Milieuschilderungen und Begegnungen
Das zweite Buch der seit 2002 in Berlin lebenden türkischen Journalistin und Übersetzerin Menekşe Toprak enthält acht Erzählungen, in deren Zentrum jeweils der Seelenzustand oder das Erleben eines Menschen steht.
Die erste, "Doğu’da bir yerde" (Irgendwo im Osten) spielt in Kreuzberg und in der autonomen Hausbesetzerszene in Ostberlin, wo sich Bezüge nach Istanbul auftun; die zweite, "Hangi Dildedir Aşk" (In welcher Sprache ist die Liebe) handelt in Istanbul, doch die beiden Hauptfiguren, zwei junge Frauen, kommen beide aus Berlin. Die eine, Aylin ist dort geboren und fühlt sich wohler, wenn sie Deutsch als wenn sie Türkisch spricht; Claudia, die andere, beherrscht jedoch überhaupt kein Türkisch, sucht trotzdem ihren türkischen Vater, von dem sie nur ein altes Jugendfoto und einige vage Erzählungen ihrer Mutter kennt.
Besonders gelungen ist "Hayal Kahvesi", Traumcafé, mit dem sich der Kreis wieder in Berlin, in einem praktisch ausschließlich von Migranten bewohnten Stadviertel schließt. Ein arbeitsloser Türke findet Arbeit in einem Café, das überhaupt nicht in die Gegend passt und dementsprechend immer leer ist - ein Café, das Farbe, Geschmack und Bücher in das perspektivlose Leben der Bewohner dieses trostlosen Quartiers bringen sollte. Doch der verständnislose Kommentar oder gut gemeinte Ratschlag eines Landsmannes aus dem anatolischen Osten zeigt, was die Männer dort wollen: "Wenn du hier einen Billardtisch reinstellst und Tische zum Kartenspielen, eine Biertheke und so ... Einen Fernseher mit türkischen Kanälen, die Fußball und solche Sachen zeigen ..." (S. 95) Bei dem Gedanken allein dreht sich dem Cafébetreiber der Magen um. Und so bleibt das Café ein Ort der Träume und Illusionen, von dem der Leser hofft, er möge wirklich existieren in Berlin.
Interessant an diesem Buch sind vor allem die Milieuschilderungen, die Eindrücke und zwischenmenschlichen Begegnungen. Und so freut man sich nach Beendigung der Lektüre dieses kleinen Büchleins schon auf das hoffentlich bald folgende und wünschte, dass einige dieser Erzählungen auch ins Deutsche übertragen würden.

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