Machenschaften in der Finanzwelt
Marc Wallace, dessen Sohn Kyle vor sieben Jahren entführt worden ist, arbeitet als Energie-Analyst für einen einflussreichen privaten Hedgefonds in New York. Ein Bombenanschlag auf die Nord-Stream Pipeline, die Russlands Öl nach Westeuropa transportieren soll, erschüttert die Finanzwelt. Zur gleichen Zeit werden Wallace Neuigkeiten über Kyles Verschwinden zugespielt. Wallace kommt zu der Überzeugung, dass die beiden Ereignisse zusammenhängen, beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und gerät in ein gefährliches Netz von internationaler Politik und Grosskapital.
"Spur des Verrats" ist gut geschrieben, spannend erzählt und interessant zu lesen, weil er einem aufschlussreiche Einblicke in die Finanzwelt und den Ölhandel gewährt. Gleichzeitig ist dies ein konventioneller Krimi in dem Sinne, dass die einzelnen Protagonisten immer über ganz einflussreiche Kontakte zu Männern und Frauen verfügen, von denen einem nie wirklich gesagt wird, wer diese denn nun eigentlich sind und weshalb sie so mächtig geworden sind beziehungsweise weshalb sie so mächtig haben werden können. Das und die Schilderung der verschiedenen Attentate ist wenig überzeugend. Und realitätsnah schon gar nicht. Sicher, das muss ein Thriller ja auch nicht sein, doch bei "Spur des Verrats", solange er die Finanzwelt schildert, glaubt man eben sofort, dass es dort genau so zugeht, wie der Autor, der an der Harvard Business School studierte und lange Jahre General Partner bei Goldmann Sachs war, dies schildert.
Lee Vance ist ein solider Erzähler und präsentiert hier eine Geschichte, bei der man auch immer wieder auf Lebensweisheiten stösst, die man sich gerne gefallen lässt.
"Die eine grosse Lektion meines Lebens - und ich würde alles geben, sie nicht so gründlich gelernt zu haben - lautet, dass wir alle verwundbar sind."
"Jahrelang hatte ich mich danach gesehnt, die Sache abzuschliessen, aber die Aussicht, endlich die Wahrheit zu erfahren, machte mir Angst. Wahrheit bedeutet auch das Ende der Illusionen."
"Scheiss auf legal oder illegal. Darüber sollen sich die Juristen den Kopf zerbrechen. Am Ende des Tages ist man entweder einer von den Guten oder einer von den Bösen. Und wenn man anfängt, Menschen wehzutun, um Menschen zu helfen, hat man eine Grenze überschritten. So kompliziert ist das gar nicht."
"... die Polizei hat es gern simpel und überschaubar. Wenn sie anfangen, von all den Dingen zu reden, die auf den Karteikarten an der Wand ihres Hotelzimmers stehen, wird denen der Kopf schwirren. Diese Geschichten von alten Opfern und Fällen, die nie vergessen sind, gibt es nur im Fernsehen. Im wirklichen Leben sorgen sich die Oberen nur darum, was heute in der Zeitung steht und was morgen."
"Erschreckend glaubwürdig" sei "Spur des Verrats", lässt einen der Verlag auf dem Umschlag wissen. Und die "Daily Mail" spricht von einem Thriller, der einen "komplett umhaut." Ich teile beide Einschätzungen nicht, empfehle dieses Werk aber trotzdem: weil man gut und spannend unterhalten wird und etwas über die Finanzwelt erfährt. Den Eindruck, dass Lee Vance sich auch in der Welt der kriminellen Machenschaften auskennt, hat man jedoch nicht.
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