Justin Torres: Wir Tiere

Zwischen Schlägen und Liebe

Vielleicht ist er wirklich die beeindruckende Stimme einer neuen Generation, als die viele Kritiker in den USA den jungen Schriftsteller Justin Torres feiern, der mit seinem Roman "Wir Tiere" ein beachtliches Debüt gegeben hat.

Der schmale Roman erzählt von drei Brüdern, die in Brooklyn aufwachsen und sich mehr schlecht als recht durch ihre Adoleszenz schlagen.

Der Vater schlägt sie immer wieder, während die Mutter sie mit Liebe überhäuft, wenn sie nicht gerade mit sich selbst beschäftigt ist oder sich von den Prügelattacken des Vaters erholt. Die drei Brüder verbringen viel Zeit miteinander, "hanging around", verüben kleine Diebstähle oder sie landen im Keller eines Nachbarsjungen, wo sie auf Kinderpornografie stoßen. Torres Roman ist drastisch, und genau das macht ihn stark.

Doch sein namenloser Protagonist, einer der drei Brüder, 17 Jahre alt, ist anders, und das wird ihm zum Verhängnis werden.
Die Sprache von Torres ist so wie das Leben der Menschen, die er beschreibt. Sie ist direkt, stellenweise regelrecht roh und nicht selten für den Leser schwer zu ertragen.

Seinen Kritikern, die in dem 2011 in den USA erschienenen Roman eine, für eine bestimmte Schicht typische, dysfunktionale Familie sehen möchten, hält Torres entgegen: "Ich wollte ein Buch über eine Familie schreiben, die so kompliziert, so voller Liebe und zugleich voller Makel ist, dass die Leute dem Drang zu kategorisieren widerstehen."

Ich glaube, dass ihm das gelungen ist. Wenn man sich tiefer auf den Roman einlässt, hört man die Zwischentöne, spürt die Schwingungen von Liebe und Zuneigung, die es in dieser Familie auch gibt.

Ein beeindruckender Roman über das Erwachsenwerden in schwierigen Verhältnissen.

Wir Tiere
Peter Torberg (Übersetzung)
Wir Tiere
176 Seiten, gebunden
Originalsprache: Englisch
DVA 2013
EAN 978-3421045799

Bahnhöfe, KGB-Agenten und eine ausgeleuchtete Bärengrube

Truman Capote gibt einen seltenen Einblick in das Sowjetreich Mitte der 1950er-Jahre.

Die Musen sprechen

Wissenschaftliches Arbeiten: Von der Idee bis zum Manuskript

Wissenschaftliches Arbeiten ist eine Wissenschaft für sich, die erlernt sein will. Theisens Ratgeber bietet wertvolle Hilfe und ist nicht umsonst seit seinem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1984 zu dem Standardwerk geworden.

Wissenschaftliches Arbeiten

Drama in Maine

Sullivans sechster Roman spielt wieder in New England, in Maine und taucht tief in Geschichte und Gegenwart ab ...

Die Frauen von Maine

Wenn Mainstream-Journalisten Bücher schreiben ...

Das Buch ist nicht nur sprachlich und stilistisch kaum zu ertragen, sondern auch inhaltlich.

YouTube - Die globale Supermacht

Wanderungen durch Goethes Welt

Ein reichhaltiges, tiefgründiges und ausgesprochen lesenswertes Buch über den alten Goethe und seine Werke.

Sterne in stiller werdenden Nächten

„Ein in mehrfacher Hinsicht bemerkenswertes Werk mit bedeutendem Inhalt“

Vor einhundert Jahren erschien Thomas Manns Der Zauberberg. Mit dem Nobelpreis wurde es nicht belohnt, zum Ärger seines Autors.

Der Zauberberg, die ganze Geschichte