Unternehmenskrisen überwinden
„Zentrales Merkmal einer Unternehmenskrise ist, dass die bisherigen Erfolgspotenziale des Unternehmens nicht mehr wirken, gar gefährdet sind und nun i. d. R. ein holistischer Ansatz notwendig wird, um die Fortführungsfähigkeit sicherzustellen und um eine nachhaltige Wettbewerbs- und Renditefähigkeit des Unternehmens wieder herzustellen. Eine Sanierung ist somit eine ganzheitliche Aufgabe, die oftmals eine strategische Neuausrichtung, eine operative Stabilisierung und Verbesserung (Optimierung) sowie eine (nachhaltige) finanzielle Gesundung des Unternehmens umfasst.“
Ausgehend von diesem umfassenden Verständnis eines modernen Sanierungsmanagements weisen die Verfasser darauf hin, dass die Stakeholder in diesen Sanierungsprozess intensiv einzubeziehen sind, um das in der Krise verlorengegangene Vertrauen wiederherzustellen und die Bereitschaft sicherzustellen, ggf. Sanierungsbeiträge zu leisten. Dabei ist es für betriebswirtschaftlich ausgerichtete Restrukturierungsberater und Interimsmanager sowie für Finanzierer besonders wichtig, dass in Abhängigkeit der spezifischen Krisenursachen und dem Krisenstadium der geeignete Sanierungsweg gewählt wird. Hierzu steht seit Januar 2021 neben der außergerichtlichen Sanierung und der Sanierung durch ein Insolvenzverfahren als weitere Option der Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen (StaRUG) zur Verfügung.
Das vorliegende Werk ist in fünf Teile mit insgesamt 18 Kapiteln gegliedert:
Teil A befasst sich mit der Vorbereitung der Sanierung. Zuerst werden die Sanierungsregelwerke im Überblick vorgestellt und danach die endogenen und exogenen Ursachen bzw. Symptome sowie die typischen Stadien von Krisen erörtert. Zur Erhaltung der selbstbestimmten Handlungsfähigkeit bedarf es der Krisenfrüherkennung und der Implementierung eines Frühwarnsystems, einschließlich der entsprechenden Kennzahlen, mit denen sich ein weiteres Kapitel befasst. Dabei lehnen sich die Autoren an das Risikofrüherkennungssystem nach IDW PS 340 n. F. an. Abschließend wird dargestellt, wie die Insolvenztatbestände in der Praxis zu prüfen sind.
Teil B stellt die Grundlagen der außergerichtlichen Sanierung dar. Diese in der Regel erste und beste Sanierungsoption ist auf den Erhalt des Rechtsträgers ausgerichtet, kann „geräuscharm“ betrieben werden und basiert auf einer konsensualen Einigung mit ausgewählten Stakeholdern. In enger Anlehnung an den Standard „Anforderungen an Sanierungskonzepte (IDW S 6)“ wird im Einzelnen beschrieben, wie bei der Erstellung von Sanierungskonzepten vorzugehen ist und wie die strategische sowie die leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanierung erreicht werden kann. Es wird auch gezeigt, wie eine integrierte Finanz- bzw. Sanierungsplanung erstellt werden kann und wie sich Sanierungsprojekte wirksam umsetzen lassen. Gegenstand der Erörterung ist zudem die in der Unternehmenskrise greifende strafrechtliche Verantwortlichkeit der Vertretungsorgane, an welche die zivilrechtliche Haftung zum Teil anknüpft.
Teil C befasst sich vor allem mit dem neugeschaffenen Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen und erläutert, wie dieses Regelwerk als vorinsolvenzliche Sanierungsmöglichkeit eingesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang werden u.a. der Restrukturierungsplan, die Stabilisierungs- und Restrukturierungsinstrumente, der Restrukturierungsbeauftragte, die öffentliche Restrukturierungssache, das Anfechtungs- und Haftungsrecht, die Arbeitnehmerbeteiligung und der Gläubigerbeirat sowie die Sanierungsmoderation behandelt.
Teil D widmet sich dem Insolvenzverfahren als Sanierungsinstrument. Einerseits dient die Insolvenzordnung in erster Linie den Interessen der Gläubiger an einer bestmöglichen Befriedigung, andererseits enthält sie aber auch zahlreiche Sanierungsinstrumente. Während im Falle einer Liquidation oder übertragenden Sanierung am Ende des Verfahrens der insolvente Schuldner aus dem Handelsregister gelöscht wird, zielt das Insolvenzverfahren mit Insolvenzplan auf die Wiederherstellung der Ertragskraft, also auf die Sanierung des insolventen Schuldners im Rahmen des bestehenden Rechtsträgers, ab. Zudem wird auch erörtert, wie die Erfolgschancen für die Annahme des Insolvenzplans durch die Einreichung eines sog. „prepacked plan“ unmittelbar mit dem Insolvenzantrag erhöht werden können.
Teil E betrachtet Spezialaspekte, welche im Rahmen von Restrukturierungs- und Sanierungsprojekten von Bedeutung sein können. Dabei geht es z.B. um Spezialkreditmanagement aus Bankensicht und um Handlungsalternativen für Banken, Warenkreditversicherer, Factoring-Unternehmen und Leasinggeber. Des Weiteren werden z.B. rechtliche Besonderheiten in der Krise, etwa im Hinblick auf Gesellschafterdarlehen, arbeitsrechtliche Sanierungsmaßnahmen, Mergers & Acquisitions als Mittel zum Turnaround sowie steuerliche Aspekte im Rahmen der Sanierung referiert.
Den beiden Herausgebern und Mitverfassern Andreas Crone und Henning Werner (Prof. Crone unterstützt als Berater Unternehmer, Insolvenzverwalter, Banken und Investoren in Turnaround- und insolvenznahen Situationen; Prof. Werner lehrt Transformation, Restrukturierung und Sanierung der Unternehmen an der SRH Hochschule Heidelberg und ist Leiter des IfUS-Instituts für Unternehmenssanierung) ist es – zusammen mit einer Reihe weiterer renommierter Experten aus der Sanierungspraxis – hervorragend gelungen, die komplexe und interdisziplinäre Materie des Sanierungsmanagements systematisch, fundiert und dennoch gut verständlich zu vermitteln. Die neueste Auflage wurde durchgehend überarbeitet, mit umfangreichen Arbeitsmaterialien zum Download ausgestattet, an den aktuellen Rechtsstand angepasst und behandelt eingehend die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der außergerichtlichen Sanierung, die Sanierung durch ein Insolvenzverfahren (Regelinsolvenz- und Insolvenzplanverfahren) sowie den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen als neues, eigenständiges Sanierungsverfahren – also drei Sanierungsverfahren in einem Buch!
Das Werk wendet sich in erster Linie an Personen, die mit Unternehmen in der Krise befasst sind, insbesondere Geschäftsführer, Gesellschafter, Unternehmensberater, Wirtschafts- und Steuerberater und Mitarbeiter bei Banken. Aufgrund des hohen Praxisbezugs ist es für diesen Adressatenkreis ein unentbehrliches Nachschlagewerk. Aber auch für Dozenten und Studenten, welche sich mit Fragen des Sanierungsmanagements von Unternehmen befassen, kann die Lektüre dieses Fachbuchs zum Einstieg aber auch zur Vertiefung bestens empfohlen werden.
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