Von Lenin lernen?
100 Jahre nach der Oktoberrevolution. Obwohl revolutionäre Utopien nicht mehr gerade im Trend liegen, scheut sich der slowenische Philosoph und Lenin-Kenner nicht, eine kommentierte Ausgabe von Auszügen aus dem Werk von Wladimir Iljitsch Lenin herauszugeben. Auch wenn sich die Kommentare auf eine 96-seitige Einleitung und ein kurzes Nachwort beschränken, wird sich der Leser dennoch über den gesamten Text freuen, denn wer hält heute schon noch einen echten Lenin in der Hand?
Lenins letzter Kampf im 20. Jahrhundert
Lenins Texte wie "Über das Besteigen hoher Berge, über die Schändlichkeit der Verzagtheit, über den Nutzen des Handels, über das Verhältnis zu den Menschewiki" sind nach wie vor ein Lesevergnügen und natürlich beruhigt auch Lenins Brief an Genosse Stalin die Gemüter, denn schließlich hatte ersterer in seinen letzten Zeitzeugnissen vor letzterem ausdrücklich gewarnt. Dennoch konnte auch Lenin und schon gar nicht Trotzki den Leninismus als Staatsdoktrin verhindern. Denn Lenin selbst war nie Leninist, erst Stalin machte ihn dazu, um seine eigene Herrschaft zu legitimieren. Slavoj Žižek: "Der Leninismus ist eine stalinistische Vorstellung durch und durch." Aber wie sollte Chrustschow Jahrzehnte später noch sagen: "Die Maschine war in Ordnung, ihr oberster Maschinist war es nicht". Die letzte Phase der Begeisterung für den Kommunismus hatte dieser 1959 in den USA selbst angekündigt: "Ihre Enkel werden Kommunisten sein". Die politischen Sechziger als Chrustoschows Vermächtnis in den USA?
Žižeks Empfehlungen für das 21. Jahrhundert
Slavoj Žižek glaubt die Linke heute in einer Situation, die "unheimliche Ähnlichkeit mit jener Situation hat, aus der heraus der Leninismus entstanden" sei. Lenin zu wiederholen bedeute, "die von ihm versäumten Gelegenheiten wieder aufzugreifen". Also nicht das, was er tat, sondern das, was er versäumte zu tun, zu machen. Lenin sei zumindest kein russischer Chauvinist gewesen und habe die regionale Identität der UdSSR gewürdigt, ganz anders als Stalins Sozialismus. Žižek analysiert die Gegenwart der Linken mit den Worten: Die Reaktion auf den Ausfall des Sozialstaates war zwangsläufig der Populismus von rechts. Die Linke brauche nun ein eigenes positives Projekt, das weit über die Grenzen des Wohlfahrtsstaates hinausgehe. Oder wie es die von Žižek zitierte Sophie Wahnich noch besser ausdrückte: "Faire entendre la voix de la verité, un droit révolutionnaire éternel". Von Lenin lernen hieße auch "La verité surgit de la méprise" (Die Wahrheit entsteht aus Fehlern). On s’engage et puis on le verra.

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