Tschüss Palast der Republik
Zeitgenau zum Abriss des legendären Palastes der Republik in Berlin seit Februar 2006 hat Andreas Ulrich diesen kleinen Bildband vorgelegt. Hier kann man in einem zweisprachigen Rückblick - deutsch und englisch - die kurze Geschichte dieses mit geschätzten 500 Millionen Ost-Mark teuersten Prestigebaus der DDR nachlesen. Marmor aus Italien, Thermoglas aus Belgien und Asbestzement aus England wurden hier verarbeitet. Der Prunkbau mit 678 000 Quadratmeter umbauten Raumes wurde nicht gerade alt: 1973 begann man mit dem Bau, 1976 schon wurde er mit einer großen Feier eröffnet. Bereits im September 1990, nach nur gut 14 Jahren der Nutzung aber musste der Palast nach wiederholten Meldungen bezüglich seiner Asbest-Belastung aufgrund des Drucks der 1700 Mitarbeiter geschlossen werden, obwohl der zulässige Grenzwert von 500 Fasern / Kubikmeter Raumluft nicht überschritten wurde. Zwischen 1998 und 2001 wurden für 143 Millionen D-Mark die asbesthaltigen Bauteile entfernt und der Palast dabei bis zum Rohbau ausgeweidet. Obwohl die Mehrheit der Berliner Bevölkerung sich in einer (nicht repräsentativen) Meinungsumfrage für eine Erhaltung des Palastes aussprach, wird er nun abgerissen.
Die meisten Abbildungen des Bandes stammen aus den 1970er und 80er Jahren, sind von recht schlechter Bildqualität, jedoch ausreichend um sich einen Eindruck zu verschaffen. So können auch Menschen im Westen Deutschlands besser nachvollziehen, weshalb man im Osten den Abriss des Palastes mit Wehmut beobachtet. Im Tagesdurchschnitt besuchten ihn immerhin ca. 13 000 Menschen, hörten ein Konzert oder tanzten auf einem Ball, speisten in einem der 13 Restaurants und Cafés oder promenierten hier und kauften Dinge ein, die man sonst in der DDR nur selten erhielt.
Insgesamt ist das Buch von Nostalgie geprägt; die für DDR-Verhältnisse herausragende Architektur und die große Geschichte des Palastes - die Veranstaltungen der Spitzenklasse und das gute Essen - werden etwas idealisiert. Die dort auftretenden Popstars zumindest, unter ihnen Drafi Deutscher, Mary Roos oder Karel Gott, wurden von Udo Lindenberg nicht gerade schmeichelhaft als "Schlageraffen" angesprochen, die "ihren ganzen Schrott zum Vortrage bringen" durften. Dass Udo Lindenberg nie eine Tournee durch die DDR machen durfte und die Kölner Rockgruppe BAP ihr Konzert im Palast der Republik absagen musste, wird erwähnt. Doch gerade Leser aus dem Westen hätten sich etwas mehr und vor allem kritischere Information zur Kulturpolitik der DDR gewünscht.
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