Im Sumpf des Verbrechens
In "La Isla Mínima" - so der spanische Originaltitel - geht es nur vordergründig um einen grausamen Serienmörder, der den Süden Spaniens für junge Frauen unsicher macht. Es ist vor allem ein Film über das Töten, ja, aber auch über das Töten der Franco-Generation, die nach dem Übergang zur Demokratie in Spanien überall noch in ihren Ämtern (und Würden) saß. Ein Film über den Generationenkonflikt, dargestellt anhand von zwei Polizisten: der jüngere Pedro Suárez (Raúl Arévalo) und der ältere Juan Robles (Javier Gutiérrez), die beide nur dadurch vereint sind, dass sie die schreckliche Mordserie an jungen Mädchen aufklären wollen. Als Metapher gelesen: die Söhne können nur gemeinsam mit den Vätern das Vaterland (im Spanischen weiblich: also die Töchter, Mütter, Frauen) retten. Aber dafür bedarf es sehr viel Toleranz auf beiden Seiten. Eine Koalition des Schreckens gegen den Terror?
Die Mauer der Komplizenschaft
"Haben Sie endlich verstanden, was ihre Mission ist? Das ist ihre Mission!" Ein Kind spielt auf der Straße mit einem Skorpion. Eine Verfolgungsjagd durch ein Maisfeld, grausame Verstümmelungen an Frauen, ein Messer, das mehrmals in einen Körper fährt und vieles mehr erwarten den hartgesottenen Zuseher dieser durchaus poetischen Verfilmung über die Taten eines Serienmörders im Sumpfland von Guadalquivir im Süden Spaniens. In diesem Fleckchen Erde herrscht im Sommer 1980 noch das archaische Recht der Patriarchen, jener Männer, die im Bürgerkrieg 1936-39 General Franco unterstützten und damit eine faschistische Diktatur errichteten, ein Recht des Stärkeren also, das Recht der Besitzenden. Alte Traditionen sind zwar an und für sich nichts Schlechtes, aber in einer Diktatur werden sie zu grausamen Verbündeten des Schweigens und genau das versuchen die beiden Männer aus der Stadt zu brechen: die Mauer der Komplizenschaft.
Eine spannende, coole Verfilmung nur für harte Nerven, denn es geht ganz schön zur Sache. Als die zwei Schwestern spurlos verschwinden, beginnen Pedro und Juan, die zwei Ermittler aus der Hauptstadt, in der verschworenen und verschwiegenen Gemeinschaft des verwinkelten Marschlandes nach den beiden vermissten Mädchen zu suchen. Aber je tiefer sie sich in die Sümpfe vortasten, desto deutlicher wird, dass beide Polizisten einen gefährlichen Serienkiller jagen, der sein Handwerk versteht.

Merkels Politik der Alternativlosigkeit
Anders als der journalistisch-pointierte Titel und der plakative Untertitel suggerieren, setzt sich Martin Heipertz sachlich fundiert mit der Merkel-Ära auseinander.
MerkelismusDas katholische Paralleluniversum
Die Thesen und Einschätzungen der Autoren in diesem Aufsatzband bergen Diskussionsstoff und setzen ein deutliches Fragezeichen hinter den Synodalen Weg.
An den Früchten erkennt man den BaumEin anderes Bild Giacomo Casanovas
Lothar Müller hat die "Histoire de ma vie" Casanovas gelesen und eine kommentierte Ausgabe des Best-of herausgegeben: et voilà!
Die FeuerschriftGeburt eines Schurken
Wer glaubt, der Jäger würde ausschließlich auf Tiere Jagd machen, irrt gewaltig. Denn Kraven the Hunter jagt vor allem Bösewichte.
Kraven the HunterDie Macht der Gedanken
Scanners I-III in einer Vorzugsausgabe mit vielen Extras und Booklet. Eine Reise zu den Anfängen Cronenbergs.
ScannersKubrick-Cube
Einblicke in das legendäre Overlook-Hotel und die Dreharbeiten zu Kubricks Kultschocker "The Shining".
Stanley Kubrick's The Shining