Puschkins Pique Dame illustriert und neu übersetzt
Wer den Opernklassiker von Tschaikowski kennt, wird sich noch mehr über diese illustrierte Sonderausgabe mit der Neuübersetzung von Alexander Nitzberg freuen. Kat Menschik hat beim Galiani-Verlag ja schon mehrere Klassiker illustriert und hier liegt nun das Illustrierte Lieblingsbuch Band 8 vor.
Liebe, Gier und Mystik
Alexander Puschkin habe in der russischen Literatur in allen Genres neue Maßstäbe gesetzt – in der Lyrik, der Dramatik, der Prosa, der Essayistik. Aus diesem Grund vergleicht Nitzberg den Rang Puschkins in der Literatur wohl auch mit dem Mozarts in der Musik. Auch die vorliegende Geschichte nimmt die literarische Strömung des magischen Realismus sowie die gothic novels vorweg, erschien sie doch erstmals schon 1834, also lange vor den Klassikern des Genres. Das Geheimnisvolle in Alexander Puschkins schaurig-böser Erzählung spielt im Milieu des russischen Adels, dessen Mitglieder vor lauter Langweile und Reichtum nichts besseres zu tun wissen, als dem heute leider in Vergessenheit geratenen Kartenspiel Pharo zu frönen. Doch einer spielt niemals mit, der deutsche Ingenieur Hermann, der bis fünf Uhr morgens dabeisitzt und die Partien beobachtet. Als er eines Abends von der steinalten Gräfin Anna Fedotowna hört, über die erzählt wird, sie kenne seit ihrer Jugend das Geheimnis, wie man die Karten zum Gewinnen bringt, wird jedoch auch er neugierig. Obwohl er nicht arm ist, verbietet es ihm seine Sparsamkeit, sein Geld zu verspielen und deswegen würde er sich allzu gerne durch ein paar Kartentricks der alten Dame ein größeres Taschengeld dazuverdienen.
Die Karten lügen nicht
Hermann beginnt also die alte Dame zu umwerben und schafft es mit viel List, bis in ihre Privatgemächer vorzudringen. Sie verrät ihm zwar ihr Geheimnis, jedoch kommt es daraufhin zu einigen unvorhergesehenen Entwicklungen, die Puschkin mit viel Feingefühl und spitzer Feder bis zum absoluten Höhepunkt weiterentwickelt. Nebenbei lernt man auch einige Ausdrücke des Pharospiels und viel Französisch (im Anhang wird alles übersetzt) – die Sprache des russischen Adels im 19. Jahrhundert. Nitzbergs Neuübersetzung verleiht Puschkins Meisterprosa einen unangestrengten, bezaubernden Klang und durch Kat Menschiks Illustrationen wird die hochdramatische Erzählung über Liebe, Gier und enttäuschte Hoffnungen kongenial in einem Reigen aus Spielkartenfiguren inszeniert. Und am Ende gewinnt die Greisin. "Pique Dame" in dieser Ausgabe des Galiani-Verlages kann also ohne Weiteres und ganz ohne Übertreibung als Gesamtkunstwerk bezeichnet werden. Eine Publikation, die alle Sinne anspricht.

Schneeweiße Trauer
„Unmöglicher Abschied“ behandelt das Massaker, dem 1948 auf der südkoreanischen Insel Jeju 30.000 Menschen zum Opfer fielen. Inseon, die Tochter eines Überlebenden und Nichte eines Ermordeten, sammelt Zeitzeugenberichte und arbeitet die Geschichte auf. Schließlich möchte sie die Leiden ihres Volks in einem monumentalen Kunstwerk darstellen.
Unmöglicher AbschiedOrwell? Malraux? Hemingway? Nein, Ilse Barea-Kulcsar!
Ein fast vergessener Roman aus dem Spanischen Bürgerkrieg.
TelefónicaEine Reise in die Vergangenheit, die im geografischen Nichts endet
Peter Handke ist 1961 erstmals in das Land seiner slowenischen Vorfahren gereist. Damals hieß es noch Jugoslawien. Literarisch aufgearbeitet hat der Autor diese Annäherung in seinem Roman "Die Wiederholung".
Die WiederholungA Good Girl in Berlin
"Good Girl", das Debüt der bisherigen Dichterin, bricht alle Vorstellungen des herkömmlichen Bildungsromans: eine kleine Revolution.
Good GirlGeerbte Schuld
Heimanns dominante linke Hand macht sich unkontrollierbar selbstständig. Sie führt ein regelrechtes Eigenleben: würgt seine Freundin und bringt ihn ins Gefängnis. In der Zelle hat er endlich Zeit zur Besinnung auf sich selbst. Und die Hand hilft ihm dabei.
Die widerspenstige HandÜber alle Kontinente hinweg
Die wohl berühmteste Weltreise der Literatur in einer schönen Schmuckausgabe.
In 80 Tagen um die Welt