Das Standardwerk der Makroökonomik
N. Gregory Mankiw, Professor an der Harvard University, ist einer der renommiertesten und einflussreichsten Makroökonomen der USA und war unter dem ehemaligen Präsidenten Georg W. Bush von 2003 - 2005 Vorsitzender des Council of Economic Advisers. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die deutsche Ausgabe des weltweiten Lehrbuch-Bestsellers "Macroeconomics", der - zusammen mit Mankiws "Principles of Economics" - eine Auflage von zwischenzeitlich weit über eine Million erreichte. Das Buch ist eines der besten makroökonomischen Lehrbücher, das derzeit auf dem Markt ist und wird, übersetzt in zahlreichen Sprachen, weltweit erfolgreich in Lehrveranstaltungen für fortgeschrittene Studierende der Wirtschaftswissenschaften eingesetzt.
Die fachkundige Übersetzung durch Thomas Sauer, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, der diese Aufgabe von Klaus Dieter John (†), ehemaliger Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Chemnitz, übernommen hat, berücksichtigt alle Änderungen der achten und neunten amerikanischen Auflage und stellt eine vorsichtige Anpassung des Werks an die europäischen bzw. deutschen Verhältnisse sicher. Das Lehrbuch deckt mit 20 Kapiteln die großen makroökonomischen Themen wie zum Beispiel Inflation, Arbeitslosigkeit, Wachstum und Staatsverschuldung ab und beleuchtet systematisch Möglichkeiten und Grenzen der Geld-, Fiskal- und Außenwirtschaftspolitik.
Das Werk zeichnet sich durch eine insgesamt kompakte und gleichwohl präzise Darstellung der Makroökonomie aus und thematisiert die Schwerpunkte in den folgenden sechs Teilen:
Im Teil I (Einführung) werden eingangs die breit gestreuten Fragen der Makroökonomik anhand von typischen Beispielen diskutiert. Danach wird die ökonomische Denkweise, insbesondere das Vorgehen des Ökonomen bei der Konstruktion von Modellen, erläutert. In einem weiteren Kapitel werden drei ökonomische Kennzahlen, die sowohl für die Wirtschaftspolitik als auch für die makroökonomische Analyse eine zentrale Rolle spielen, vorgestellt: das Bruttoinlandsprodukt, der Verbraucherpreisindex und die Arbeitslosenquote.
Teil II (Klassische Theorie - Die Volkswirtschaft bei langfristiger Betrachtung) stellt das grundlegende klassische Modell des Nationaleinkommens vor und zeigt hierbei u. a. auf, wie die Produktionsfaktoren gemeinsam mit der Produktionstechnologie das Einkommensniveau bestimmen und wie fiskalpolitische Maßnahmen die Allokation der volkswirtschaftlichen Ressourcen zwischen Konsum, Investitionen und Staatsausgaben beeinflussen. Danach werden das Geldsystem und die Instrumente der Geldpolitik untersucht. Ein weiteres Kapitel eröffnet die Diskussion der Wirkungen der Geldpolitik und liefert u. a. Erkenntnisse über die Quantitätstheorie des Geldes und Einsichten in die sozialen Kosten der Inflation sowie in die Ursachen und Folgen von Hyperinflationen. Anschließend folgt die makroökonomische Analyse offener Volkswirtschaften. Es werden Modelle behandelt, mit denen die Leistungsbilanz und der Wechselkurs erklärt werden sowie die Beziehung zwischen Haushaltsdefizit und Leistungsbilanzdefizit und die makroökonomische Wirkung protektionistischer Handelspolitik. Ein abschließendes Kapitel widmet sich der Arbeitslosigkeit und untersucht u. a. die Frage, weshalb es dauerhaft Arbeitslosigkeit gibt und wodurch ihre Höhe bestimmt wird. Zusätzlich werden auch wichtige Arbeitsmarkterfahrungen zwischen den USA und Europa verglichen.
Teil III (Wachstumstheorie - Die Volkswirtschaft bei sehr langfristiger Betrachtung) dynamisiert die klassische Theorie durch die Einführung und Entwicklung der Komponenten der modernen Wachstumstheorie. Zuerst wird das Solow-Wachstumsmodell als Instrument zur Beschreibung der zeitlichen Wirtschaftsentwicklung erörtert. Hierbei wird insbesondere die Rolle von Kapitalakkumulation und Bevölkerungswachstum herausgearbeitet. Danach wird das Solow-Modell um den technologischen Fortschritt erweitert, um u. a. die weltweiten Erfahrungen zum Verhältnis zwischen Wirtschaftspolitik eines Landes und dessen Lebensstandard zu erklären.
