Armut durch die vergleichend-politikwissenschaftliche Brille
Bekannt ist der Herausgeber Fukuyama vor allem für seine Proklamation des "Endes der Geschichte" nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Wer diese Auffassung kennt, wird nicht verwundert sein, dass die Schlagworte im Titel nicht gleichermaßen problematisiert werden.
Denn wie in den allermeisten politikwissenschaftlichen Publikationen steht die Demokratie für das Gute, Gerechte und Erstrebenswerte - ohne dass das begründet werden müsste. Dementsprechend werden in diesem Sammelband nur Armut und Ungleichheit problematisiert. Dabei geht es weniger um die Ursachen von Armut und Ungleichheit als um deren Auswirkungen auf die Demokratie bzw. demokratische Institutionen.
Die Beiträge sind recht unterschiedlich. Regionale Schwerpunkte sind Lateinamerika, Osteuropa, Asien und Afrika. Einen eher kritischen Beitrag steuern beispielsweise Bohle und Greskovits zum Dilemma Osteuropas bei. Andere schießen mit ihren Analysen weit daneben: Orenstein spricht allen Ernstes von postkommunistischen "Wohlfahrtsstaaten", die, wenn sie in der EU sind, hinsichtlich ihrer sozialen Absicherung mit anderen EU-Staaten verglichen werden könnten. Wer von umgerechnet weniger als 50 Euro im Monat leben muss, kann auch in Ländern wie Rumänien mitnichten ein "abgesichertes", normales Leben führen. Die Existenz von Elendsvierteln aufgrund fehlender staatlicher Unterstützung unter dem gleichzeitigen Ausschluss vom Zugang zum Lebensnotwendigen blendet Orenstein dabei konsequent aus. Letztlich soll eine effektive demokratische Herrschaft für die Interessen der Armen sorgen.
Der Sammelband bietet vor allem regional unterschiedliche Zugänge zu den Themen Ungleichheit und Armut sowie ihrem Verhältnis zur parlamentarischen Demokratie. Allen gemein ist jedoch ihr politikwissenschaftlicher Ansatz, der durchaus kritischer sein könnte.
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