Aktuelle Entwicklungen in der Türkei
Die Beiträge dieses Sammelbandes kreisen um die aktuellen Entwicklungen in der Türkei und befassen sich mit der Wahrnehmung der Türkei durch Europa.
Modell Türkei?Türkei: Reif für die Europäische Union?
Schüle hat auf der Suche nach den Geheimnissen und Tiefen der türkischen Seele eine Reise quer durch Anatolien unternommen, abseits der Touristenpfade und dabei Antworten auf die Frage gekriegt, ob die Türkei reif für Europa ist.
TürkeireiseVergangenheit und Gegenwart der Türkei
Diese Einführung in die Geschichte, Politik und Kultur der Türkei geht differenziert auf aktuelle Themen und Probleme, z.B. den Zypern-Konflikt und die EU-Beitrittsfrage, ein. Der historisch-politische Teil ist hingegen etwas knapp geraten.
TürkeiReportagen aus der Türkei
Die Autorin versammelt hier Reportagen aus der Türkei, in denen sie zum Teil über Ungewöhnliches und wenig Bekanntes berichtet. Für ein Buch sind die Artikel fast etwas kurz geraten.
Das Mädchen mit dem falschen Namen - Türkische TabusPraktische Kurzgrammatik für Türkisch
Dieses nützliche Büchlein über die Grammatik des Türkischen ist nutzerfreundlich aufbereitet und kann in verschiedenen Situationen gute Dienste leisten.
Türkisch - PONS Grammatik, kurz & bündigTürkei in Lesehäppchen
Nachdenkliche und spannende Geschichten aus der Türkei. Schade, dass diese Autoren im deutschsprachigen Raum fast völlig unbekannt sind.
Merhaba Türkiye!Einstieg in Türkisch
Ein solides Lehrwerk für Türkisch, das zum Niveau A2 führt, mit dem man die wichtigsten Situationen des Alltags meistern kann.
Güle güle - Türkisch für AnfängerKampf um Malta
Ein (zu) dicker Roman über die türkische Belagerung Maltas und die Rückeroberung der Insel in der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Das SakramentEin Thriller, der uns die Sprache verschlägt?
Thriller können Spass machen und einen fesseln. Nicht aber, wenn man als Leser fortlaufend veräppelt wird, was hier ganz eindeutig der Fall ist.
Der eine ist stumm, der andere ein BlinderDer türkische Mann in Deutschland
Kelek, die bereits auf die Praxis arrangierter Ehen in türkischen Familien aufmerksam gemacht hat, betrachtet nun die Auswirkungen der lebenseinschränkenden Traditionen auf die türkischen Männer. Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Freiheit!
Die verlorenen SöhneBeitritt der Türkei zur Europäischen Union um jeden Preis?
Die Türkei kann zu Europa gehören, wenn sie es will. Dem "Schari'a-Geist" darf aber "kein Zutritt zu Europa gewährt werden", fordert Bassam Tibi und mahnt Europa, nicht seine Werte zugunsten einer falsch verstandenen Toleranz aufzugeben.
Mit dem Kopftuch nach Europa?PC-Kurs für Türkisch
Für die etwas weniger gefragten Sprachen ist das Selbstlern-Angebot nicht sehr gross. Wer Türkisch lernen will, ist aber mit dem Computerkurs von Strokes recht gut bedient.
TürkischTürkisch-Vokablen für Anfänger
Eine Vokabellern-Software für Anfänger ohne Vorkenntnisse. Sehr weit kommt man mit diesem Programm allerdings nicht.
