Gedichte von Heinrich Heine begleitet von Kunstwerken aus seiner Zeit

Heinrich Heines romantischen, zuweilen provokanten Gedichte und Lieder begleitet von Aquarellen, Gemälden und Blumenbildern berühmter Zeitgenossen wie Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge oder Carl Spitzweg. Ein schönes Geschenkbuch.

Es flüstern und sprechen die Blumen

Poesie, Low-Fi

Man kennt Charles Bukowski wahrscheinlich eher für seine Kurzgeschichten als für die Gedichte. Dabei hat er - wie der vorliegende Band zeigt - nicht wenige davon verfasst; insgesamt 439 Gedichte, zusammengestellt aus zwei bereits bei Zweitausendeins erschienen Gedichtbänden und 350 Seiten unveröffentlichtem Material aus dem Nachlass, beinhaltet dieser Band. Die deutsche Übersetzung besorgte Bukowskis deutscher Freund und Agent Carl Weissner. Das faszinierende an den Gedichten ist die Leichtigkeit und - trotz all dem Blues - der grinsende Schalk, der die Texte vor der Banalität rettet. Über das Verfassen von Gedichten schreibt Bukowski: "Du machst es, wie du eine / Fliege killst: Mit Links", so der Titel des Gedichts und weiter heisst es: "Bach hatte zwanzig Kinder. / Tagsüber hat er auf Pferde / gewettet, nachts hat er gefickt / und am Vormittag gesoffen. / Komponiert hat er zwischendurch / ... sagte ich, als sie von mir wissen wollte wann ich eigentlich meine Gedichte schreibe." Tatsächlich scheinen die Gedichte wie "mit Links" geschrieben. Man liest sie in einem Zug und vergisst beinahe, dass es sich um einen Gedichtband handelt. Man wähnt sich eher in einer seiner Kurzgeschichten. Aber genau darin liegt die Kunst dieser Texte, denn der Schein des Banalen und des Einfachen ist eben nur ein Schein. Dahinter steckt immer ein "Augenblick der Wahrheit" (Jörg Fauser). Ein Augenblick der Wahrheit, der die Lektüre dieses Buches lohnenswert macht.

439 Gedichte

Sprache und Erotik

André Pfoertners zweiter Gedichtband trägt den Titel "Cogitative Erotik". Auch wenn der Titel etwas befremden mag, lässt sich doch erahnen, worum es in Pfoertners Gedichten gehen könnte: Einerseits um die Erotik als sinnlich-körperliches Erleben und andererseits um deren Überführung in ein Cogito, d.h. schlussendlich in Sprache. Die Spannung zwischen der Unmittelbarkeit von Erotik und der Mittelbarkeit von Sprache, die sich im Titel ankündigt und eine interessante Ausgangslage für einen Gedichtband gewesen wäre, entpuppt sich jedoch als Effekthascherei. Mit viel Getöse und schwerem Geschütz geht es auch gleich los. "Ferrosophie", eines der ersten Gedichte, ist eine Lobeshymne auf die stählerne Männlichkeit: "Eisen [...] Reckt gar gierig sich empor - / Senkrecht wird das Eisen groß - / Greift schon nach der Wolken Flor, / Bohrt sich in des Himmels Schoss, / Der sich durchbohren lässt gar stoisch. /Eisen - / das ist männlich und heroisch." Manchmal geht es aber auch ganz heiter zu und her. Beispielsweise das Gedicht "Schönheit vom Lande" (im Untertitel: "Die erotische Ausstrahlung rustikaler Schönheit") ist an unfreiwilliger Komik schwer zu übertreffen: "Der Duft deines Körpers stieg gewaltig zu mir / Wie Champagner-Musik von Rossini. / Dein Parfüm mischte duftend sich in diese Kür: / Gabriela Sabatini." Da muss man erst drauf kommen! Man wünschte sich, Pfoertner hätte da und dort etwas weniger dick aufgetragen und das eine oder andere sprachliche Klischee ausgelassen. Denn so, wie sich Lyrik in diesem Band präsentiert, ist sie nichts als eine bunte Verpackung, ohne Tiefgang und letztendlich nur darauf bedacht, zu gefallen.

Cogitative Erotik