Teenagerfilm schlechthin
Gleich beide Anfang der 80er-Jahre entstandenen Filme zum Thema Nummer 1: Liebeskummer! Die erst 13-jährige Sophie Marceau glänzt in ihrer ersten Rolle als munterer Backfisch mit Ambitionen. Aber der Hintergrund des Teenagerfilmes schlechthin ist durchaus seriös, denn es geht um Scheidung oder nicht Scheidung und: Liebe auf Abwegen.
Silent Disco mit Walkman
Richard Sandersons Ohrwurm "Reality" trug wesentlich zum Erfolg des Adoleszenzfilms bei. Das Motiv des Songs wird die ganze Zeit über im Hintergrund angespielt, aber den Durchbruch bekommt "Reality" als Matthieu seiner Vic einen Kopfhörer umhängt und sie gemeinsam dazu Schleicher tanzen. Der Walkman war damals gerade die technische Neuerung schlechthin. Für Humor sorgen auch die vielen Eltern, die im Stau vor der Partywohnung ihrer Schützlinge Schlange stehen, während die Gastgebereltern sich in ihr Schlafzimmer zurückziehen. Teenieparties bestanden damals noch aus klassischen Limonaden, belegten Brötchen und lauter Musik. Dazu wurde wild getanzt, aber auch zu weicheren Klängen eng umschlungen "geschlichen". Denn Schleicher wie "Reality" erlaubten nur ein leises Drehen mit den Körpern, ein Schleichen um den eigenen Nabel also, kein Stampfen oder Rocken. Aber die Jugendlichen gehen auch mal gemeinsam ins Kino, löchrige Popcorntüten erheitern vor allem die Jungs. Ansonsten dominieren aber eindeutig die Mädchen das Geschehen. Sie sind der Nabel der Welt, nicht nur für den Regisseur, sondern auch für ihre Eltern. Die Fete kann beginnen. In "La Boum 1: Eltern unerwünscht!" denkt Vic, sie habe mit ihren 13 Jahren alle Höhen und Tiefen des Teenagerdaseins bereits erlebt. Die ersten Partys, Stress mit den Eltern und die erste große Liebe. Aber in La Boum 2, zur jungen Frau gewachsen, stellt sie fest, dass ihr Liebesleben bald mehr Zeit beansprucht als die Schule.
Paris in den Achtzigern
Zum Glück hat sie auch im zweiten Teil noch ihre Großmutter Poupette, die ihr stets mit einem offenen Ohr und aufmunternden Worten zur Seite steht. Denn ihre Eltern, François und Françoise, ein Zahnarzt und eine Cartoonzeichnerin, kann man in Liebesdingen wirklich vergessen. Die haben doch keine Ahnung! Der Film spielt übrigens im Paris der Achtziger: Das Lycée Henri-IV im Quartier latin, auf dem Platz des Panthéons, die Brasserie La Coupole in Montparnasse, die Discothèque La Main Jaune auf dem Platz Porte-de-Champerret, das Restaurant Le Corinto im Olympischen Quartier von Paris sind ebenso zu sehen, wie mondäne Wohnungen des Bürgertums, wo die Parties stattfinden. In "La Boum 2 - Die Fete geht weiter" sieht man am Anfang auch etwas von Salzburg sowie später dann auch die klassischen Orte des ersten Teils sowie Tunesien, wohin François und Françoise kurzfristig flüchten. "Your Eyes" (Cook da Books) heißt der Hit des zweiten Teils, aber auch "Reality" kommt natürlich wieder vor. Ein cineastisches Vergnügen, das auch die eigene Vergangenheit in einem neuen Licht erscheinen lässt! Extras: Audiokommentar von Regisseur Claude Pinoteau; Interviews mit Claude Brasseur, Sophie Marceau, Caroline Thompson, Denièle Thompson und Marie-Josèphe Yoyotte; Trailer. In und mit einem Wort: ein Mordsspass!
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