Learn TurkishGeographie und Geschichte der Türkei
Dieser Band aus der Reihe "Wissenschaftliche Länderkunden" ist ein sowohl umfassendes als auch tief gehendes Geographiebuch, das höchsten Ansprüchen genügt. Ausführlich schildern die Autoren die physischen Gegebenheiten der Türkei und legen dabei besonderes Augenmerk auf die anthropogenen Einflüsse. Sie rekonstruieren die Faktoren, die zur heutigen Reliefgestaltung und Vegetation führten; gleichzeitig machen sie auf Risiken aufmerksam, so z. B. auf die erhebliche, flächenhafte Bodenabspülung durch Entwaldung, Beackerung und Überweidung, seit vor etwa 7000 bis 8000 Jahren Ackerbau und Herdenviehzucht begannen. Die so genannte Hangrinnenerosion gehört heute in Inner- und Südanatolien selbstverständlich zum Landschaftsbild und verdeutlicht die irreversiblen Bodenverluste, deren Auswirkung auf das landwirtschaftliche Potenzial der Türkei nach Ansicht der Autoren in ihrer Bedrohlichkeit nicht voll erkannt wird. Eine besondere Qualität des Buches ist, wie die Autoren an vielen Stellen die historischen Hintergründe für heute zu beobachtende Eigenheiten des Landes aufhellen. So führen sie die heutige große Mobilität der Bevölkerung auf deren 800 Jahre alte nomadische Tradition zurück. Interessant ist auch, dass heute "Türkentum" zentralasiatischer Herkunft "für jeden Türken ein stolzes nationales Bekenntnis" ist (S. 135), obwohl doch Kleinasien erst ab dem 11. Jahrhundert von Turkmenen erobert wurde. Die Eroberung ging - nachdem zuvor verheerende Einfälle und Beutezüge von Persern und Arabern das Land geschwächt und stark entvölkert hatten - so zügig vonstatten, dass eine Flucht der verbliebenen byzantinischen und armenischen Bevölkerung unwahrscheinlich ist. Daher müsste nach Ansicht der Autoren jeder heutige Türke eigentlich "zugeben, unter seinen Vorfahren mindestens ebenso viele Erzfeinde, christliche Griechen oder Armenier, wie eigentliche Türken zu haben" (S. 135). Griechische Dialekte wurden z.B. im Raum Kayseri - also in Zentralanatolien, nicht etwa in Thrakien - noch im 19. Jahrhundert gesprochen. Doch dem heutigen "Durchschnittstürken sind die Antike und Byzanz so fremd wie dem Durchschnittsdeutschen das Neolithikum" (S. 135). Die politische Situation im Land, die im Titel gleichwertig neben Geschichte und Wirtschaft steht, streifen die Autoren jedoch eher knapp und oberflächlich. Ein kurzer Anhang liefert "Einblicke" u.a. in die Religion und Kultur. Zahlreiche Graphiken veranschaulichen klimatische Faktoren, Erdbebenrisiko, Vegetation, landwirtschaftliche Nutzung, Energieversorgung, Siedlungsformen, ethnische Zusammensetzung, Schulbildung, Verteilung des Fremdenverkehrs und vieles mehr. Vielleicht hätte man sich eine etwas detailliertere Karte gewünscht als die auf der Umschlaginnenseite im Maßstab von 1:6000000. Oft hat der Leser große Mühe, die im Text genannten Orte, Flüsse oder Berge wenigstens ungefähr zu lokalisieren. Ansonsten lässt das sorgfältig gemachte Buch kaum Wünsche offen.
TürkeiTürkisch für Anfänger
"Das beste Türkisch nützt Ihnen nichts, wenn Sie dauernd ins Fettnäpfchen treten." (S. 32) Wie wahr! Dass sich in diesem Selbstlernkurs für Anfänger mehr deutsche als türkische Texte finden, ist insofern nur konsequent. Was nutzt es, wenn ein deutscher Mann höflich "Merhaba" (Grüß Gott) sagen kann, einer Frau mit Kopftuch aber aufdringlich die Hand hinstreckt und noch nicht einmal versteht, warum diese zurückzuckt. Weniger das Nichtbeherrschen einer fremden Sprache lässt Kommunikation missglücken, wohl aber das Nichtbeachten von Tabus - oder das falsche Interpretieren von Gebärden. Die unserem Nicken ähnliche Kopfbewegung beim Nein-Sagen dürfte vielen Griechenland-Urlaubern bekannt sein. Dass "Einstieg Türkisch" auf solche Anlässe zu Missverständnissen hinweist und der Landeskunde in diesem Kurs allgemein ein so hoher Stellenwert eingeräumt wurde, ist somit ausgesprochen hilfreich. Auch aus diesem Grund handelt es sich hier um ein Lehrwerk, das allen Standards eines modernen Sprachunterrichts genügt. Wie der Titel nicht anders erwarten lässt, richtet sich der Kurs an Menschen, die innerhalb möglichst kurzer Zeit die allerwichtigsten Alltagssituationen auch sprachlich meistern möchten. Erfahrung im Lernen von Fremdsprachen wird nicht vorausgesetzt. Die Grammatik ist auf das Notwendigste beschränkt, die Progression flach. Gelerntes wird mit ausreichender Häufigkeit wiederholt. Die türkische Grammatik ist verglichen mit anderen Sprachen ohnehin recht einfach. Die Erklärungen setzen keine Kenntnis der lateinischen Begriffe voraus. Hier von "Hauptwort" und "Zeitwort" anstatt von Nomen und Verb zu sprechen, wirkt allerdings etwas gewollt. Bei "Satzgegenstand" muss man schon nachdenken, um herauszufinden, was gemeint ist. Dass jemand, der in seinem Leben noch nie eine Fremdsprache gelernt hat, ausgerechnet mit Türkisch beginnen wird, ist wohl kaum realistisch. Aber von der Terminologie sollte sich auch ein eher analytisch ausgerichteter Lerner nicht abschrecken lassen. Die wichtigsten grammatikalischen Formen sind in einer Kurzgrammatik am Ende des Buches übersichtlich zusammengefasst. Ein türkisch-deutsches Glossar am Ende des Buches ermöglicht das Nachschlagen, wenn man einige der etwa 800 gelernten Wörter vergessen haben sollte. Leider wird hier von manchen Verben nur eine finite Form genannt - ohne Infinitiv - oder bisweilen gar ein feststehender Begriff bzw. kurzer Satz: "Hiç göstermiyorsunuz - das sieht man Ihnen überhaupt nicht an". Hier hätte man im Glossar "göstermek - zeigen" ebenfalls aufführen sollen; oder bei "yasli - alt" auch "yas - Alter" und "yasamak - leben". Denn für geübtere Lerner ist es doch angenehmer, das Auswendiglernen auf das Notwendige zu reduzieren und abzuleiten, wo man ableiten kann. Alles in allem aber ein gelungener Kurs, der gerade auch hinsichtlich der Auswahl an Themen - vom Einkaufen über das Geldwechseln und den Restaurantbesuch bis zum Busfahren - ideal ist für die Urlaubsvorbereitung. Etwas Zeit muss man sich natürlich nehmen; doch man kann das Programm realistisch in acht bis zwölf Wochen bewältigen.
