Nickolas Murays fotografisches Werk
Eines der Fotos von Nickolas Muray zeigt eine verspielte Marilyn Monroe, die ihren linken Zeigefinger lasziv in die Öffnung ihres goldenen Kreolen-Ohrrings bohrt und dabei dieses bezaubernde und gleichzeitig geheimnisvolle Lächeln zeigt, für das man sie kennt und liebt. Für manche mag dieses Foto frivol wirken, vielleicht mehr noch als die Bilder, in denen sie nur diesen Taft-Glissé-Umhang trägt, der ihre Haut und Brüste durchblitzen lässt, aber vielleicht sind es gerade diese kleinen Details, die Spekulationen über ein Verhältnis zwischen Fotograf und Modell Auftrieb gaben. Von Nickolas Muray weiß man jedenfalls, dass er ein Verhältnis zur Malerin Frida Kahlo hatte, die ebenfalls in vielen bunten und fröhlich farbigen Bildern von Muray in der vorliegenden Publikation abgebildet wird. Der Fotograf mit ungarischen Wurzeln gilt als einer der führenden Porträt- und Werbefotografen, und seinem Werk wird in beiden genannten Kategorien hier ausführlich Rechnung getragen. In Europa wurde Nickolas Muray erstmals 2013 in einer Ausstellung im Pera Museum in Istanbul umfassend gewürdigt und 50 Jahre nach seinem Tod nun endlich auch in Deutschland, im Kunstmuseum Moritzburg Halle.
Porträt- und Werbefotografie
Die Anfänge der Werbefotografie an denen Nickolas Muray nach dem Börsenkrach 1929 wesentlich mitwirkte, zeigte den Fotografen vor allem als Dokumentarist der Nahrungsmittelindustrie, die mit farbigen Fotos den Konsum wieder ankurbeln wollte. Die "brillante Farbigkeit, besonders die Fleischtöne des Ikarnats" seien Murays Spezialtät gewesen, so Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). Selbst ein Richard Avedon hatte einst in Nickolas Murays Atelier gelernt, so Salomon Grimberg, der texanische Gastkurator in seinen Dankesworten im Vorwort der vorliegenden Publikation.
Der geborene Miklos Mandl aus Szeged litt schon in seiner Kindheit unter antisemitischen Vorurteilen, was ihn vielleicht auch zum Schulschwänzer machte, schreibt derselbe in "Double Exposure. Leben und Werk Nickolas Murays" und gerade das könnte ihn dazu veranlasst haben, sich schon früh für das Fechten zu interessieren, da es eine elegante Art der Selbstverteidigung symbolisierte und einem heranwachsenden Gentleman gerade recht kam. "Seine wahre Liebe ist das Fechten", sollte ein Journalist dreißig Jahre später über ihn schreiben. Aber in der Zwischenzeit war er längst einer der besten Fotografen seiner Zeit geworden und frönte statt seiner wahren Liebe seiner Leidenschaft, dem Fotografieren.
Stars und Sternchen Amerikas
In Deutschland kaum bekannte Fotografien der Stars und Sternchen Amerikas aus den 1920er bis 1960er Jahren können in diesem außergewöhnlichen Fotoband des Hirmer Verlages entdeckt werden: Charlie Chaplin, Joan Crawford, Vivien Leigh, Marlene Dietrich, Greta Garbo, Martha Graham, Frida Kahlo, Claude Monet, Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor und andere. Als Porträtfotograf hatte er sie alle. Als Gentleman schwieg er über seine zahlreichen Affären und drückte sich vornehmlich über seine Bilder aus. Nickolas Muray, eine späte Hommage.

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