälfte: Westgoten und besonders Vandalen ließen sich in der ehemaligen römischen Provinz nieder und gründeten sowohl im Norden Afrikas als auch im Süden Spaniens die ersten christlichen Königreiche. Nicht nur Andalusien, auch der Norden des heutigen Marokkos, genannt Al-Andalus, erhielt seither den Namen des Stammes der Vandalen. Einen besonderen Wert legt Schröder auf das arabische Erbe Andalusiens und hält einen chronologische Abriss von der fast 800 Jahre währenden Eroberung, Besiedlung und Kultivierung der iberischen Halbinsel durch die arabischen Herrscher und ihrer berberischen Söldnertruppen, die auch Mauren oder Moros genannt wurden und bis heute so von den Andalusiern genannt werden. Weiter führt uns Schröder in die Ära der Reconquista, die Wiedereroberung Spaniens durch die Christen, die folgende, wenig ruhmreiche Inquisition und Vertreibung der Araber und Juden aus Andalusien und schließlich in das Zeitalter der Entdeckung und Kolonisierung Amerikas, was zu einem rasanten Aufstieg der Provinz Andalusiens, besonders der Hafenstädte Huelva, Cádiz und Sevilla führte. Nach dem Siglo de Oro, dem goldenen Zeitalter - mit einer Entwicklung andalusischer Literatur, Architektur und Kunst - bedeutete der Verlust der letzten spanischen Kolonien im Krieg mit den USA 1898 den endgültigen Niedergang Spaniens und vor allem Andalusiens in die politische Bedeutungslosigkeit und den wirtschaftlichen Ruin. Besonders der Verlust von Kuba und Puerto Rico mit dem wichtigen Zuckerrohr, Rum und Tabakhandel wirkte sich für die Hafenstädte Cádiz und Huelva bis in die heutige (!) Zeit schwerwiegend aus. Gesellschaft und Gebräuche Es ist Thomas Schröder hoch anzurechnen, dass er sich die Mühe einer intensiven Geschichtsschilderung und Landeskunde in seinem Reiseführer gewidmet hat: So werden dem interessierten Reisenden die größtenteils historisch bedingten Sorgen, Probleme und Konflikte der heute lebenden andalusischen Bevölkerung skizziert. Vielleicht hilft dies, ein besseres Verständnis für den manchmal sehr gegensätzlich wirkenden andalusischen Charakters zu entwickeln, der Außenstehenden einerseits sehr freundlich, lebenslustig und herzlich aber auch trotzig, verschlossen und kaltschnäuzig begegnen kann. Das Land, welches nie eine humanistische Aufklärung und eine Bodenreform erfuhr, steht bis heute in einer Spannung aus Stolz und Tradition einerseits und Misstrauen und Komplexen andererseits. Schröder geht auf diese Widersprüche ein, er beschreibt die Konfrontation von klassischen Werten, alten Traditionen und Familienehre mit der wirtschaftlichen Entwicklung, den durch Touristen importierten Werten und Moden und der politischen Neuorientierung Spaniens innerhalb der EU. Diese Konfrontation generiert Konflikte wie den einsetzenden Zerfall von Familien, Landflucht, Schaffung von neuem Reichtum und neuer Armut, Spekulation und Nationalismus. Gleichzeitig entstehen aber auch wirtschaftlicher Aufschwung, eine Liberalisierung der Gesellschaft, ein modernes Dienstleistungsklima: Andalusien ist wie viele Regionen in Europa ein Land im Wandel. Schröder hilft mit seinen gut recherchierten Beiträgen, dem Reisenden einen kontrastierenden Blick für das Land zu entwickeln. Urlaubsrelevante Aspekte Hat der Leser die historischen, kulturellen, geographischen und soziologischen Informationen angenommen, darf er sich über eine wohl geordnete, klassische Funktion eines Reiseführers freuen: Nach den sieben Regionen Andalusiens (Jaén, Almería, Granada, Córdoba, Málaga, Sevilla, Huelva, Cádiz) gegliedert, weist Thomas Schröder auf die Klimabedingungen und Landesnatur der Provinzen hin, gibt Tipps für die beste Reisezeit und die Reiserouten, listet Adressen und Öffnungszeiten auf, weist auf regionale Besonderheiten hin. Er hebt besondere Sehenswürdigkeiten wie die Alhambra in Granada, den Naturpark von Donana oder Ausgrabungsstätten in Cádiz hervor. Ein appetitanregender Gastronomieführer, ein Museumsratgeber und Shopping-Tipps zu jeder besprochenen Stadt runden das Bild eines gut gefüllten Reiseführers ab. Eine große Leistung vollbringt Schröder, indem er Andalusien auch für Alpintouristen öffnet und als El Dorado für Bergwanderer, Skifahrer, Segelflieger etc. beschreibt. Denn oft wird vergessen: 90 Prozent der