Einstieg Türkisch für KurzentschlosseneZuviel auf einmal
Der Reichert Verlag hat mit diesem neu aufgelegten und modernisierten dreibändigen Werk einen Kurs vorgelegt, an dessen Ende der Lerner die Türkische Sprache nahezu perfekt beherrschen soll. Die Lehrbücher enthalten keine Lösungen zu den Übungen, diese finden sich in getrennten Schlüsseln. Ergänzend zu Band 1 und 2 existieren CDs mit Hörtexten und Übungen sowie eine Vokabellernsoftware auf Diskette. Allein der erste Band vermittelt Kenntnisse auf der Grund- und Mittelstufe. Und hier zeigt sich bereits ein Problem des Kurses. Es wurde einfach zu viel in ein Buch gepackt. Um dem Lerner in zwei Bänden "einen großen Teil" des modernen türkischen Wortschatzes und "alle Erscheinungsformen der türkischen Grammatik" nahe zu bringen, muss in jeder Lektion eine ungeheure Menge neuer Wörter eingeführt werden. Allein in der ersten von 15 Lektionen des ersten Bandes werden rund 60 Vokabeln präsentiert. Anstatt diese im Kontext einzuführen, werden viele einfach als einsprachige Wortlisten präsentiert; die Bedeutung der Wörter muss der Lerner dann in der an jedes Kapitel angehängten "Wortkiste" selbst heraussuchen. Das Buch enthält also viel zu wenig Text und zu wenige Übungen im Verhältnis zu dem aufgeblähten Vokabular. Die Bebilderung ist insgesamt regelrecht üppig. Natürlich ist es nett, Fotos aus der Türkei betrachten zu können, nur leider stehen diese Bilder in keinem Zusammenhang mit den Lektionen. So blättert man im Grunde allzu schnell darüber hinweg, um sich dann wieder durch lange Erklärungen zur Grammatik zu arbeiten, die man mit den wenigen angebotenen Übungen kaum angemessen automatisieren kann. Viele Dialoge und Kurztexte sind darüber hinaus mit Skizzen und anderen Abbildungen illustriert. Der Informationswert der Bilder ist leider recht dünn und gleichzeitig meist nicht wirklich eindeutig. Eine echte Hilfe zum Verständnis der Texte bieten sie nicht. Wünschenswert wäre zumindest ein Gesamtglossar am Ende des Buches gewesen. Denn wer kann sich nach zehn Lektionen noch erinnern, in welcher Lektion das Wort "gözlük" (Brille) oder "çakmak" (Feuerzeug) vorkamen? - In Lektion 1! Was viele Leser abschrecken dürfte, ist außerdem das wenig professionelle Layout. Das Buch wirkt allein aufgrund seiner Aufmachung langweilig und trocken. Davon allerdings sollten sich Menschen nicht abschrecken lassen, die anstreben, die türkische Sprache wirklich gründlich zu lernen. Bezüglich des Wortschatzes sollte man ohnehin selbst eine Auswahl treffen, je nach Interessenlage. Und die Grammatik ist in diesem Buch ungewöhnlich sorgfältig, ausführlich und verständlich erklärt. Insofern kann man das Werk benutzen, um sich ein solides Fundament zu schaffen. Auch als Ergänzung, zu den vielen anderen, weniger auf Grammatik ausgerichteten Werken kann Günaydin gute Dienste leisten.
Günaydin