Suchmaschinen sind Selektionsmaschinen
Suchmaschinen sind aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen den Zugriff auf global verteilte Informationen, die man ohne Suchmaschinen nur schwer oder überhaupt nicht finden würde. Aber wer macht sich schon Gedanken darum, ob er oder sie als Nutzer die beste Suchmaschine nutzt, die passende Suchstrategie anwendet oder welche Technologien und Firmen eigentlich hinter Google, Yahoo und Co stehen?
Der vorliegende Sammelband vereint Beiträge verschiedenster Fachleute - vor allem Wissenschaftler und Journalisten, die sich eingehend mit Suchmaschinen im Allgemeinen oder mit einzelnen Aspekten davon befassen. Die Herausgeber sind Wissenschaftler am Lehrstuhl für Journalistik an der Universität Leipzig, wo sie den Forschungsschwerpunkt "Suchmaschinen" bearbeiten. Ihr einleitender Beitrag fasst offene Fragen und mögliche Forschungsfelder im Zusammenhang mit Suchmaschinen zusammen. Es wird klar, dass hier sowohl Forschungsbedarf besteht als auch international politisches Handeln erforderlich ist, da Suchmaschinen weltweit verfügbar sind und die bisherigen Gesetze nicht ausreichen.
In drei Kapiteln werden verschiedene Themenbereiche aufgegriffen. Der erste Teil des Buches ist der Suchmaschinenregulierung und -ökonomie gewidmet. Hier geht es um die möglichen und erforderlichen Maßnahmen zur Regulierung von Suchmaschinen. So werden normative Prinzipien für eine Diskussion bezüglich des künftigen gesetzlichen Umgangs mit Suchmaschinen vorgestellt, aus Sicht eines Regulierers die Vorteile der Selbstkontrolle oder von Codes of Conduct verdeutlicht und der notwendige Ausschluss von Inhalten begründet. Außerdem werden die Themen personalisierte Daten und Datenschutz sowie die ökonomischen Hintergründe des Suchmaschinenmarktes kritisch analysiert.
Das Problemfeld "Suchmaschinen und Journalismus" schließt sich im zweiten Teil an. Da Journalisten auf Recherchen angewiesen sind, ist es nur logisch, dass sie auf Suchmaschinen zurückgreifen. Inzwischen wird hinterfragt, ob dies die journalistische Qualität beeinflusst, wie kritisch Journalisten mit Suchmaschinen umgehen und ob das Verwenden von Suchmaschinen an sich eine Einschränkung darstellt. Dazu kommt das Problem, dass auch Suchmaschinen Newsportale anbieten, bzw. Seiten mit quasi-journalistischen Inhalten indexieren. Einige Aufsätze bieten Beispiele für den Umgang von Medieneinrichtungen wie BBC, ARD oder netzeitung.de mit Suchmaschinen, andere beschäftigen sich mit den Konsequenzen für Medienarchive oder der Rolle von Suchmaschinen in der Kontroverse um die dänischen Mohammed-Karikaturen.
Der dritte Teil des Bandes befasst sich schließlich mit der Qualität von Suchmaschinen und dem Nutzerverhalten. Bei der Frage nach Qualität geht es nicht nur um Ergebnisse, die ein Nutzer erhält, sondern auch um die Technologie, und zwar im Vergleich mit anderen Suchmaschinen. Gleich zwei Aufsätze beschäftigen sich mit Problemen der Sicherheit. Das Nutzerverhalten wird unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet: die Hinwendung von Informationssuchenden zu Suchmaschinen in den letzten Jahren und die Bemühungen zum Schutz von Kindern bzw. Jugendlichen. Zuletzt wird eine Untersuchung des Angebotes von Google Scholar beschrieben.
Dieser Sammelband mit deutschen und englischen Artikeln wendet sich in erster Linie an eine wissenschaftlich interessierte Leserschaft. Aber auch für Journalisten und Medienpolitiker kann die Lektüre durchaus erhellend sein, ebenso für in Informationseinrichtungen Tätige, die die Konkurrenz durch Suchmaschinen täglich erleben. Das Niveau der Aufsätze ist durchweg hoch, viele bieten in den Anmerkungen umfangreiche Literaturangaben. Ein Anliegen der Herausgeber war es, die zukünftige Suchmaschinenforschung voranzutreiben und dieses Ziel haben sie erreicht: Immer wieder wird von gesetzgeberischen Fortschritten oder erfolgreichen Untersuchungen berichtet; ein Großteil der Autoren macht jedoch keinen Hehl daraus, dass es noch viel zu tun gibt, bis das komplexe Feld "Suchmaschinen" überschaubarer wird. Wen der Status quo in der Suchmaschinenforschung interessiert, der kann von diesem Buch profitieren.

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