Oberfläche Andalusiens ist gebirgig und bietet mit Sierra Morena und Sierra Nevada eine hochalpine Landschaft in der Höhe von über 3000 Metern. Von den Bergen zur See: Natürlich hat der Autor ein großes Herz für sonnenhungrige und wasserdürstende Urlauber und hat fernab des Massentourismus viele kleine Buchten und Naturstrände an den Küsten der beiden großen Meere entdeckt. Wer kühleres Wasser nicht scheut, passionierter Surfer ist und etwas mobil bleibt, wird neben den Hot Spots der Costa del Sol an der Mittelmeerküste vor allem an der Atlantikküste, der Costa de la Luz, dank Schröder noch einige traumhafte Naturstrände erleben. Von der See zur Steppe: Wer wirklich einmal völlig abschalten will, wird sicherlich bei Schröders Beschreibung der Provinz Almería und ihrer Wüstenlandschaft wertvolle Tipps finden. Gerade die Beschreibung dieser menschenleeren, von rotem Sand und Kakteen geprägten Provinz (übrigens die größte Obstanbauregion Spaniens) wird in vielen Reiseführern ungerechterweise ignoriert, auch hier hat Schröder die Nase vorn. Fazit Land im Wandel, Land der Traditionen. Berge und Küste. Wüsten und Wälder. Großstadt und Hinterland. Thomas Schröder beschreibt in seinem Buch, dass Andalusien in jeder Hinsicht vor allem eines ist: Ein Land der Gegensätze. Angelehnt an dieses Leitmotiv bespricht das Buch sämtliche Provinzen, sämtliche klassischen Reiseroute, macht neugierig und verbreitet die Lust auf mehr. Dennoch will ich an dieser Stelle zwei Wermutstropfen nicht verschweigen: Das Druckniveau der Schwarzweiß Fotos lässt zu wünschen übrig, was um so mehr auffällt, als dass die Farbfotos eine insgesamt gute Qualität aufweisen. Weiterhin sind die Restaurant-Tipps, die Shopping-Tipps und vor allem die Nightlife-Tipps gerade in den großen Städten mitunter etwas dürftig ausgefallen, was besonders ein junges Lesepublikum geschätzt hätte. Dieser Aspekt fällt auch deshalb auf, weil andere Kapitel des Buches sauber recherchiert und dokumentiert sind. Insgesamt ist 'Andalusien' ein wirklich gut geschriebenes und spannendes Buch, was die Reisenden trotz des hohen Seitenumfangs gerne in ihr Gepäck legen werden.
AndalusienEuropas wildes Herz
Wer bei der Lektüre von Ralf Nestmeyers Reiseführer "Haute-Provence / Hautes-Alpes" den Titel ignoriert, könnte meinen, er befände sich in einem Land fernab Europas - mit gleichsam rauen, wie reizvollen Landschaften, stolzen, zurückhaltenden und vor allem wenigen Menschen. Das Gegenteil ist der Fall: Der Autor führt uns mitten hinein in Europas wildes Herz, den äußersten Südosten Frankreichs zwischen den Skigebieten der Seealpen und mediterranen Badeorten wie St-Tropez. Wer hätte gedacht, dass selbst in der sommerlichen Hochsaison viele ruhige und entrückte Orte nahe der Cote d'Azur dem Einkehr Suchenden Abstand und Entspannung geben können? Die Region: Welt der Wunder Ralf Nestmeyer ist ein Kenner der Region, nicht nur hinsichtlich ihrer aktuellen Reize und Reiserouten, sondern vor allem ihrer Geschichte und Gesellschaft. Wussten Sie, dass die Wurzeln von mehr als 20.000 Mexikanern im Ubaye-Tal liegen? Dass Lioux kein Indianerstamm, sondern ein provenzalisches Dorf ist? Oder dass Europas größter Canyon im Verdon-Tal liegt? Wem die Reise in die Neue Welt zu lang oder zu teuer ist, der kann also bequem in unser Nachbarland fahren, um dort Wunder und Welten zu entdecken, die man sonst auf anderen Kontinenten glaubte. Ab dem 19. Jahrhundert gingen zwei Drittel der jungen Männer des verarmten provenzalischen Ubaye-Tals nach Mexiko, um dort ihr Glück zu suchen. Trotz des Vorsatzes, nur so lange in Mittelamerika zu bleiben, bis Wohlstand und Erfolg gesichert wären, kehrten gerade zehn Prozent der Emigranten wieder in ihre südfranzösische Heimat zurück - die überwiegende Mehrheit integrierte sich nach und nach in die aufstrebende mexikanische Gesellschaft. Die wenigen Heimkehrer stellten ihren Reichtum indes deutlich zur Schau und errichteten prunkvolle Herrenhäusern und Mausoleen anstelle simpler Gräber, welche auch heute noch in der Gegend um Ubaye bewundert werden können. Das provenzalische Dorf Lioux zeigt Eindrücke ganz anderer Art: Direkt hinter dem Ort steigt eine mächtige Felswand hundert Meter senkrecht in die Höhe. Landschaftlicher Höhepunkt der Haute-Provence