Die Welt, wie sie ist
Einen kleinen Einblick erhält man vom Schaffen des langjährigen Stern-Fotografen Jay Ullal, dessen Fotos in dem Band "Man hat nur sieben Leben - Foto-Reportagen, die bewegen" im Aufbau - Verlag in Zusammenarbeit mit dem stern-buch Verlag erschienen sind. An viele der 125 Fotos werden sich die Betrachter erinnern. Sie waren Bestandteile von Reportagen, die vor allem in der Zeitschrift stern, für den Ullal seit 1970 arbeitet, in den vergangenen 30 Jahren erschienen sind.
stern-Reporter wie Kai Hermann, Peter-Hannes Lehmann, Erich Follath, Klaus Liedtke und Hajo Löwer berichten in kurzen Beiträgen über die Zusammenarbeit mit Ullal. Es sind Berichte, die einen Fotografen zeigen, der immer versucht hat, die Welt so darzustellen, wie sie ist und dabei den Alltag der Menschen einzufangen. Das Anliegen Ullals, der 1933 in Südindien geboren wurde, war das Leid und das Elend, aber auch den Glanz und Glamour zu zeigen.
Neben Bildern vom Bürgerkrieg im Libanon, Kindersoldaten in Honduras und Nicaragua, im Iran und in den Palästinenserlagern wird der Betrachter auch an die Giftgaskatastrophe im indischen Bhopal und die US-amerikanische Invasion Grenadas erinnert, doch finden sich auch Aufnahmen von Prominenten, wie Willy Brandt oder der jungen englischen Königin.
Seine Reportageaufträge erledigte Ullal immer ohne Rücksicht auf die eigene Person. Er setzte sich Gefahren aus, blieb dabei der Profi, vertrauend auf die Weissagung zu seiner Geburt, dass er sieben Leben habe. Obwohl manche dieser Stern-Beiträge viele Jahre zurückliegen, erinnert man sich beim Anblick der Fotos sofort an die damaligen Ereignisse, was ein Beweis für ihre dauerhafte Qualität ist.
In einem Buch über den Magnum-Fotografen Philip Jones Griffiths heißt es: "Griffiths spricht in seinen Fotos von Liebe, Tod, Frivolität, Politik und nackter Gewalt. Seine Arbeiten kommentieren - häufig ironisch - so gut wie jeden Aspekt des menschlichen Lebens und bieten unvergeßliche Einblicke sowohl in die Verwüstungen als auch in die Schönheit unserer Zeit." Dieses gilt uneingeschränkt auch für das Werk von Jay Ullal.
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