Das Kochbuch, das sich an die medizinische Lehre Hildegards von Bingen anlehnt und reich bebildert ist, bietet nicht nur Rezepte.
Neben den Rezepten, die den Hauptteil des Buches ausmachen, enthält es auch einen kurzen Blick in die Esskulturen des Mittelalters. Aus diesen leiten sich Hildegards Empfehlungen zur Ernährung ab: Dinkel ist die Grundlage, Fenchel, Sellerie und Edelkastanien weitere wichtige Bestandteile. Obwohl Fleisch eine eher seltene Zutat der mittelalterlichen Küche war und in Hildegards Klosterküche Schweinefleisch sogar ganz tabu ist, nehmen Fleischgerichte einen großen Raum im Rezeptteil ein. Erdbeeren, Pflaumen, Pfirsiche und anderes mehr schaden nach Hildegard und diesem Buch Körper und Seele. Das bleibt leider einfach so stehen ohne begründet zu werden oder auch nur anzudeuten, warum diese Lebensmittel bei Hildegard so verrufen sind.
Die Rezepte sind nicht sonderlich kompliziert, die Zutatenliste meist eher kurz. Viele Makroaufnahmen der angerichteten Speisen und Zeichnungen der Zutaten durchziehen das Buch. Das ist zu Beginn, in dem bestimmte Lebensmittel beschrieben werden, noch nützlich - beispielsweise, wenn es um die Blätter und Blüten des Fenchel geht. Ansonsten nehmen die Makrophotographien eher überhand - mehr Rezepte und gegebenenfalls weniger Photos wären wünschenswert gewesen.