Konjunkturzyklen stellen für Ökonomen und Wirtschaftspolitiker ein ständig wiederkehrendes Problem dar, so dass sich die Frage stellt, mit welchen geeigneten wirtschaftspolitischen Maßnahmen sich derartige wirtschaftliche Schwankungen beeinflussen lassen. Mit dieser Thematik setzt sich Teil IV (Konjunkturtheorie - Die Volkswirtschaft bei kurzfristiger Betrachtung) auseinander und befasst sich insbesondere mit den spezifischen Modellen und Parametern der Gesamtnachfrage und des Gesamtangebots. In diesem Kontext wird auch aufgezeigt, wie Geld- und Fiskalpolitik die Wirtschaft beeinflussen und welche Zusammenhänge zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit existieren.
Teil V (Themen der makroökonomischen Theorie) wendet sich verschiedenen Punkten zu, welche das Verständnis für wirtschaftliche Probleme vertiefen. Zuerst wird ein dynamisches Gesamtangebots-Gesamtnachfrage-Modell entwickelt. Danach werden die dahinter stehenden Parameter genauer analysiert. Zum einen geht es hierbei um die verschiedenen Theorien des Konsumverhaltens, zum anderen um die hinter der Investitionsfunktion stehende Theorie.
Im Teil VI (Themen der makroökonomischen Wirtschaftspolitik) geht der Verfasser der Frage nach, welche Rolle die staatliche Wirtschaftspolitik spielen sollte. Mankiw widmet sich in diesem Zusammenhang zuerst zwei Fragen, welche in der Diskussion um die "richtige" Konjunkturpolitik eine Schlüsselstellung einnehmen. Erstens: sollten sich die Entscheidungsträger der Geld- und Fiskalpolitik aktiv oder passiv verhalten? Zweitens: sollte die Politik auf Regeln oder auf diskretionären Entscheidungen basieren? Ein weiteres Kapitel stellt die verschiedenen Aspekte von Staatsverschuldung und Haushaltsdefiziten in den Mittelpunkt. Abschließend werden das Finanzsystem und seine Verbindungen mit der Gesamtwirtschaft erörtert. Hierzu wird diskutiert, wofür das Finanzsystem eigentlich verantwortlich ist, nämlich Finanzierung der Investitionen, Teilen der Risiken, Reduzierung asymmetrischer Informationsverteilungen und Stärkung des Wirtschaftswachstums. Danach wird am Beispiel der jüngsten Finanzkrise (2008/2009) und des dadurch bedingten wirtschaftlichen Abschwungs auf mögliche Ursachen und Auswirkungen der Finanzkrisen eingegangen sowie untersucht, mit welchen politischen Maßnahmen derartige Krisenwirkungen zu bekämpfen sind und wie die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Finanzkrisen vermindert werden kann.
Das Buch endet mit einem kurzen Epilog (Was wir wissen - und was nicht), in dem die wichtigsten Ergebnisse der Makroökonomie zusammengefasst werden. Während die grundlegenden Erkenntnisse von fast allen Makroökonomen akzeptiert werden, gibt es auch etliche Punkte, die nach wie vor umstritten sind. Hierzu gehört vor allem die Frage, wie die ökonomische Theorie wirtschaftspolitisch umgesetzt werden sollte. Mit einem kurzen Abriss solcher ungeklärten Fragen und einem Glossar der wichtigsten themenrelevanten Begriffe wird das Werk abgerundet.
Mit den Aktualisierungen bzw. Überarbeitungen und Erweiterungen in der vorliegenden siebenten Auflage wurden der Fortentwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und den makroökonomischen Ereignissen der jüngsten Vergangenheit, z. B. der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der Steuerflucht großer Unternehmen, Rechnung getragen. Die mit Abstand größte Änderung ist die Aufnahme eines neuen Kapitels über das Finanzsystem. Daneben wurde eine Reihe von aktuellen Ergänzungen in vielen Kapiteln des Buches vorgenommen.
Dieses Werk steht in der Tradition gelungener amerikanischer Lehrbücher der Wirtschaftswissenschaften. Es besticht durch den optimalen Mix aus sprachlichen, graphischen und mathematischen Erklärungen. Der aktuelle wissenschaftliche Stand der Makroökonomie wird insgesamt sehr gut verständlich, praxisorientiert, ja oftmals spannend vermittelt. Hierzu trägt auch die hervorragende methodisch-didaktische Konzeption mit vielen anschaulichen Beispielen sowie klassischen und aktuellen Fallstudien bei, in denen die entwickelten Modelle auf die wirtschaftliche Realität übertragen werden. Kapitelübersichten erleichtern eine erste Orientierung über die Inhalte, Marginalien und Info-Boxen unterstützen das Lernen und liefern vertiefende bzw. spezielle Informationen. Wiederholungsfragen und Aufgaben bzw. Anwendungen, jeweils zum Ende eines Kapitels, dienen zur Überprüfung des Lernerfolgs.
Dieser Klassiker zur Makroökonomik kann nach wie vor nicht nur allen fortgeschrittenen Studenten der Wirtschaftswissenschaften ausdrücklich zur Lektüre empfohlen werden, sondern darüber hinaus allen, die sich über die grundlegenden makroökonomischen Zusammenhänge fundiert und aus erster Hand informieren wollen.
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