Nach psychologischer Definition sind die intelligentesten 2 Prozent eines Jahrgangs hochbegabt. D. h. durchschnittlich jeder Fünfzigste zählt zu dieser Gruppe.
Psychotherapeutin Andrea Brackmann widmet sich dem Thema Hochbegabung und legt einige Besonderheiten hochbegabter Patienten dar. So legt sie bspw. in Kapitel III ihres Buches "Jenseits der Norm" nahe, dass Hochbegabung mit einer erhöhten Erregbarkeit des Nervensystems (Hochsensibilität) einhergeht. Außerdem stellt sie verschiedene Typen Hochbegabter im Erwachsenenalter vor und verbindet über die Erregbarkeit des Nervensystems Hochbegabung mit Borderline-Persönlichkeiten und autistischen Störungen. Auch auf die Situation Hochbegabter in der Schule geht sie ein und erklärt u. a., warum hochbegabte Schüler paradoxerweise gerade in den Bereichen ihrer Talente scheitern können. In ihrem zwei Jahre später erschienenen Buch "Ganz normal hochbegabt" konzentriert sie sich stärker auf die Situation hochbegabter Erwachsener, indem sie kurze Autobiographien versammelt hat und diese kommentiert. Ein Manko der beiden Bücher ist die tendenzielle Pathologisierung Hochbegabter – hier liegt wohl eine Stichprobenverzerrung vor, kennt die Autorin als Psychotherapeutin doch vorwiegend solche Hochintelligenten, die bei ihr Hilfe gesucht haben.
Die beiden Bücher geben eher Tipps zur Selbsthilfe, als dass sie an Pädagogen oder andere, die beruflich mit Hochbegabten zu tun haben, gerichtet wären – trotzdem seien sie auch all jenen empfohlen, tragen sie doch zum Verständnis Hochbegabter und gegebenenfalls ihrer Eigenheiten bei.