ist aber sicherlich der Grand Canyon du Verdon: Auf 170 Kilometern schneidet die Verdone einen tiefen Riss in die Erde, bis sie schliesslich südlich von Manosque in die Durance mündet. Wer dem Lauf des mitunter reissenden Flusses von 2.500 Meter Höhe bis zum Ende folgen möchte, dem hat Nestmeyer anhand von Karten und Bildmaterial einige Impressionen beigefügt. Für Nase, Mund und Auge Die Qualität der Fotos hat sich in diesem neuen Reiseführer des Michael Müller Verlages markant verbessert. Es heisst jetzt "Mittendrin" statt "Nah dabei"! Vor allem die Aufnahmen üppiger Lavendelfelder, welche eine der wirtschaftlichen Haupteinnahmequellen der Region sind, lassen den Leser fast den würzig-frischen Duft erahnen, der zusammen mit den lila Lavendelblüten die Landschaft der Provence charakterisiert. Nestmeyer kommt von den Kräutern auf die Küche und vergisst nicht, die provenzalischen Gaumenfreuden zu beschreiben, denen wie kaum in einer anderen Gegend Frankreichs Majoran, Estragon, Rosmarin, Thymian beigefügt werden, welche an nahezu jeder Hauswand zu gedeihen scheinen. Allerdings wäre es für den Leser hilfreich, das Kapitel der Kulinaria noch etwas mehr zu behandeln, denn es erscheint im Gesamtkontext des Reiseführers etwas knapp. Zwar beschreibt der Autor die Haute-Provence wiederholt als herb und rustikal, doch dies gilt bestimmt nicht für die deftige Küche, die nicht nur Lamm, Wild und Geflügel im Ofen zu Kunstwerken verwandelt, sondern sich auch in Poseidons Garten des nahen Mittelmeeres bedient. Durch die Geschichte zur Seele Die Stärke Nestmeyers, durch erworbene Kenntnis und genaue Beobachtung der Menschen der Haute-Provence, ihrer Geschichte, Wirtschaft und Kultur bis zu Ihrer besonderen provenzalischen Sprache zu beschreiben und damit tief, aber behutsam in ihre Seele einzudringen, scheint bisweilen nicht frei von Akribie. Dies ist für den praktischen Zweck eines Reiseführers natürlich nicht abträglich, doch es fällt bei Themen wie der Gastronomie und der Freizeit eben auf, dass sie spartanischer behandelt werden als soziale und historische Themen. Je nachdem, was der Leser von einem Reiseführer erwartet, ist dies aber genau der Unterschied und vielleicht auch Pluspunkt gegenüber vergleichbarer Reiseliteratur: Wenn der Urlaub in erster Linie ein Entdecken sein soll, so überlässt es der Autor den Reisenden, wo sie ihre Sinne kitzeln können und liefert Hintergründe und Fakten, die sich sonst nur schwer erschliessen lassen. Fazit Insgesamt betrachtet, ist es dem Michael Müller Verlag erneut geglückt, einen rundum praktischen wie informativen Reiseführer herauszugeben. Vor allem der historische und kulturelle Kontext ist spannend beschrieben. Nestmeyer, der bereits fünf Reisebücher über französische Reiseziele publiziert hat, besteht auch die sprachliche Reise auf einem dünnen Grat zwischen Pragmatismus und kritischer Betrachtung. Gerade die Fussnoten respektive Arten- und Naturschutz sind ein Plus für einen modernen Reiseführer. Wünschenswert wäre, neben einer differenzierteren Betrachtung von Küche und Freizeit auch eine breitere Darstellung der Reisetipps für Behinderte, Familien, Senioren und Gays. Der Aufbau des Reiseführers "Haute-Provence / Hautes-Alpes" folgt einer klaren und übersichtlichen Struktur: Nach einer allgemeinen Einführung erfährt der Leser Wissenswertes zu Geschichte, Geographie und Gesellschaft. Zur eigenen Recherche folgen Buchhinweise zur Region. Danach bekommt der Leser praktische Reisetipps von A bis Z. Erst nach dieser Grundlage geht der Autor auf die einzelnen Reiseziele ein, welche er in sieben Kapitel - topographisch betitelt - unterteilt. Jedes Kapitel beinhaltet die klassischen Tipps zu Lage (stets per Kartenhilfe!) Unterkunft, Gastronomie, Literatur und lokalen Adressen, aber auch Anekdoten, Eigenarten und Geschichten zur Region. Sachlich, wie es überhaupt das ganze Buch ist, regt der Autor dazu an, dem Verlag eigene Reisetipps, Kritik oder Hinweise nach dieser ersten Auflage zu senden, die in kommenden Ausgaben berücksichtigt werden könnten. Bereits jetzt ist eines sicher: Wer in das wilde Herz der Haute-Provence aufbricht, ist bestimmt gut beraten, den Reiseführer "Haute-Provence / Hautes-Alpes" als Pulsmesser ins Gepäck zu geben.
Haute-Provence