"Nimm dir das Leben, das du wirklich willst" fordert uns der Titel auf. OK. "Warum du weniger arbeiten und mehr Spaß haben solltest" sei Inhalt des Buches, meint der Untertitel. Und damit ist er auch am nächsten an dem, was drinsteht. Was auf der Buchrückseite dem Leser versprochen wird, nämlich "wie wir unser Potential entdecken", fand keinen Eingang in dieses Buch.
Martin Cordsmeier, Jahrgang 1984, erklärt uns seine Sicht auf die Welt und speziell aufs Arbeiten. Und das reichlich unstrukturiert und stellenweise ziemlich naiv. Sätze wie "In einer Welt ohne Ökonomie (sic!) würde sich niemand mehr um Wirtschaftskenntnisse und Managertalente scheren" (S. 138) zeugen davon. Das Inhaltsverzeichnis ist Makulatur, denn eigentlich zieht sich das immer gleiche Geschreibsel durch das ganze Buch: Wie die meisten Menschen nicht ihre Talente und Begabungen auslebten, sondern nach "Solltes" lebten, zu viel dächten und zu wenig intuitiv entschieden. Außerdem kleine Geschichten von Leuten, denen er begegnet sei, die ihren Beruf wechselten und, indem sie das taten, mehr ihren Begabungen folgten. Und natürlich seine Stiftung "millionways", die im Schnitt wohl einmal pro Seite Erwähnung findet. Leider folgt auch in der zweiten Hälfte des Buches kein Abschnitt, der davon handelt, wie der Leser seine Talente herausfindet und sich an ihnen orientiert.
Verwunderlich, dass das Buch es in dieser Form und mit dieser Struktur bis zum Druck gebracht hat.