Lokalgeschichte kompakt
Die Reihe "Handbuch der Historischen Stätten" stellt ein Hilfsmittel für den schnellen und allgemein verständlichen Zugang zu historischen Informationen der lokalen Geschichte dar. Bei einem Flächenland wie Nordrhein-Westfalen ist die Herausgabe eines solchen Werks kein einfaches Unterfangen und so sind immerhin 36 Jahre seit der letzten Auflage vergangen. Die erste erschien 1963, die zweite, neubearbeitete Auflage 1970. Sie war bereits um 310 Artikel bzw. über ein Drittel vermehrt und auf 888 Seiten angewachsen. Die jetzt erschienene dritte, völlig neu bearbeitete Auflage beinhaltet rund 1400 Artikeln von 251 Autoren, dazu elf Übersichtskarten und 14 Stadtpläne. Literaturauswahl, Glossar, Orts- und Personenregister runden das Handbuch ab. Mit 1256 Seiten übertrifft es die letzte Ausgabe damit um gut ein Viertel. Ein voluminöses Werk also.
Was ist inhaltlich neu? Auf eine ausführliche historische Einleitung haben die Herausgeber diesmal bewusst verzichtet, da es mittlerweile für jeden der beiden nordrhein-westfälischen Landesteile gute Überblicksdarstellungen gibt. Dafür hat die kommunale Neuordnung ihren Niederschlag in der neuen Auflage gefunden: die Artikel sind nicht mehr streng alphabetisch geordnet, sondern nach den heutigen selbständigen Kommunen. So findet sich beispielsweise der Artikel zum Drachenfels nicht mehr unter D, sondern unter Königswinter, auf dessen Stadtgebiet er lag und sich nach wie vor befindet. Wer nicht über diese lokalen Kenntnisse verfügt, kann oder muss über das Ortsregister den betreffenden Eintrag finden. Für den Reisenden vor Ort besteht dabei der Vorteil, auf weitere historische Stätten in der direkten Umgebung aufmerksam zu werden.
In die Artikel selbst sind die neusten Forschungsergebnisse eingeflossen. Dies kommt erfreulicherweise vor allem der NS-Zeit und der Nachkriegszeit zugute, die erstmals mehr Berücksichtigung finden. Dafür sind die Abschnitte Mittelalter und Frühe Neuzeit dementsprechend gestrafft worden. Bewundernswert ist überhaupt, wie auf knappstem Raum historische Entwicklungen skizziert werden. (Dass aber - und soviel Lokalpatriotismus sei hier gestattet - Ober- und Niederdollendorf als "Dollendorf" zusammengefasst werden, erscheint dem Rezensenten doch als etwas zuviel des Guten.) Jeden Artikel beschließen die neuesten Einwohnerzahlen und Literaturangaben, so dass der interessierte Leser nach Belieben tiefer in die jeweilige Lokalgeschichte eintauchen kann.
Alles in allem lassen sich die von den Herausgebern getroffenen Entscheidungen vertreten. Zu empfehlen ist das Werk als schnelles Nachschlagewerk für Wissenschaftler und historisch Interessierte, die einen kompetenten und handlichen Überblick erwarten. Angesichts der Seitenzahl wird für die nächste Ausgabe wohl eine Teilung in Nordrhein und Westfalen unumgänglich sein.
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