Gotthardhospiz im Wandel
"Ziel der Reisenden war nie der Gotthard an sich, sondern stets seine Überwindung". Heute ist für die meisten Reisenden der Gotthard vor allem als Tunnel ein Begriff, die Überwindung der Passhöhe wurde somit für den Durchschnittsreisenden weitgehend obsolet. Entscheidet man sich jedoch für den Weg über den Pass kann interessantes entdeckt werden.
Die vorliegende Publikation beschreibt den Umbau des Hospizes auf dem Gotthardpass durch das Architekturbüro Miller & Maranta. Genau so wie der Gotthardpass als Durchgangsort, wenn auch als mythisch aufgeladener, in Erscheinung tritt, greift das Buch das Thema des Reisens auf ansprechende Weise auf.
Unsere Reise beginnt beim Teufelsstein und führt vorbei an einer Geschützstellung langsam hoch auf die Passhöhe. Der Übergang vom Flachland in die Gebirgswelt gelingt mittels grossformatigen Landschaftsfotografien von Ruedi Walti in unaufgeregter Art und mit einer der Poetik des Alltäglichen anhaftenden Bildsprache. Oben auf dem Scheitelpunkt des Gotthardmassivs angelangt, verschaffen wir uns einen Überblick, entdecken dabei eine heterogene Gebäudegruppe. Die im Zeitraum von einigen Jahrhunderten gewachsene Bebauung war stets im Wandel begriffen und kann als Palimpsest gelesen werden. Diese interessante Spur des Weiterbauens wird beim Umbau des Hospizes von Miller & Maranta im Sinne von Alt und Neu aufgenommen und weitergeführt.
Der Umbau des Hospizes bildet den Schwerpunkt der Publikation, ganz so wie wir uns nun auf unserer Reise für eine gewisse Zeit im Hospiz einquartieren. Drei Essays bilden bei unserer Rast die Lektüre: zur Architektur des Gotthardhospizes (Hubertus Adam), zur Geschichte eines Denkmals (Michael Hanak) und zur alpentransversale Gotthard (Kilian T. Elsasser). Das bestehende Gotthardhospiz beinhaltet in überraschender Weise zwei Elemente: eine Kapelle und eine Herberge. Beide Funktionen werden unter einem Dach vereint und in einem Volumen zusammengefasst. Die Sprache der Architektur wird im ersten Essay spezifisch erörtert und in den Kontext gestellt, aus dem sie gewachsen ist. Nachdem wir nun das architekturtheoretische Rüstzeug erhalten haben, nähern wir uns dem Bau mit einer Umwanderung des Objekts (Fotografien) und entdecken trotz des monolithischen Gesamteindruckes die changierenden Seiten des Hospizes. Unterstützend dazu erhalten wir die Fassadenansichten sowie die Grundrisse des Umbaus, bevor wir nun das Gebäude betreten.
Die Innenraumfotografien vermitteln einen atmosphärischen Eindruck, dem Bauen in den Alpen angepasst. Nach dem Rundgang durch die öffentlichen Räume wird der Fokus auf die private Einheit, das Gästezimmer, gelegt. Detaillierte Pläne (Grundriss, Schnitte und Innenraumansichten) sowie zahlreiche Fotografien erlauben einen präzisen Einblick in das vom Material Holz geprägte Innenleben. Im Zimmer zur Ruhe gekommen erfahren wir umfassend von der Geschichte des Ortes. Die Entstehung des kleinen Sakralbaus wird zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert datiert. Der geschichtliche Prozess ist der einer ständigen Erneuerung. Dieser Entwicklungsstrang zieht sich bis heute kontinuierlich fort, was sich bei der Transformation des Hospizes (inklusive der Auszeichnung mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel) anschaulich verfolgen lässt. Das Erzählte wird bebildert mit Abdrucken von Stichen, Farbgrafiken, Malereien und historischen Fotografien.
Im dritten Essay erfahren wir von der verkehrstechnischen Anbindung und Bedeutung des Ortes: die Entwicklung vom Saumpfad über den Strassenbau, den Bau der Eisenbahnstrecke (Tunnel) und die Eröffnung der Autobahn im Jahre 1980. Die verkehrstechnischen Änderungen brachten immer auch veränderte wirtschaftliche Voraussetzungen für den Ort mit. Interessant ist zu entdecken, wie der Ort sich stets transformiert hat. Am nächsten Morgen nehmen wir Abschied vom Hospiz und gelangen, begleitet durch grossformatige Fotografien, über die historische Tremolastrasse langsam runter nach Airolo und setzen unsere Reise in Richtung Süden fort.
Die Publikation überzeugt besonders in der Art der Präsentation, indem sie das Gebäude in einen vielschichtigen Kontext stellt und fundiert mit einem offenen Verständnis informiert.

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